Der ehemalige Spieler des SV Friesen hat bei der WM der Gehörlosen in Italien mit der deutschen Mannschaft den zweiten Platz belegt.
Vor drei Jahren hatte er bei der Deaflympics, den "Olympischen Spielen" im Gehörlosensport, bereits die Bronzemedaille gewonnen. Heuer lief es für André Zapf sogar noch besser. Da belegte er bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Gehörlosen, die in Italien ausgetragen wurde, mit der deutschen Mannschaft den zweiten Platz.
Alter und neuer Weltmeister ist die Türkei. In einem packenden Endspiel gelang es den Türken, ihre Vormachtstellung im Gehörlosen-Fußball zu untermauern. Dabei hätte nicht viel gefehlt, und der Weltmeistertitel wäre an Deutschland gegangen. Doch drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung, als alle schon mit einem Elfmeterschießen rechneten, fiel die Entscheidung zugunsten der Türkei.
Am Ende hieß es bei Temperaturen von über 30 Grad in Salerno 2:1.
Antreiber im Mittelfeld
Angetrieben durch kluge Pässe von André Zapf stellten die deutschen Angreifer die türkische Abwehr zunächst vor einige Probleme, ehe der Gegner immer stärker wurde und nach 78 Minuten durch einen Freistoß in Führung ging. David Plank sorgte kurz nach seiner Einwechslung bei seinem ersten Ballkontakt für das 1:1, ehe die Türken in der Verlängerung doch noch ihrer Favoritenrolle gerecht wurden.
Die deutsche Elf bewies in Italien allerdings eindrucksvoll, dass mit ihr nach dem eher enttäuschenden fünften Platz bei der Heim-Europameisterschaft 2015 wieder zu rechnen ist. Die Mischung aus Routiniers und jungen Spielern stimmt.
Zudem befinden sich Torjäger Benny Christ (sechs Treffer in vier WM-Spielen), André Zapf und Robin Bayer im besten Fußballeralter. Sie werden wohl auch bei der Deaflympics 2017 dabei sein.
Torschütze gegen Belgien
Die deutsche Mannschaft war mit einem enttäuschenden 1:2 gegen Gastgeber Italien ins Turnier gestartet. Im zweiten Spiel gegen Belgien präsentierte sie sich wie ausgewechselt und setzte sich auch dank eines Treffers von André Zapf mit 4:1 durch. Der abschließende 2:0-Erfolg gegen den Irak bedeutete den Gruppensieg.
Im Viertelfinale wartete das Team aus den USA, das mit 3:1 geschlagen wurde. Knapp, aber hochverdient war der 3:2-Erfolg nach Verlängerung gegen die Mannschaft aus Argentinien im Halbfinale.
In einer hart geführten Auseinandersetzung gab es drei Platzverweise für die Südamerikaner, die am Schluss nur noch mit acht Spielern auf dem Rasen standen.
Auch wenn es am Ende nicht ganz zum WM-Titel reichte, war die deutsche Mannschaft mit der Vizemeisterschaft sehr zufrieden. André Zapf und seine Kollegen waren mit viel Herzblut dabei und mussten angesichts der Bedingungen - beinahe alle zwei Tage ein Spiel bei Temperaturen von über 30 Grad - bis an ihre Grenzen gehen.
André Zapf spielte bis Dezember 2006 beim SV Friesen, ehe er zum VfL Frohnlach wechselte und jahrelang eine feste Größe beim Bayernligisten war. In der Winterpause 2015 kehrte der zweikampfstarke Mittelfeldspieler nach Friesen zurück, aber auch er konnte in diesem Jahr den Abstieg in die Bezirksliga nicht verhindern. In der Saison 2016/17 spielt der 31-Jährige, der in Ziegelerden wohnt, beim Bezirksliga-Aufsteiger TSV Sonnefeld.