Eilmeldung:

Steinkohlenbergbau in der Zecherhalle

2 Min
Ein Kraftakt war die Aufstellung des acht Meter hohen Förderturms vor der Zecherhalle. Foto: Gerd Fleischmann
Ein Kraftakt war die Aufstellung des acht Meter hohen Förderturms vor der Zecherhalle. Foto: Gerd Fleischmann

Am morgigen Samstag startet die große Schau zur 400-jährigen Bergbaugeschichte des Steinkohlenreviers Stockheim-Neuhaus-Reitsch.

Mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm gehen die heimatkundlich interessierten Vereine der Großgemeinde Stockheim vom 3. bis 16. September in der Neukenrother Zecherhalle mit "Schwarzes Gold II" in die Offensive, um die 400-jährige Bergbaugeschichte des Steinkohlenreviers Stockheim-Neuhaus-Reitsch möglichst vielen Heimatfreunden nahezubringen. Außerdem können die Schulklassen des Landkreises Kronach zusätzlich vom 13. bis 23. September die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Rainer Detsch besuchen (telefonische Anmeldung Gemeinde Stockheim 09265/8070-0).


Industrie und Eisenbahn

In den letzten Monaten haben sich über 100 Mitarbeiter unter der Leitung von Günther Scheler und Gerwin Eidloth auf dieses Großereignis sehr intensiv vorbereitet. Die Ausstellungsfläche beträgt immerhin 500 Quadratmeter.
Die Idee zu dieser Mammutveranstaltung kam von Berthold Schwämmlein. Darüber hinaus wird auch Einblick gegeben in die Entwicklung der Industriegeschichte, vor allem mit der bedeutsamen Champagnerflaschenfabrik Sigwart & Möhrle. Ebenfalls wird die Entwicklung der Eisenbahn in Stockheim seit 1863 beleuchtet.
In diesem Zusammenhang präsentieren sich außerdem die Firmen Rebhan Kunststoffverpackungen, ASS - der Bildungseinrichter, Zitzmann Power Cast sowie Hans Rebhan mit GSD, Hotel und Küchenstudio Neukenroth. Außerdem hat für die Videovorführungen Loewe Kronach einige Fernseher zur Verfügung gestellt.
Spektakulär ist der Einstieg in die Welt der Bergleute von einst. Bereits vor der Zecherhalle laden ein acht Meter langer Bergbaustollen, ein zehn Meter langes Rodach-Floß sowie der jüngst aufgestellte acht Meter hohe und etwa 800 Kilogramm schwere Förderturm zum Besuch ein. Den baulichen Kraftakt haben mit großer Einsatzfreude die Knappen, die Neuseser Flößer, Günther und Ralf Scheler sowie Ludwig Brauer bewerkstelligt.
Im Innern der Zecherhalle können Modelle, Infotafeln sowie Videofilme in abgetrennten Räumlichkeiten begutachtet werden.
Insbesondere präsentiert Hubert Busse die "Adam- Friedrich-Tagstrecke", eine bergmännische Haspelanlage sowie den Kohleabbau am ausstreichenden Kohlenflöz mit aussagestarken Modellen.
Unter anderem beinhalten die Dokumentationen "Die Schicht eines Bergmannes in St. Katharina", "Transportwege der Kohle", "Bergbaugeschichte", "Wanderwege rund um den Bergbau". Ebenfalls geben die Aussteller sehr wirklichkeitsnah einen Einblick in die ehemalige Waschkaue der St. Katharina-Zeche von Stockheim.


Filme von schweren Zeiten

Für die filmischen Darstellungen mit den Themen "Das Wunder vom Maxschacht" aus dem Jahre 1879, "Bergbaugeschichte" sowie "Grubenunglücke" haben sich Rainer Steiger, Vitus Wagner und Gisela Lang mächtig ins Zeug gelegt, um möglichst realistisch die schweren Zeiten im Bergbau insbesondere in den Videoinseln darzustellen. Diplom-Geologe Friedrich Leitz wird schließlich auch an mehreren Tagen über die Geologie informieren.
Die offizielle Eröffnung der Ausstellung mit den Ehrengästen findet am Samstag, 3. September, um 10 Uhr in der Zecherhalle statt. Mit dem Knappenabend am Freitag, 9. September, den Edmund Sprenger, Stefan Nüchterlein und Ilka Gremer moderieren werden, bahnt sich ab 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr) ein kultureller Höhepunkt im Zeichen der bergmännischen Tradition an. Die Ausgestaltung übernehmen der Heimat- und Trachtenverein Haig, die Bergmannskapelle Stockheim, der Volkstrachtenverein Zechgemeinschaft Neukenroth sowie der Trachtenverein Schumlach-Lindenberg. Höhepunkte dieser Veranstaltung sind das bekannte "Knappenspiel" sowie der 37-minütige Film "Das Wunder vom Maxschacht" von Rainer Steiger und Gisela Lang.


Fachvorträge



Erdgeschichte Zwei Fachvorträge weren die Ausstellungstage bereichern. Am Dienstag, 6. September, referiert um 19.30 Uhr Diplom-Geloge Georg Loth vom Bayerischen Landesamt für Umwelt zum Thema "Vom Ozeanboden bis nach Stockheim - Zeugen der Erdgeschichte im Frankenwald".

Bergbau Ein weiterer Vortrag findet am Donnerstag, 8. September, ab 19.30 mit Frank Becker vom Bergamt Bayreuth statt. Er wird über die Kohle in Bayern sowie über den Bergbau in Nordbayern informieren. Die allgemeinen Öffnungszeiten sind von 10 bis 17 Uhr. Zum Verweilen lädt außerdem das Bergwerkscafe, betreut von den Neukenrother Zechern, ein.