Rennsteig ist schwieriges Gebiet für Handys

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Rudolf Fröba hat sein Handy in der Freisprechanlage eingerastet. Rund um den Firmensitz in Buchbach funktioniert es, aber auf den Weg zu den Baustellen werden die Gespräche oft unterbrochen. Foto: Friedwald Schedel
Rudolf Fröba hat sein Handy in der Freisprechanlage eingerastet. Rund um den Firmensitz in Buchbach funktioniert es, aber auf den Weg zu den Baustellen werden die Gespräche oft unterbrochen. Foto: Friedwald Schedel
 
 

Der Bauunternehmer Rudolf Fröba ärgert sich über den schlechten Handyempfang am Rennsteig. Während er telefoniert, ist das Gespräch oft plötzlich unterbrochen. Es ist auch schwierig, seine Arbeiter auf den Baustellen zu erreichen.

Rudolf Fröba trauert dem guten, alten Betriebsfunk und den C-Netz-Telefonen nach. Da hat alles noch prima funktioniert. Er konnte seine Mitarbeiter auf den diversen Baustellen erreichen. Jetzt aber, in den Zeiten des D-Netzes, verzweifelt er manchmal, weil sich entweder seine Leute oder er in einem Funkloch rund um Buchbach befinden.

Der Bauunternehmer berichtet, dass er manchmal 40 bis 50 Gesprächsunterbrechungen pro Tag hat. Entweder das Gespräch ist mitten im Telefonat weg, man versteht nur noch Wortfetzen oder er ist gar nicht zu erreichen und erhält - wenn er sich wieder in der Reichweite eines Sendemastes befindet - eine SMS, dass ihn ein Kunde oder Mitarbeiter anrufen wollte. Manchmal sind es sechs bis zehn SMS mit Rückrufbitte auf einmal. Das alles aufzuarbeiten ist sehr zeitaufwendig.

Das Haupteinzugsgebiet von Fröba-Bau liegt zwischen Pressig, Tettau und Nordhalben.
Im Raum Pressig klappt die Verständigung ganz gut, aber je mehr er sich dem Rennsteig nähert, desto katastrophaler wird es. "Die Kunden aus dem südlichen Bereich, die gewohnt sind, dass überall guter Handy empfang herrscht, denken manchmal, dass ich nicht ans Handy gehe. Aber ich habe, wenn ich nicht erreicht werden kann, kein Netz", beteuert Rudolf Fröba.


Eine ganz andere Welt

Zurzeit hat er Baustellen in Pressig und Marienroth. Handy empfang garantiert! "Das ist eine ganz andere Welt. Da kann man schnell mal was absprechen", freut er sich.

Wenn seine Mitarbeiter in Langenau oder Schauberg sind, braucht er sie per Handy gar nicht anrufen. Kein Empfang. "Entweder die wollen was aus dem Lager in Buchbach holen und kommen in die Firma, oder ich muss zur Baustelle fahren", sagt er nicht sonderlich erbaut über diese Umständlichkeit. Teilweise setzt er sich mit seinen Mitarbeitern in Verbindung, indem er sie über das Festnetz des Bauherrn anruft. Das geht natürlich nur bei Umbauten, nicht bei Neubauten, weil da ja noch kein Festnetztelefon installiert ist.


Mit zwei Handys auf Achse

Besser als in Langenau oder Schauberg, aber noch lange nicht gut, ist der Handyempfang in Hirschfeld. "Wenn ich Glück hab, erreiche ich den Capo auf der Baustelle in Hirschfeld, wenn der sich grad in einem Bereich mit ein bisschen Empfang befindet", sagt der Bauunternehmer.


Plötzlich ist das Gespräch weg

Rudolf Fröba hat übrigens die Erfahrung gemacht, dass die modernen Smartphones schon nicht mehr funktionieren, wenn ein altes, einfaches Handy noch Empfang hat. Er hat deshalb zwei Handys: Das Smartphone zum Fotografieren von manchen Details auf Baustellen und schnellen Versenden per "Whats app" sowie ein älteres Handy modell für die schwierigeren Geländeabschnitte.

Fröba-Bau hatte früher Vodafone-Handys. Wegen der schlechten Erreichbarkeit ist man zur Telekom gewechselt. Aber auch da hapert es in vielen Bereichen. Und Vodafone hat kräftig aufgeholt, weiß der Bauunternehmer.
Dass Rudolf Fröba mit seinen Schilderungen recht hat, erfuhren wir bereits bei der Terminabsprache für das Interview. Da befand sich der Bauunternehmer im Auto am Rennsteig. Es waren teilweise nur Wortfetzen zu verstehen und als wir um Bestätigung des Termins baten, war das Gespräch plötzlich weg. Keine Unfreundlichkeit des Firmenchefs, sondern ein Funkloch war die Ursache. Rudolf Fröba rief übrigens sofort zurück, als er wieder Netz hatte, und bestätigte den Termin.



Auf der Jagd nach den Funklöchern

In Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg haben wir ein Projekt gestartet, das der tatsächlichen Qualität des Mobilfunks in Franken auf der Spur ist. Abseits offizieller Netzabdeckungskarten möchten wir herausfinden, wo Funklöcher auftreten. Sie können uns helfen, indem Sie auf unserer Internetseiteoder auf der Funklochjägerseite auf Facebook die Signalstärke an Ihrem Standort melden. Die gewonnenen Daten werden wir in zukünftigen Recherchen und daraus folgenden Artikeln und Grafiken verwerten.

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