Die Regierung von Oberfranken schreibt die Schulleiterstelle für die Grundschule Johannisthal aus. Damit wird die Entscheidung vom Februar, das nicht zu tun, revidiert. Künftig gibt es jedoch nur noch drei Klassen.
Der Protest der Johannisthaler Eltern und das Votum des Marktgemeinderats Küps haben bei der Regierung von Oberfranken Wirkung gezeigt: Die Schulleiterstelle für Johannisthal wird wieder ausgeschrieben und zum Schuljahresbeginn im September neu besetzt.
Das bestätigte Schulamtsdirektor Uwe Dörfer am Montag im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Februar hatte die Entscheidung der Regierung, die Schulleiterstelle nach dem Ausscheiden der engagierten Schulleiterin Barbara Fößel nicht mehr zu besetzen, für heftigen Protest der Eltern gesorgt. Auch der Küpser Marktgemeinderat hatte sich hinter die Forderung der Eltern gestellt und schriftlich bei der Regierung von Oberfranken interveniert. Das hat letztendlich zum Erfolg geführt, wie Uwe Dörfer bestätigte. Er stellte damit eine Regelung "für die nächsten Jahre" in Aussicht. Die Regierung werde die Stelle ausschreiben und zum Schuljahresbeginn neu besetzen. Dann werde die Küpser Schulleiterin Silvia Krüger, die seit der Ruhestands-Versetzung von Barbara Fößel die Johannisthaler Schule mitführt, von ihrer Leitungsfunktion für Johannisthal wieder entbunden. Auch die Sekretärinnenstelle sei auf Jahre hinaus für die Johannisthaler Schule gesichert.
Kombiklasse wird gebildet Einen Wermutstropfen hatte Uwe Dörfer trotzdem für die Johannisthaler: Die Zeit der schönen, kleinen Klassen ist bald vorbei. Die durchschnittliche Klassenstärke in Johannisthal liegt zurzeit bei 15, an der Küpser Schule bei 22, landkreisweit bei 21 Schülern. Bei der Klassenbildung und beim Budget müsse er darauf schauen, dass ein Gleichgewicht herrsche. Deshalb werde ab kommendem Schuljahr eine Kombiklasse aus den Klassen 1 und 2 gebildet. Zurzeit besuchen 13 Kinder die 1. Klasse. Das sind die künftigen Zweitklässler. Zusammen mit den künftigen 15 Abc-Schützen wird die Kombiklasse dann 28 Schüler haben. Die Erziehungsberechtigten sollen bei einem Elternabend über die Kombiklasse informiert werden, sagte Dörfer. Die künftigen Klassen 3 mit 19 und 4 mit 15 Schülern werden vorerst nicht angetastet. Insgesamt werden ab September 62 Schüler die Johannisthaler Schule besuchen. Die durchschnittliche Klassenstärke wird dann bei 20,8 Schülern liegen.
Schulleitung vor Ort Sehr froh darüber, dass die Johannisthaler Schule wieder einen eigenen Leiter erhält, ist Elternbeiratsvorsitzende Evi Kelle, denn es sei von Vorteil, wenn die Schulleitung vor Ort sei. Das solle auf keinen Fall Kritik an der Küpser Schulleiterin Silvia Krüger sein, denn die habe ihre Sache sehr gut gemacht, aber halt nur mit einigen Wochenstunden nebenbei erledigen können.
Es kann sich noch viel ändern Gar nicht glücklich war sie darüber, dass das Schulamt eine so große Kombiklasse bilden wolle. Mit 28 Schülern liege man genau an der Höchstgrenze. Was passiere eigentlich, wenn junge Leute mit Kindern in den Schulsprengel Johannisthal zuzögen? Bis zum ersten Schultag könne sich also noch viel ändern. Ein Elternabend für die Erziehungsberechtigten Kinder sei für Anfang Juni, noch vor den Pfingstferien, anberaumt worden. Evi Kelle sagte auch, sie wisse nicht, wie es um Gastschulanträge stehe. Würden welche gestellt und befürwortet, dann würde das die jetzige Planung über den Haufen werfen.