Mit einem Kostenaufwand von 40.000 Euro sollen Doppel-T-Träger in den Schwarzen Steg eingebaut werden, die die marode Holzkonstruktion für die nächsten fünf bis sechs Jahre stützen. Es gibt in einiger Zeit eine Alternative. Doch ob die zum Tragen kommt, hängt von der Deutschen Bahn ab.
Seit Monaten ist der Schwarze Steg, eine wichtige Fußgänger- und Radfahrerverbindung in der Nähe des Kronacher Bahnhofs, gesperrt. Eine breite Mehrheit des Stadtrats beschloss in der Sitzung am Montag, den Steg für die nächsten fünf bis sechs Jahre wieder begehbar zu machen. Diese Sofortmaßnahme kostet etwa 40 000 Euro und könnte in den nächsten Wochen durchgeführt werden.
Alles andere Procedere kam für die CSU-Stadtratsfraktion und die meisten der Freien Wähler nicht infrage. Sie kritisierten, dass der Steg schon zu lange gesperrt sei. Es sei schon zu viel Zeit ins Land gegangen.
Die Verwaltung wollte es bei der Sperrung vorerst belassen, weil sich eine andere Möglichkeit statt der eines über 200.000 Euro teuren Neubaus aufgetan hatte: Die Stadt könnte die ein Vierteljahrhundert alte Bahnbrücke zwischen dem Bahnhof und dem LGS-Gelände erwerben und diese für die Einbindung in das Radwegenetz nutzen. Doch ob die Bahn überhaupt verkauft, stellt sich erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 heraus. Bis dahin läge der Schwarze Steg "auf Eis", wahrscheinlich noch länger, denn es würde dauern, die Bahnbrücke herzurichten, oder den Schwarzen Steg bei einem Scheitern des Erwerbs der Brücke neu zu bauen.
So lange wollten Jonas Geissler, Bernd Liebhardt und Winfried Lebok (alle CSU) nicht warten. Lebok hatte eruiert, dass der Einbau von Stahlträgern in den Schwarzen Steg etwa 40 000 Euro kosten würde. Die Behelfsmaßnahme würde fünf bis sechs Jahre halten. Bis dahin sei auf jeden Fall eine Entscheidung getroffen: Bahnbrücke oder Neubau des Schwarzen Stegs. Beides hielt die Verwaltung für zu opulent, denn den Fußgängern und Radfahrern stünden sonst innerhalb weniger Hundert Meter mit dem Eisernen Steg, der Bahnhofsbrücke, dem Schwarzen Steg und der Eisenbahnbrücke vier Querungsmöglichkeiten des Haßlachflusses zur Verfügung - nach Meinung der Verwaltung eine zu viel.
Heuer noch begehbar
Die SPD-Fraktion wollte die Beschlussfassung über den Schwarzen Steg bis zur nächsten Sitzung verschieben, konnte aber nur Hans-Georg Simon von den Freien Wählern bei der Ablehnung der Sofortmaßnahme auf ihre Seite ziehen.
Es entspann sich sogar eine Diskussion, welcher Antrag der weiterführende sei und deshalb zuerst zur Abstimmung zu stellen sei: die sofortige Ertüchtigung des Schwarzen Stegs oder dessen kostenträchtiger Neubau. Eine Sofortertüchtigung helfe den Bürgern noch in diesem Jahr, ein Neubau frühestens erst Mitte des kommenden Jahres, sagte Bernd Liebhardt.
Kurzmeldungen aus dem Stadtrat
Der Bebauungsplan "Sondergebiet Feuerschutz" wird aufgestellt und öffentlich ausgelegt. Damit es zu keinem zeitlichen Verzug kommt, darf der Bürgermeister den Entwurf genehmigen.
Der Kooperationsvertrag mit der Telekom wird bald unterzeichnet. Der Ausbau kann 2016 starten.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) überreichte an Stadtrat Ralf Völkl eine Urkunde des Innenministers, mit der das langjährige verdienstvolle Wirken Völks gewürdigt wird.