Geschichte und Geschichten rund um den Eisernen Vorhang hat Rainer Steiger aus Neukenroth in einem Film zusammengefasst.
Rechtzeitig zum Fall der Mauer vor 25 Jahren präsentiert der Heimatfilmer Rainer Steiger eine filmische Dokumentation zur Geschichte und zu Geschichten rund um den "Eisernen Vorhang". Der Neukenrother hat im Verlauf der letzten Monate aus der oberfränkisch-thüringischen Region mit großem Zeitaufwand und viel Akribie authentisches Material zusammengetragen.
Luftaufnahmen aus alter und neuer Zeit, historische Fotos und Zeitzeugen von hüben und drüben bereichern diese über einstündige Dokumentation. Der Todesstreifen, der unter anderem durch die Landkreise Hildburghausen, Coburg, Kronach und Hof verlief, ist mit grausamen Schicksalen und geschichtsträchtigen Orten verbunden.
Durch die Recherchen und Filmaufnahmen diesseits und jenseits der Zonengrenze, die ein Volks spaltete, konnte man einen tieferen Einblick in die vielen kleinen und auch menschenverachtenden Ereignisse gewinnen.
Der etwa 65-minütige Film folgt dem Grenzverlauf ab dem thüringischen Zweiländermuseum Streufdorf bei Heldburg zur Gedenkstätte Billmuthausen. Dieser geschichtsträchtige Ort in der ehemaligen Sperrzone wurde 1978 komplett geschleift.
Über Neustadt/Co. und der "Gebrannten Brücke" streift der Film die einst bekannte Grenzgaststätte Bergmühle. Der ebenfalls aufgelassene Ort Liebau bei Schwärzdorf wurde nicht vergessen. Die arg gebeutelte Gegend um Burggrub im Landkreis Kronach sowie das thüringische Heinersdorf finden ebenso Erwähnung wie Schauberg, Neuenbau und die Rennsteigregion.
Von Falkenstein aus über den ehemaligen Grenzbahnhof Probstzella - heute Museum - besucht das Kamerateam den Führungsturm "Sattel", einem der wenigen zugänglichen Bauten unmittelbar am Todesstreifen.
Der Verein "Grenzfahrten" lässt Besucher mit einem geländegängigen Fahrzeug "die Grenze er-fahren." Das schmucke historische Ortsmuseum von Nordhalben gibt Einblicke in die ehemalige Situation in Sperrgebiet und Schutzzone.
Bei Grenzerstammtischen in Nordhalben und Bad Steben erfährt der Zuschauer aus Augenzeugenberichten interessante, aufrüttelnde Begebenheiten an der ehemaligen Demarkationslinie. Historische Fotos und aktuelle Luftaufnahmen ergänzen den Informationsgehalt aus dem Grenzgebiet Blechschmidtenhammer/Blankenstein, bevor die spektakuläre Flucht zweier Familien mit einem Ballon teilweise mit Original-Filmmaterial aus einem privaten Archiv dokumentiert wird. Die Adelsberg-Boum tragen mit zwei Grenzerliedern zur Auflockerung bei.
Ohne finanzielle Hilfe produziert Rainer Steiger betont, dass dieses aufwändige Filmprojekt auch 25 Jahre nach der Grenzöffnung die Vergangenheit in all ihren schmerzhaften Facetten rund um den Todesstreifen lebendig erhalten werden soll.
Peter Wachsmann, ab 1992 Nachrichtensprecher bei Brandenburg aktuell und ab Februar 2004 Nachrichtensprecher bei rbb Aktuell, trägt mit seiner angenehmen Stimme wesentlich zum Gesamteindruck der DVD bei. Das mehr als einstündige Werk entstand in Eigenregie und wurde ohne finanzielle Hilfe produziert.
Dieser Film ist in vielen grenznahen Museen, Gemeinden und Buchhandlungen sowie bei Public Address, R. Steiger, Ostring 37, 96342 Stockheim-Neukenroth (Tel. 09265-9614 oder E-mail: publicaddress@t-online.de) erhältlich.