Öl fließt in die Rodach

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Die alarmierten Feuerwehren errichteten in der Rodach Ölsperren. Mitglieder der Wallenfelser Wehr fuhren einen Teil des Flusses mit einem Schlauchboot ab, um die Größe des Ausmaßes zu erfassen. Foto: Alexander Löffler
Die alarmierten Feuerwehren errichteten in der Rodach Ölsperren. Mitglieder der Wallenfelser Wehr fuhren einen Teil des Flusses mit einem Schlauchboot ab, um die Größe des Ausmaßes zu erfassen. Foto: Alexander Löffler
Mit einem langen Ausleger wurde am Montag der Beton auf die Brücke gepumpt. Aus einer solchen Maschine, wie sie im linken Bildbereich zu sehen ist, trat das Öl aus. Foto: Marian Hamacher
Mit einem langen Ausleger wurde am Montag der Beton auf die Brücke gepumpt. Aus einer solchen Maschine, wie sie im linken Bildbereich zu sehen ist, trat das Öl aus. Foto: Marian Hamacher
 
 
 
 

Wegen einer defekten Hydraulikleitung an einer Ölpumpe sind mehrere Liter Öl in den Fluss geflossen. Die Feuerwehr wurde zu spät alarmiert.

Hätte Stefan Fößel vom Staatlichen Bauamt am Mittwoch früh nicht eine Baubesichtigung an der Brücke über die Rodach gemacht, wäre der Vorfall möglicherweise nie publik geworden. So aber hatte er im Fluss einen Ölfilm bemerkt und schließlich die Leitstelle alarmiert. Die Feuerwehren aus Marktrodach, Wallenfels und Zeyern haben daraufhin ein weiteres Ausbreiten des Öls verhindert.

Wie die Polizei vor Ort erklärte, hatte sich der eigentliche Vorfall bereits am Montag zugetragen. Dies wurde auch von Stefan Fößel bestätigt. Demnach sei beim Betonieren eine Hydraulikleitung an einer Pumpe geplatzt. Das alleine sei bei derartigen Arbeiten nichts Außergewöhnliches. Wichtig sei aber ein schnelles Eingreifen. Zwar ist die Pumpe gestoppt und durch eine andere ersetzt worden, weitere Maßnahmen zur Verhinderung eines tieferen Eintretens des Öls ins Erdreich sind aber offensichtlich nicht erfolgt. Alleine das Ausbringen von Sägespäne war nicht ausreichend.

Laut Fößel hatte die zuständige Baufirma Arlt aus Frankenhain das für die Betonierarbeiten zuständige Subunternehmen darauf hingewiesen, erforderliche Maßnahmen zu ergreifen. "Anscheinend ist aber nicht reagiert worden", wunderte sich Fößel am Mittwoch über das Vorgehen. Wie viele Liter von dem Hydrauliköl tatsächlich ausgelaufen sind, vermochte keiner zu sagen. Die Polizei sprach allerdings von einer größeren Menge. Die alarmierten Feuerwehren errichteten jedenfalls auf der Rodach drei große und mehrere kleine Ölsperren. Zusätzlich wurde Ölbindemittel im Wasser verteilt. Der Bereich, in dem das Öl auf und in den Boden geflossen ist, wurde bereits vorab mit einer Plane abgedeckt, damit das Öl bei drohenden Regenfällen nicht noch schneller ins Erdreich und damit in den Fluss eintreten kann.

In einem nächsten Schritt wurde das betroffene Erdreich punktuell abgetragen. Weil sich dieser Bereich unmittelbar neben einem Fundament der Brücke befand, gab es zwischenzeitlich Bedenken wegen der Statik der Brücke. Doch Jens Laußmann, Leiter der Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamtes Bamberg, gab noch am Mittwochnachmittag Entwarnung. "Die Standsicherheit des Bauwerkes ist nicht gefährdet", ging Laußmann nicht zuletzt auf die zehn Meter tiefen Bohrpfähle ein, auf denen die Last der Brücke ruht. Insofern werde es sowohl für den weiteren Brücken- als auch für den Streckenbau keine zeitlichen Verzögerungen geben.


Fall geht an Staatsanwaltschaft

Unabhängig von den verursachten Kosten wird sich das verantwortliche Unternehmen für die Versäumnisse verantworten müssen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, wird wegen zwei Umweltdelikten ermittelt. "Der Fall wird an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet", erklärte ein Polizist.