Ein musikalisches "Feuerwerk" entzündeten Andrea Wurzer und Marius Popp bei der Silvester-Gala in der Christuskirche. Die Sopranistin bezauberte mit ihrer herrlichen Stimme, das Spiel des Dekanatskantors war eine einzige "Liebeserklärung" an die "Königin der Instrumente.
Traumhafte Arien, fesselnde Musical-Hits, mitreißende Chansons, wunderbare Orgelmusik, ein strahlender Sopran und als Fundament die Königin der Instrumente: Sie beherrschen mühelos den Spagat zwischen den Musikrichtungen und fühlen sich in allen Genres zuhause: Andrea Wurzer und Dekanatskantor Marius Popp begeisterten am letzten Tag im alten Jahr mit einem Melodienreigen aus Barock, Oper, Operette, Film und Musical.
Zum Klingen kam traumhafte, höchst anspruchsvolle musikalische Literatur. Es war ein Programm, für dessen Umsetzung es schon besonderer künstlerischer wie interpretatorischer Qualitäten brauchte, um ihm gerecht zu werden. Dies war bei beiden Mitwirkenden eindeutig der Fall. Mit ihrer reinen und farbenreichen Stimme sang sich die Sopranistin einmal mehr in die Herzen des begeisterten Publikums.
Ihr Sopran im harmonisch verschmelzenden Zusammenklang mit der Orgel von Marius Popp: Es war ein einziger Genuss, die Töne von der Empore in den Kirchenraum schweben zu hören! Gänsehaut war garantiert.
Andrea Wurzer zeigte dabei, was es für herrliche Erlebnismöglichkeiten gibt, wenn sich Worte und Töne zu schönster Zweisamkeit verbinden. Das zahlreiche Publikum bekam nicht genug von der Stimme und der Ausstrahlung der vielseitigen Vollblutsängerin. Gerne ließen sich die Gäste auch von ihren zart und mit viel Herz präsentierten Arien aus dem Oratorium "Messias" in den Bann ziehen. Künstler und Publikum, das jeden Ton der Sopranistin bis zuletzt auskostete, schienen ein Herz und eine Seele zu sein.
Zauberhaftets Lächeln Andrea Wurzer konzentrierte sich bei allen ihren Stücken auf das Wesentliche: die Musik.
Dabei begeisterte sie nicht nur mit ihrer sanften und zugleich starken Traumstimme, sondern auch mit Charme, einem zauberhaften Lächeln und Gefühl im Überfluss, wobei ihre Emotionen jedoch nie übersteigert wirkten. Es gehört viel dazu, mit Gesang bei den Zuhörern die wohligen Schauer einer Gänsehaut zu erzeugen. Sie schaffte es.
Goldene Ära der Operette Weiteren musikalischen Glanz erhielt die Silvester-Gala durch das Spiel von Marius Popp. Mit Orgelmusik verbinden viele Menschen ja oft eher getragene Kirchenlieder. Doch weit gefehlt: Popp brillierte mit immenser musikalischer Variationsbreite. Dabei begeisterte er nicht nur im Dialog mit der Sängerin, das ihn als aktiv mitgestalteten Teil unverzichtbar machte, sondern auch solistisch.
Erstmals überhaupt ließ er auf der romantischen Steinmeyer-Orgel Werke von Johann Strauß erklingen, der die goldene Ära der Wiener Operette prägte. Die von ihm dargebotenen "Geschichten aus dem Wienerwald", der "Fledermaus-Walzer" und die "Tritsch-Tratsch-Polka" wurden zu einem musikalischen Leckerbissen von purer Lebensfreude und Heiterkeit, für das es Szenenapplaus gab. In eine magische Zauberwelt entführte der Dekanatskantor mit dem "Zug der Zwerge" sowie dem Hauptthema aus Tschaikowskys berühmtem Ballett "Schwanensee", das er als musikalisches Ratespiel gestaltete. Beim legendären "The Typewriter" stellte Popp seine Fähigkeiten als flinker "Schreibmaschinenschreiber" unter Beweis, dem die Gäste fast schon ungläubig angesichts des entfachten Klangfeuerwerks lauschten. Weiter erklangen Händels "Pifa", Mozarts "Eine kleine Nachtmusik" sowie der "Pizzicato-Walzer" von George Boulanger.
Die Besucher hielt es - nach Andrea Wurzers tief berührendem Schlussstück "Ave Maria" nach einer Fassung von Astor Piazolla - bei ihrem stürmischen Schlussapplaus nicht mehr auf den Sitzen. Vehement erklatschten sie sich eine Zugabe, die ihnen mit "Summertime" von Leonard Bernstein gewährt wurde - zugleich der wunderbare Abschluss einen Jahres voll wunderbarer Kirchenmusik in der Christuskirche. Beschwingt vor sich hinsingend verließen sie das Gotteshaus.
... wieder ein Genuss!!