Eine Fußball-Freundschaft aus dem Bilderbuch

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Eine Fußball-Freundschaft die seit Jahrzehnten Bestand hat: Klaus Uwira (l.) und Hans-Joachim Barnickel. Fotos: privat
Eine Fußball-Freundschaft die seit Jahrzehnten Bestand hat: Klaus Uwira (l.) und Hans-Joachim Barnickel.  Fotos: privat
 

Klaus Uwira und Hans-Joachim Barnickel, das "Duo infernale" des FC Kronach.

Eine innige Männerfreundschaft ist immer etwas Besonderes. "Bromance" nennt man das heute, ein Neologismus aus den englischen Wörtern "brother" (Bruder) und "romance" (Romanze). Noch spezieller wird das Ganze, wenn sich eine solche Freundschaft zwischen zwei Fußballern entwickelt - das weiß man nicht erst seit Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski.
Klaus Uwira und Hans-Joachim Barnickel haben als Kinder nebeneinander gewohnt und kennen sich quasi schon aus dem Sandkasten. "Wir waren damals schon jeden Tag zusammengehangen und haben zusammen Fußball gespielt", sagt Uwira. Während der gemeinsamen Schulzeit entschieden sich die beiden, gemeinsam beim FC Kronach anzufangen und entwickelten sich dort zum "Duo infernale" - nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.
Bekannt waren Klaus und "Hajo" in erster Linie für ihre Streiche. Wenn Uwira davon erzählt, setzt er ein spitzbübisches Grinsen auf. "Einem unserer Mitspieler haben wir einmal weißgemacht, er müsse bei großer Hitze vor dem Spiel Salztabletten essen, das würde gegen die hohen Temperaturen helfen. Hat es natürlich nicht. Nach dem Spiel waren seine Lippen ganz spröde, und er hat erst einmal eine Maß Radler auf Ex getrunken", sagt Uwira und lacht.
Bei einer anderen Gelegenheit mussten Uwira und Barnickel Spielerporträts für die Stadionzeitschrift ausfüllen und hatten keine Lust, die Blätter zur Druckerei zu tragen. Sie beschlossen, die Porträts zu frisieren. "Als Hobbys haben wir zum Beispiel bei unserem Mitspieler ,Drachentöten' und ,Elefantenreiten' eingetragen. Das wurde so gedruckt, und wir haben mächtig Ärger bekommen. Aber man hat uns danach nicht mehr zur Druckerei geschickt." Auch auf dem Platz waren die beiden Kronacher für Überraschungen gut und trieben damit die gegnerische Abwehr regelmäßig zur Weißglut. Ihre Freundschaft reichte so weit, dass sie eine eigene Sprache entwickelt hatten. "Wenn wir einen Doppelpass spielen wollten, riefen wir dem anderen ,Sandra' zu", sagt Uwira, denn eine Sandra Doppel war eine Bekannte der beiden. "Gemeinsam waren wir unschlagbar", sagt Uwira.
Die Freundschaft hat sich bis heute gehalten. Für seinen Freund hat Uwira sogar einen eigenen Spitznamen: "Alle haben immer Hajo gesagt - außer ich, für mich hieß er schon immer Hansi", sagt Uwira. Denn so hat er seinen Freund schon im Sandkasten genannt. mak