Das Kunststoffwerk Woco wächst stetig, die Produktionshalle in der Industriestraße ist ein Millionenprojekt. Doch das Thema Elektromobilität zwingt die Automobilindustrie zu Veränderungen, denen sich auch Woco stellen muss.
Vor einem halben Jahr klapperten hier noch Einkaufswagen über den Parkplatzasphalt, jetzt reihen sich meterweise Bauzäune aneinander und tonnenschwere Betonpfeiler sprießen aus dem Boden. Die neue Produktionshalle des Kronacher Kunststoffwerks Woco in der Industriestraße ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Werkleiter Stefan Engel verrät, was in die 4700 Quadratmeter große und 15 Meter hohe Halle einziehen soll.
"So eine Investition muss gut überlegt und geplant sein", sagt Engel, der von seinem Büro im Woco-Gebäude den Fortschritt der Baustelle im Blick hat. Die Entscheidung für die neue Produktionshalle fiel Anfang Juli 2018, der erste Spatenstich erfolgte bereits einige Monate später am 6. Oktober. In Marktrodach hatte das Werk in der Zwischenzeit eine weitere Halle mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern angemietet. Doch die eigne sich baulich nicht für die Kunststoffproduktion, sondern nur für Montagearbeiten.
Kunststoffwerk Woco: erste Bauidee verworfen
Also muss eine neue Halle her. "Die Frage war nur: Bauen wir zunächst nur die Hälfte oder machen wir es gleich richtig?", erzählt Engel. Der erste Entwurf sah eine "nur" 3300 Quadratmeter große Halle vor, die auf der rechten Seite des bereits bestehenden Komplexes angesiedelt werden sollte. Das Problem daran: Da diese Fläche nicht recheckig geschnitten ist, wäre viel Platz verloren gegangen. "Aber hier muss jeder Quadratmeter ausgenutzt werden", erklärt Engel, während er an den dröhnenden Maschinen im Produktionsraum vorbeiführt.
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Der Rohbau der neuen Halle steht bereits. Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiten auf die Fertigstellung des Daches und der Wandverkleidung. Kräne heben dafür die grauen Platten an das noch nackte Gebäudeskelett, wo sie von den Arbeitern festgeschraubt werden. Dabei werden mehrere große Flecken für Tore freigelassen, durch die später die tonnenschweren Teile der Kunststoffmaschinen befördert werden. Zusammengebaut werden diese erst am Kronacher Standort.
Zusätzliche Stellen bei Kronacher Woco
Sobald die Hallenwand dicht ist, wird der Boden betoniert. Danach wird das Gebäudeinnere ausgestattet, beispielsweise Stromleitungen verlegt und die Lüftung eingebaut. Außerdem muss der im Boden versteckte, 1100 Kubikmeter umfassende Wassertank für die Sprinkleranlage befüllt werden.
340 Mitarbeiter sind aktuell bei der Kronacher Woco beschäftigt. Rund 30 neue Arbeitsplätze kommen durch die neue Halle hinzu, darunter Einrichter, Mechaniker, Elektroniker und Projektleiter. "Wir bauen diese Halle wirklich für die Zukunft", betont Engel.