Die Kronacher Berufsfachschüler präsentierten sich in der Realschule 1 als echte Profis - und begeisterten mit einem hörenswerten und anspruchsvollen Programm.
Das aufsehenerregendste Musikstück des Abends hatte sich die Projektgruppe "Musik und Bewegung" für das Jahreskonzert einstudiert: eine Sauberei in drei Bildern. Ja, eine Sauberei im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die 13 Projektbeteiligten hatten sich offenbar die Tanz- und Rhythmusgruppe Stomp zum Vorbild genommen - und machten Musik nur aus Mülldingen. Die Mädels klopften mit Besen den Rhythmus, die Männer trommelten auf Putzeimern. Dass allesamt als Müllmänner verkleidet auf die Bühne kamen, versteht sich von selbst. Ob Introi-Putz, Fege-Feuer oder Heimsaugung 2401 - jeder Satz hatte seine eigene Musikalität und begeisterte die Zuhörer.
Doch auch all die anderen Musikstücke hatten Potenzial. In Bestform präsentierte sich der Konzertchor unter der Leitung von Burkhart Schürmann.
Die Sänger hatten das russische Volkslied "Tanja Tanjuscha" des zeitgenössischen Komponisten Valery Kalistratov einstudiert. Aber auch mit Richard Wagners "Treulich geführt" - der Brautchor aus Lohengrin - und mit dem legendären "Kyrie" aus der "Missa brevis" von Giovanni da Palestrina bewies der Chor Können.
Neckisch und tändelnd Als Sängerinnen trauten sich Mirjam Widmann (Mezzosopran), Felicitas Raff (Sopran) und Verena Loskarn (Sporan) - gemeinsam mit Wendelin Treutlein (Klavier) solistisch auf die Bühne. Und obwohl die Sängerinnen so unterschiedlich waren wie die Stücke, die sie sich ausgesucht hatten, waren doch alle hörenswert.
Felicitas Raff hatte sich die Arie der Zerlina aus der Oper "Don Giovanni" von Wolfgang Amadeus Mozart als Vortragsstück ausgesucht, Mirjam Widmann dagegen die Arie der Carmen aus Georges Bizets "Carmen". Richtig neckisch und tändelnd präsentierte sich Verena Loskarn - passend zum Stück: "Mein Herr Marquis", die Arie der Adele aus der Operette "Die Fledermaus" des legendären Johann Strauß war offenbar die Passion der Nachwuchskünstlerin. Verena Loskarn absolvierte einen grandiosen Auftritt, der Lust auf mehr machte.
Immer eine Ohrenweide ist der Auftritt der Krummhorngrupppe. Katrin Weiß, Stefanie Höhn, Johannes Kretschmer und Carina Schmöler eröffneten mit ihren seltenen Instrumenten den bunten Konzertreigen.
Und die Zuhörer bekamen noch viel mehr geboten: Ein hörenswertes Präludium von Tim Stehli - der Komponist spielte auch gleich mit, Carina Schmölzer
(Sopranblockflöte), Johannes Kretschmer, Anna Waidhaus und Maria Kuhn (Gitarren) hatten für das große Jahreskonzert Georg Philipp Telemanns Sonate a-Moll einstudiert.
Unterhaltsame Musik im irischen Stil haben sich Ulrike Speich (Violine), Carina Schmölzer (Flöte), Johannes Kretschmer (Gitarre) und Dominik Krügel (Piano) auf die Fahnen geschrieben. Etwas andere Akkordeonmusik präsentierten Timo Sandner, Philipp Rösch, Nico Wöhner und Harald Kostschenreuther. Und in die Welt des Tangos entführte das Tango-Ensemble die Zuhörer, indem es Werke von Astor Piazzola und von Anselmo Aieta interpretierte .
Mit Virtuosität überzeugt Auch der Einzelvortrag von Franziska Schubert (Querflöte) - das Allegro aus Carl Reineckes Sonate "Udine" - konnte sich hören lassen. Doch damit nicht genug.
Beim Jahreskonzert trat das Folklore Ensemble mit Kompositionen von Chick Corea und Eckhard Kopetzki auf. Nadine Wegner, Franziska Schubert, Katrin Weiß, Maike Meyer, Anna Lochner, Dominik Krügel, Max Unger und Benjamin Willmann präsentierten Bläserklänge bei Karneval von Venedig. Aber auch die Seguedille von Johan Amberg, dargeboten von Franziska Schubert (Flöte), Julia Müller (Klarinette), Maximilian Sakur (Oboe) und Dominik Krügel (Klavier) gelang hervorragend.
Zudem war Hans Hoppe am Klavier mit von der Partie. Er hatte sich den legendären Grande Valse brillante in As-Dur von Frédéric Chopin ausgesucht - und überzeugte mit Virtuosität.