Senioren melden sich im Bürgerforum zu Wort

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Ein dickes Kompliment sprach Richard Blaschke (vorne, 2. v. l.) der Stadt Kronach aus: "Ich fühle mich hier pudelwohl!" Foto: Heike Shcülein
Ein dickes Kompliment sprach Richard Blaschke (vorne, 2. v. l.) der Stadt Kronach aus: "Ich fühle mich hier pudelwohl!" Foto: Heike Shcülein

Bei "Jetzt red i" trugen die älteren Kronacher ihre Anregungen dem Bürgermeister vor. Veranstalter war der Seniorenbeirat der Stadt. Vor allem das Thema "Wohnen in Kronach" stand zur Diskussion

Das Fehlen seniorengerechter, preisgünstiger Wohnungen war eines der Topthemen des Bürgerforums im Rathaus Kronach, an dem mehr als zwei Dutzend älterer Herrschaften teilnahmen. Engagiert und selbstbewusst trugen sie ihre Anliegen und Wünsche vor.

"Ich wohne im dritten Stock. Da ich auf den Rollator angewiesen bin und vielleicht einmal einen Rollstuhl brauchen werde, benötige ich dringend eine ebenerdige Wohnung. Überall stehen Häuser und Wohnungen leer. Aber behindertengerechte sind viel zu teuer, und ich kann sie mir mit meiner Rente nicht leisten", bedauerte Andrea Kalb. "Ich kümmere mich persönlich darum", versprach ihr Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW).

"Keine städtische Aufgabe"

Gleichzeitig verdeutlichte er, dass der soziale Wohnungsbau keine Aufgabe der Stadt Kronach darstelle. Auch auf die Mieten habe man keinerlei Einfluss. Gefragt seien hier Bauträger und Investoren. "Wir haben einen freien Wohnungsmarkt. Ich kann nur kraft meines Amtes vermitteln, aber nicht als Stadt Wohnungen bauen", betonte das Stadtoberhaupt.

"Ich verfolge die Mietpreise schon länger - gerade auch bei meiner Arbeit für,1000 Herzen für Kronach‘. Ich schlackere manchmal schon mit den Ohren, wie teuer die Mieten geworden sind", ergänzte Heinz Hausmann. Ein gelungenes Beispiel für preisgünstigen und seniorengerechten Wohnraum sei, so Beiergrößlein, die Seniorenresidenz in Glosberg. Ähnliches könne er sich auch für Kronach vorstellen.

Bürgerspital in der Diskussion

Roland Rost, Vorsitzender des Seniorenbeirats, schlug in diesem Zusammenhang eine ähnliche Nutzung für das Bürgerspital vor. "Wir sind auf dem Weg, das im Stadtrat zu definieren, und müssen prüfen, was möglich ist. Wir werden das in der nächsten Stadtratssitzung thematisieren", kündigte der Bürgermeister an. Man sei mit verschiedenen Trägern im Gespräch. Denkbar seien auch neue Konzepte wie "In der Heimat wohnen". "Ich denke, dass das Fehlen seniorengerechter, preisgünstiger Wohnungen sehr wohl die Kommunen, die Bürgermeister und die Stadträte betrifft.

Es ist schon unsere Aufgabe, uns darum zu kümmern", entgegnete Stadträtin Cilly Volk (FL). "Es ist sicherlich ein Stück weit, aber nicht unsere 100-prozentige Aufgabe", meinte wiederum der Bürgermeister. Die Stadt wolle das natürlich anschieben - aber nicht als Träger oder Investor.