Rund 30 Stationen mehr als im Vorjahr weist der Lichtweg bei "Kronach leuchtet" ab dem 29. April 2016 auf.
Manchmal wünscht man sich, es würde einem ein Licht aufgehen - der Stadt
Kronach gehen bald sogar 65 auf. Diese Lichtpunkte - rund 30 mehr als im Vorjahr - sollen bei "Kronach leuchtet" vom 29. April bis zum 8. Mai Tausenden Einheimischen und Besuchern aus Nah und Fern wieder die Schönheiten der Cranach-Stadt aus einem neuen Blickwinkel präsentieren.
In einem Pressegespräch am Mittwochnachmittag erklärten Projektleiter Markus Stirn, künstlerischer Leiter Klaus Metzler, Hartmut Nenninger (zuständig für Künstler, Kasse und Kalender) sowie der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins Kronach Creativ, Rainer Kober, was die Lichtbegeisterten heuer erwartet. Auf die "Kernkompetenzen" wolle man sich konzentrieren, betonte der Projektleiter.
Das soll sich schon im Titel des diesjährigen Lichtevents widerspiegeln: "Wohlfühlen - entdecken - staunen".
Auf neuem Terrain
Zu entdecken wird es viel geben, denn der Lichtweg mit laut Stirn spektakulären Installationen führt zum Teil in von "Kronach leuchtet" bisher noch völlig unerschlossenes Terrain. Vom Marienplatz wird die Reise zu den Lichtpunkten über die Obere Stadt und die "Tittel-Stäffela" (Am Pförtchen), weiter hinab zur Haßlach, vor die Türen der FT-Redaktion in der Adolf-Kolping-Straße und in die Rosenau sowie hinauf zum Bamberger Tor führen.
"Wir haben heuer probiert, wieder mehr Lichtkunstwerke selbst zu bauen", berichtet Stirn. 15 sind es am Ende geworden. Außerdem leisten Hochschulen mit 40 Studenten aus aller Welt und acht freischaffende Künstler ihren Beitrag zum Lichtevent.
Die Hochschule Bayreuth wird mit einer eigenen Ausstellung vertreten sein. Dabei kann unter anderem die Lichtgeschwindigkeit in Schokolade gemessen werden. "Berlin leuchtet" wird derweil mit einem Fassadenmapping mit Hauptstadt-Flair auf sich aufmerksam machen. Ein Kurs zum Fotografieren bei Nacht, Vorträge und Beratungen rund ums Thema "Licht" dürfen ebenfalls nicht fehlen. Auch die Lichtführungen, jeweils um 21.30 Uhr, werden ihre Fortsetzung finden. Gruppen sollten dafür schon vorbuchen. "Sie sind im vergangenen Jahr gut angekommen", unterstrich Stirn.
Auch wenn der Lichtweg heuer noch etwas weiter ausholt als sonst, halten die Organisatoren an den beiden Besonderheiten von "Kronach leuchtet" fest: "Man kann das gesamte Event an einem Abend ablaufen, und es ist von allem etwas dabei." Gerade diese enorme Bandbreite an Lichtkunst sei sehr ungewöhnlich bei solchen Veranstaltungen.
"Darauf sind manche Großen neidisch", weiß Stirn aus anderen Städten.
Pflanzen wachsen im LED-Licht
Vor allem die Lichtkünstler mit ihren sehr unterschiedlichen Stilarten tragen hierzu bei. So berichtet Hartmut Nenninger vom "Habitat", das die Erfurterin Rosemarie Weinlich neben der alten Markthalle zeigen wird. Bei dieser Präsentation handelt es sich um Pflanzen, die in einer Nährlösung wachsen und dabei mit LED beleuchtet werden. Gleich drei Ausstellungen werden im Felsenkeller am Bamberger Tor zu sehen sein, darunter eine Video-Präsentation des Kreisjugendrings. Ein Riesenmikado wird aufgebaut. Und im Hexenturm gibt es mystische Skulpturen aus Alufolie zu sehen. Ein Blickfang wird sicher ein acht Meter langer Wal. Der wird im Haßlach-Fluss seinen Platz finden.
Zudem werden die Installationen immer interaktiver: Im Innenhof des Rathauses diktiert der Puls der Betrachter das Licht, in der alten Markthalle reagiert die Beleuchtung auf Zahl und Tempo der Anwesenden. Und das ist nur ein Teil des Angebotes, bei dem die Besucher selbst zu Akteuren werden.
Wie im Vorjahr hofft Rainer Kober, mit diesem Programm wieder die 100 000-Besucher-Marke nehmen zu können. Dann hätte sich der Kraftakt gelohnt, für den er dem Helferteam dankte.
Und mit einem Lächeln griff Markus Stirn den typischen Kronacher Satz auf: "Letztes Jahr war's schöner." Wer wider Erwarten tatsächlich dieser Meinung sein sollte, sogar für den hat er eine Lösung parat: "Im 3D-Kino kann man sich nochmal die Höhepunkte von ,Kronach leuchtet 2015‘ ansehen."