Küpser Firmen könnten in absehbarer Zeit günstigen Strom beziehen, der ganz in ihrer Nähe erzeugt wird. Eon Deutschland will an der Bahnlinie Küps-Johannisthal auf 6,8 Hektar eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von fünf Megawatt errichten.
Das entspricht dem Verbrauch von 1500 Privathaushalten. Da noch verschiedene Fragen zu klären sind, wurde eine Entscheidung über dieses Pilotprojekt auf die Novembersitzung verschoben. Unter anderem liegt die Fläche für die Solaranlage auf der "Bahntrasse" der Ortsumgehung Küps-Oberlangenstadt.
Der Auftrag zur Änderung des Flächennutzungsplans und zur Erstellung des Bebauungsplans "Solarpark Küps" wurde an das Ingenieurbüro IVS vergeben, weitergehende Beschlüsse wurden nicht gefasst.
Zehn Cent pro Kilowattstunde
Oliver Partheymüller von der Firma IBC Solar, die das Photovoltaik-Projekt im Auftrag von Eon vorantreibt, informierte den Marktgemeinderat, im angrenzenden Gewerbegebiet könnten Unternehmen vom Solarstrom profitieren. Die Kosten pro Kilowattstunde bezifferte er mit zehn Cent. Für die Erschließung würde Eon sorgen. Wenn kein Solarstrom bereitstehe, könne man wie bisher auf den Netzstrom zurückgreifen. Der bisherige Landwirt erhalte die Möglichkeit, im Rahmen eines Vertrags die Flächen weiter zu bewirtschaften und sich so ein zweites Standbein aufzubauen, so Partheymüller. Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Planung und dem Bau, auch den Bau der neuen privaten Leitungsstränge, übernehme der Antragsteller.
Ausbau der Bundesstraße 173
Die Küpser Räte wurden erneut über das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Bundesstraße 173 zwischen Johannisthal und Kronach sowie für die Verlegung der Bundesstraße 303 informiert. Das Staatliche Bauamt Bamberg hatte die Planfeststellung beantragt. Die Planungsunterlagen umfassen vier Ordner und liegen bis 6. November im Rathaus Küps zur Einsichtnahme aus. Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) meinte, in der Sitzung des Marktgemeinderats vom 10. November werde zu beschließen sein, ob und welche Einwendungen des Marktes Küps erhoben würden.
Arbeiten am Hochbehälter
Arbeiten für den Neubau des Hochbehälters Schlottenberg wurden vergeben, der Marktgemeinderat darüber informiert: die Rohbauarbeiten für fast eine halbe Million Euro an die Firma Mühlherr aus Küps, den Rohrleitungsbau für fast den gleichen Betrag an die Firma Schmittnägel aus Wallenfels, Installation und Fernwirktechnik für fast 400 000 Euro an die Firma Von Roll BHU Umwelttechnik. Die Arbeiten zum Hochbehälterbau haben bereits begonnen, der Leitungsbau wird innerhalb der nächsten beiden Wochen in Angriff genommen. Die Materialen für die Installation wurden bereits bestellt.
Paten für Flüchtlinge
Ursula Eberle-Berlips (CSU) wurde zur Asyl- und Flüchtlingsbeauftragten des Marktes Küps bestellt. Sie schlug ein so genanntes "Patensystem" vor. Jeder Flüchtlingsfamilie oder - gruppe sollte ein Ansprechpartner zur Seite gestellt werden, der bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Freizeitaktivitäten helfen könne. Sie sei beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung und den vielen Menschen, die ehrenamtlich mithelfen wollen. Dies stellte auch Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) heraus. Täglich erreichten den Markt Küps Ideen und Angebote für Jugendliche und Erwachsene, besonders zu Unterkunfts- und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten sowie pädagogische Angebote.
Die 520 Quadratmeter große Pflasterfläche in der Lessingstraße/Einfahrt Westring hat sich wegen des hohen Verkehrsaufkommens immer wieder gelockert und aufgeworfen. Die Firma Schmittnägel wird die Fläche nun für 13 000 Euro asphaltieren. Die Asphaltfläche der Judengasse muss für rund 10 000 Euro erneuert werden. Auch das übernimmt die Firma Schmittnägel.
Zwei Wege für die Windräder
Der Baustellenverkehr für die Windräder bei Hain wird über Mainroth und Gärtenroth laufen, die Erschließung über Wildenberg. Darüber wurde der Marktgemeinderat Küps in seiner Sitzung am Dienstag informiert.
Eine Nachfrage der Verwaltung vor der Sitzung beim Landratsamt Kronach hatte ergeben, dass Erschließung und Zuwegung zwei paar Stiefel sind. Mit Erschließung ist das Fahrzeugaufkommen gemeint, dass durch die Nutzung des errichteten Windparks entsteht, die Zuwegung dient den für die Errichtung der Anlagen erforderlichen Fahrzeugbewegungen. Die Zuwegung ist nicht Bestandteil der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung. Die Zufahrt während der Bauphase erfolgt, so wurde es dem Marktgemeinderat Küps gezeigt, über Mainroth, Gärtenroth und den Spitzberg zum Rainberg. Das geht aus den Rodungsplänen hervor, die der Forstbehörde bereits vorliegen.
Wegen der Zuwegung hatte es Verzögerungen gegeben. Ursprünglich war geplant gewesen, den Baustellenverkehr über die Bauschuttdeponie Kirchleus und den Samelstein abzuwickeln. Dies war jedoch daran gescheitert, dass Waldbesitzer der Verbreiterung des Wegs zum Transport der Windrad-Bauteile nicht zustimmten. Deshalb musste sich MVV Energie aus Mannheim eine Alternativroute suchen. Diese führt nun von Mainroth aus über Gärtenroth und den Spitzberg zum Rainberg.
Rodung kann beginnen
Die Rodung der Bäume für die bis zu acht Meter breite Zufahrts-Trasse sowie für die großen, 180 Meter langen Flächen an den Windrädern, hätte bereits am vergangenen Montag beginnen dürfen. Es gibt eine leichte Verzögerung. MVV Energie aus Mannheim will jedoch noch im Oktober mit der Rodung beginnen.
Zweiter Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) leitete die Sitzung, weil Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) erkrankt ist. Rebhan gab außerdem bekannt, dass das Verwaltungsgericht Bayreuth das vom Markt Küps gegen den Bau der Windräder angestrengte Klageverfahren inzwischen eingestellt hat, weil die Klage zurückgezogen wurde.
Befürwortet wurde der Antrag von Günter Reeb, Oberlangenstadt (Umbau und Nutzungsänderung von einer Werkstatt zu einer Gastwirtschaft). Wegen der Gesamterschließung von "Melm II" und des Grunderwerbs dafür genehmigte das Gremium die damit verbundenen überplanmäßigen Ausgaben. Der Einbau von acht viel befahrenen konischen Schachtdeckeln kostet 16 000 Euro.