Sport wird in Hallen des Kreises Kronach teurer

1 Min
Das Sporttreiben in den Hallen und im Lehrschwimmbecken des Landkreises wird für die Vereine teurer. Allerdings fällt die Preiserhöhung mit zehn Prozent moderater aus, als zunächst zu erwarten war. Foto: Archiv/Marco Meißner
Das Sporttreiben in den Hallen und im Lehrschwimmbecken des Landkreises wird für die Vereine teurer. Allerdings fällt die Preiserhöhung mit zehn Prozent moderater aus, als zunächst zu erwarten war. Foto: Archiv/Marco Meißner

Der Landkreis Kronach wird die Entgelte für die Nutzung seiner Sporthallen und des Lehrschwimmbeckens leicht erhöhen.

Einerseits muss der Kreis ein Signal geben, seine Haushaltskonsolidierung ernsthaft fortzuführen, um die Stabilisierungshilfen des Freistaats nicht ins Wanken zu bringen. Im Vorjahr betrugen diese immerhin zwei Millionen Euro. Andererseits soll den Vereinen keine zu große Last auferlegt werden. Diesen Zwiespalt galt es im Kreisausschuss zu lösen, wo am Montag die Nutzungsgebühren für die Sportanlagen des Landkreises zur Debatte standen.

Die Verwaltung hatte eine Anhebung der Hallengebühren von 5 auf 7 (Einfachhalle), 10 auf 14 (Zweifachhalle) und 15 auf 21 Euro (Dreifachhalle) angeregt. Beim Lehrschwimmbecken sollte eine Erhöhung von 12 auf 15 Euro ins Auge gefasst werden. Kreiskämmerer Günther Daum wies darauf hin, dass es abgesehen von einer Euro-Anpassung quasi seit etwa 25 Jahren keine Erhöhung dieser Nutzungsentgelte mehr gegeben habe.

Landrat Oswald Marr (SPD) schlug nach kurzer Diskussion im Gremium zunächst eine etwas reduzierte Erhöhung vor. "Wir werden keine horrenden Gebühren verlangen", unterstrich er von Anfang an. Und Daum ergänzte, dass ein Teil der Nutzungen ohnehin kostenfrei sei. "Wir müssen aber etwas tun", stellte er fest. Die Preise seien nämlich bei Weitem nicht kostendeckend.


Thema behutsam behandelt

Bernd Liebhardt (CSU) war sehr froh, dass die heikle Thematik bereits im Vorfeld sehr behutsam behandelt worden sei und der Landrat die Vereine nicht überfordern wolle. "Wir haben damit unseren sozialen Auftrag angenommen." Er regte aber an, die Nutzung durch Kinder und Jugendliche von der Erhöhung auszuklammern.
Gerhard Wunder (CSU) hielt eine abrupte Erhöhung um 20 bis 30 Prozent für zu extrem. "Ich sehe das als ein verkehrtes Zeichen", meinte er mit Blick auf die ehrenamtlichen Leistungen der Vereine. Angesichts eines Plus' von nur geschätzten 4000 bis 5000 Euro in der Kreiskasse durch eine Erhöhung meinte Peter Hänel (FW) angesichts der Vereine: "Immer auf die Kleinen." Richard Rauh (SPD) wollte nun aber nicht ein "mühsam geschnürtes Paket" wieder öffnen.

Doch genau das tat der Kreisausschuss; und das "Päckchen" war schnell wieder geschlossen. Man folgte nämlich einer Anregung von Jörg Schnappauf, der als Vorsitzender der Turnerschaft Kronach zu Wort kam. Er rief die Leistungen seines Vereins ins Gedächtnis: Man habe Mitglieder aus dem gesamten Landkreis, helfe mit der eigenen Turnhalle aus, sei ein Aushängeschild für die Region. Er erinnerte auch an die Unterstützung der VHS durch den Kreis, die ein Verein nicht annähernd so erfahre. Er schlug letztlich eine pauschale Gebührenerhöhung um zehn Prozent vor. Denn was für den Landkreis eine marginale Gebührenanpassung darstelle, "stellt uns Vereine vor enorme Herausforderungen".

Der Landrat freundete sich ebenso wie die Mitglieder des Gremiums schnell mit diesem Kompromiss an. Einstimmig wurde diese Vorgehensweise abgesegnet.