Die Küpser Schule ist dringend sanierungsbedürftig. Der Marktgemeinderat Küps wird in der Sitzung am Dienstag über den Zustand der Gebäude informiert. Der Elternbeirat möchte kein weiteres Hinausschieben der Arbeiten.
Die Zustände an der Küpser Schule sind zum Teil haarsträubend: Es stinkt in den Toiletten, weil Fäkalien durch die Rohre sickern, Fenster können nicht geöffnet werden oder sind undicht, es regnet durchs Dach, es fehlen Fliesen etc. Darüber ärgert sich nicht nur der Elternbeirat. Die beiden Vorsitzenden Elke Frech und Anja Möckel forderten in einem Gespräch mit unserer Zeitung den Marktgemeinderat dazu auf, bei der Sitzung am kommenden Dienstag grünes Licht für eine Generalsanierung der Schule zu geben. Sie möchten keine weitere Verzögerung des Vorhabens, weil ja schon jahrelang über die Sanierung gesprochen werde.
Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) betonte, am Dienstag werde Architekt Kersten Schöttner nach einer qualitativen Bestandsbewertung darüber informieren, welche Gebäudeteile saniert werden könnten und welche nicht mehr sanierungsfähig seien.
Man könne doch nicht defekte Fenster austauschen und einige Zeit später die Räume abreißen. Die Planungen bräuchten ihre Zeit.
Schockierende Bilder Die Bilder, die Elke Frech und Anja Möckel zeigten, hatten es in sich. Die sanitären Anlagen der Schule seien zum Teil in einem Ekel erregenden Zustand, sagten sie. Das liege nicht an den Putzfrauen, sondern daran, dass Fäkalleitungen undicht seien. Folge: Es stinke in den Toiletten. "Es gibt Kinder, die gehen in der Schule nicht aufs Klo, weil sie die Gerüche nicht aushalten", sagte Elke Frech. Anja Möckel ergänzte, dass es schon vorgekommen sei, dass Schüler die WC-Türen von innen nicht mehr aufbekommen hätten.
Ein weiteres Manko: das Dach. Dort dringe Tageslicht durch die Ziegel, es könne reinregnen.
Einige Fenster der Klassenräume seien gar nicht mehr zu öffnen, die Räume deshalb nicht zu lüften. Auch im Keller dringe Gestank aus dem mit Teppichboden ausgelegten Raum, in dem Musikinstrumente gelagert würden. Die beiden Elternbeiratsvorsitzenden befürchteten eine weitere Verzögerung der Sanierung, weil die Frist 1. Oktober für die FAG-Mittel kaum mehr einzuhalten sei.
Bauarbeiten ab Herbst 2015 Bürgermeister Schneider sah das zeitlich nicht so dramatisch. Er meinte, nach einem Grundsatzbeschluss des Marktgemeinderats werde man bei der Regierung von Oberfranken vorsprechen und um eine Vormerkung in der Liste bitten. Dann gehe es um die konkrete Detailplanung. Schneider rechnete mit einem Zuschussbescheid im kommenden Frühjahr und dem Beginn der Bauarbeiten im Herbst 2015.
Das Gemeindeoberhaupt betonte, dass das Nötigste immer gemacht worden sei.
Dem stimmten auch Elke Frech und Anja Möckel zu. Deren Lob galt den Hausmeistern, die immer mit frischer Farbe zur Stelle gewesen seien. Manches könne man halt nicht mehr mit Farbe überpinseln. So dringe bei starkem Regen ein übler Kana lisationsgeruch durch den Ablauf in der Schulküche nach oben. Deshalb könnten keine Lebensmittel in der Küche aufbewahrt werden.
Die Arbeitsbedingungen für die Lehrer bezeichneten die Elternbeirätinnen als zum Teil schlecht. Auf dem Dachboden lagerten Materialien, obwohl das Dach undicht sei. "Da geht auch Material kaputt!" Sie nahmen die Pädagogen in Schutz. Die täten alles für eine gute Atmosphäre.
Es sei trotzdem eine Zumutung für sie und die Schüler.
Beim Schulfest wurden kürzlich Unterschriften gesammelt, um die Sanierung der Schule schneller voranzubringen. Über 300 kamen zusammen. Die sollen die Marktgemeinderäte von der Dringlichkeit der Sanierung überzeugen.