Für den Kronacher Schlachthof wird weiter nach einem tragfähigen Konzept für die Zukunft gesucht. Die Prüfung der Unterlagen durch das Landratsamt läuft.
                           
          
           
   
          Was wird langfristig aus dem Kronacher Schlachthof? Die Antwort auf diese Frage lässt weiter auf sich warten. "Die Verantwortlichen haben die Unterlagen inzwischen zur Prüfung beim Landratsamt abgegeben", erklärt Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner (CSU), dass die Metzger den nächsten Schritt auf der Suche nach einer Lösung eingeleitet haben. 
       
Der Abgeordnete ist Anfang 2018 eingeschaltet worden, als sich die Situation des Schlachtbetriebs zuspitzte. Ein enormer Investitionsbedarf zeichnete sich ab, um den Kronacher Schlachthof zu modernisieren und die steigenden Vorgaben an die Branche zu erfüllen. "Man müsste rund eine Million Euro investieren oder neu bauen", hatte Metzger-Obermeister Eberhard Kraus unserer Zeitung bereits im März mitgeteilt. 
Baumgärtner nahm diese Äußerung beim Wort und regte einen Neubau als die aus seiner Sicht bessere Lösung an. "Wir halten an dieser Idee fest", betont er. Dabei ist es ihm wichtig, möglichst mit heimischen Partnern zusammenzuarbeiten. 
Sehr schnell richtete der Abgeordnete seinen Blick bei der Suche nach einer Kooperation nach Kulmbach.  Daran hat sich nichts geändert, auch wenn er die Haltung der Verantwortlichen im Nachbarkreis als fragwürdig bezeichnet. Diese zeigten bisher nämlich wenig Interesse an einem gemeinsamen Betrieb mit Kronach, wobei die Standortfrage eine wesentliche Rolle spielt.  Kulmbach möchte seinen Schlachthof im Stadtgebiet nicht verlagern. 
Baumgärtner weist im Gegenzug auf die Finanzierungsfrage hin. Die hält er nämlich für ungerecht gelöst. Während in Kronach die Metzger auf privatwirtschaftlicher Basis den Schlachthof betreiben und seit Jahren keine Unterstützung erfahren, hat Kulmbach einen kommunalen Betrieb, wie Baumgärtner festhält. "Das ist ein massiver Eingriff in den Markt."
Der Abgeordnete streckt seine Fühler weiter nach Kooperationspartnern aus und rechnet mit zehn Jahren, bis ein neuer Schlachthof etabliert ist. Der soll eine gläserne Manufaktur werden, um Transparenz zu bieten, was die Qualität der Produkte und das Tierwohl betrifft. Und wo sieht er den möglichen Standort? "Ich favorisiere einen Ort, der die Mitte aller Beteiligten abbildet", erklärt er. 
Ob es überhaupt zu einem Neubau kommt und wie es um die finanzielle Unterstützung für den Kronacher Betrieb bestellt ist, hängt auch vom Landratsamt ab. Die Landkreisverwaltung hat sich auf einen CSU-Antrag hin ins Thema eingeklinkt. Der Kreistag hatte beschlossen, dass die Landkreisverwaltung Gespräche suchen und Unterlagen sichten soll, um sich ein fundiertes Bild der Situation zu machen.