Neue Halle bringt auch neue Jobs: Kunststoffwerk Woco baut in Kronach an

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Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
 
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
 
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
Der Rohbau steht: An der neuen Woco-Halle in der Industriestraße werden gerade Wandplatten angebracht. Foto: Teresa Hirschberg
 

Das Kunststoffwerk Woco wächst stetig, die Produktionshalle in der Industriestraße ist ein Millionenprojekt. Doch das Thema Elektromobilität zwingt die Automobilindustrie zu Veränderungen, denen sich auch Woco stellen muss.

Vor einem halben Jahr klapperten hier noch Einkaufswagen über den Parkplatzasphalt, jetzt reihen sich meterweise Bauzäune aneinander und tonnenschwere Betonpfeiler sprießen aus dem Boden. Die neue Produktionshalle des Kronacher Kunststoffwerks Woco in der Industriestraße ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. Werkleiter Stefan Engel verrät, was in die 4700 Quadratmeter große und 15 Meter hohe Halle einziehen soll.

"So eine Investition muss gut überlegt und geplant sein", sagt Engel, der von seinem Büro im Woco-Gebäude den Fortschritt der Baustelle im Blick hat. Die Entscheidung für die neue Produktionshalle fiel Anfang Juli 2018, der erste Spatenstich erfolgte bereits einige Monate später am 6. Oktober. In Marktrodach hatte das Werk in der Zwischenzeit eine weitere Halle mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern angemietet. Doch die eigne sich baulich nicht für die Kunststoffproduktion, sondern nur für Montagearbeiten.

Kunststoffwerk Woco: erste Bauidee verworfen

Also muss eine neue Halle her. "Die Frage war nur: Bauen wir zunächst nur die Hälfte oder machen wir es gleich richtig?", erzählt Engel. Der erste Entwurf sah eine "nur" 3300 Quadratmeter große Halle vor, die auf der rechten Seite des bereits bestehenden Komplexes angesiedelt werden sollte. Das Problem daran: Da diese Fläche nicht recheckig geschnitten ist, wäre viel Platz verloren gegangen. "Aber hier muss jeder Quadratmeter ausgenutzt werden", erklärt Engel, während er an den dröhnenden Maschinen im Produktionsraum vorbeiführt.

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Der Rohbau der neuen Halle steht bereits. Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiten auf die Fertigstellung des Daches und der Wandverkleidung. Kräne heben dafür die grauen Platten an das noch nackte Gebäudeskelett, wo sie von den Arbeitern festgeschraubt werden. Dabei werden mehrere große Flecken für Tore freigelassen, durch die später die tonnenschweren Teile der Kunststoffmaschinen befördert werden. Zusammengebaut werden diese erst am Kronacher Standort.

Zusätzliche Stellen bei Kronacher Woco

Sobald die Hallenwand dicht ist, wird der Boden betoniert. Danach wird das Gebäudeinnere ausgestattet, beispielsweise Stromleitungen verlegt und die Lüftung eingebaut. Außerdem muss der im Boden versteckte, 1100 Kubikmeter umfassende Wassertank für die Sprinkleranlage befüllt werden.

340 Mitarbeiter sind aktuell bei der Kronacher Woco beschäftigt. Rund 30 neue Arbeitsplätze kommen durch die neue Halle hinzu, darunter Einrichter, Mechaniker, Elektroniker und Projektleiter. "Wir bauen diese Halle wirklich für die Zukunft", betont Engel.

Eine Premiere für Kronacher Woco

Dass der Großteil der Mitarbeiter aus dem Kreis Kronach kommt, liege auch an der Historie des Kronacher Kunststoffwerks, das aus der Porzellanfabrik Stockhardt & Schmidt-Eckert entstand. Diese war seit 1912 in der Stadt angesiedelt. Auch Woco lege viel Wert auf unternehmensinterne Berufsausbildung, ab dem Sommersemester unterstützt zum ersten Mal ein dualer Student das Kronacher Werk.

Die Wachstumsrate der deutschen Wirtschaft wurde erst kürzlich auf 0,8 nach unten korrigiert. Doch die Woco macht den Anschein, allen negativen Konjunkturtrends zu trotzen. Das Erfolgsrezept dafür klingt bei Stefan Engel recht einfach: "Die Kunden sind zufrieden mit mit uns, nur dann bekommt man Aufträge."

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Doch die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch, das ist Engel bewusst. "Die Elektromobilität wird kommen, da gibt es nichts mehr zu diskutieren." Woco fertigt bereits Teile an, die in Elektro-Autos eingebaut werden. "Auch E-Autos brauchen Verkleidungen für Batterie oder Heizung und das sieht mir wieder stark nach Kunststoff aus", meint Engel. Die Werkstoffe würden gleichbleiben, nur die Anwendung sei anders. "Wir müssen uns aber jetzt schon mit dem Thema beschäftigen und nicht warten, bis es die Konkurrenz macht."

Ende 2019 soll die Halle fertiggestellt und betriebsbereit sein. Weitere Ausbaupläne gebe es bisher nicht. "Diese Halle zu bauen und zu füllen, ist schon ein riesiges Projekt für uns", sagt Engel. "Außerdem sind wir dann erst einmal zugebaut."

9,5 Millionen Euro kostet der Bau der Halle. Für die Maschinen wird die Woco noch einmal so viel ausgeben.

350 Quadratmeter für Büro- und Technikräume kommen zur Fläche der neuen Halle hinzu.

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