Eineinhalb Jahre Vakanz in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Seibelsdorf sind vorbei. Am Sonntag wurde Matthias Rückert in der Markgrafenkirche als neuer Pfarrer eingeführt.
Eine frohe Erwartung lag am Sonntagnachmittag über der voll besetzten Seibelsdorfer Pfarrkirche. Fröhliche Menschen, ein lebendiger Gottesdienst und viele Gratulationswünsche bildeten den Rahmen für die Einführung des neuen Pfarrers. Hierzu hatten sich viele Geistliche insbesondere des evangelisch-lutherischen Dekanats Kronach-Ludwigsstadt, Freunde und Weggefährten des Seelsorgers sowie eine überwältigende Anzahl an Gemeindegliedern eingefunden. Sie alle freuten sich, dass die nach dem Ausscheiden von Pfarrer Walter Jung im Mai 2014 vakante Pfarrstelle wieder besetzt werden konnte.
Kein Unbekannter
Matthias Rückert ist im Landkreis Kronach kein Unbekannter. Er war von 1999 bis 2007 Pfarrer in Heinersberg-Nordhalben. Seine Frau, die Kirchenmusikerin Doris Rückert-Hauck, stammt aus Burggrub. Zuletzt war der Pfarrer in Nürnberg an der Gustav-Adolf-Kirche tätig.
Pfarrer Gerald Munzert aus Schmölz, der während der Vakanzzeit für die Pfarramtsführung in Seibelsdorf verantwortlich zeichnete, hieß die Kirchenbesucher willkommen. Auf die offizielle Einsetzung durch Seniorin Alina Ellgring folgte die Segnung Rückerts durch Dekanin Dorothea Richter. "Gott sei Dank, wir haben wieder einen Pfarrer", zeigte sich die Dekanin in ihrer Einführungsansprache erleichtert. Nach fast 40-jährigem Wirken von Pfarrer Jung und einer tapfer überbrückten Vakanzzeit sei man sehr froh darüber, dass Pfarrer Rückert den Weg zurück in den Frankenwald gefunden habe. Auf ihn warte viel Arbeit - unter anderem steht die Renovierung des Pfarrhauses an.
Sichtlich bewegt stieg Pfarrer Rückert auf die Kanzel. "In Gotts Nooma" - das habe seine Oma immer gesagt, wenn beispielsweise ein großes Ereignis angestanden habe.
Viele Begrifflichkeiten hätten christliche Wurzeln - so beispielsweise auch die Grußformel "Grüß Gott". Mit diesen Gedanken trete er auch hier seine neue Stelle an. "Der Glaube an Gott möge in den Alltag der Menschen einkehren." Er gehöre zum Leben dazu. Die Menschen sehnten sich nach diesem Segen. Diese Sehnsüchte aufzunehmen, sei Aufgabe einer Kirchengemeinde - in "Gotts Nooma".
Über das in der Kirchengemeinde neu aufgeschlagene Kapitel freute sich eine ganze Reihe von Festrednern, die Rückert willkommen hießen und ihm gutes Gelingen wünschten. Zudem bekam der neue Pfarrer liebevoll ausgesuchte, teilweise auch recht lustige Geschenke - so beispielsweise vom CVJM Marktrodach eine "Pfarrantrittstüte" unter anderem mit Hustenbonbons, Kinderriegeln und Studentenfutter oder von Pfarrerin Alina Ellgring warme Socken "für einen kühlen Kopf und warme Füße".
Gerührt bedankte sich Pfarrer
Rückert für den herzlichen Empfang. Er freue sich sehr auf seinen Dienst in der wunderschönen Kirche, die so strahle wie ihr Volk. Es sei schön, wieder "dehamm" zu sein.
Die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes lag in Händen der Chorgemeinschaft und der Musikkapelle Seibelsdorf.