Der Musikverein Hesselbach lud zu seinem traditionellen Weihnachtskonzert. Die Mitwirkenden zauberten Weihnachtsstimmung.
"Ich sehe grüne Bäume, rote Rosen... Und ich denke bei mir selbst: Was für eine wundervolle Welt!" Einfache und doch so berührende Worte aus dem Klassiker "What a Wonderful World". Das verträumte Lied, in dem Louis Armstrong die Schönheit der Natur besingt, klingt wie in Töne gebrachte Gefühle: Freude und Glück.
Wunderbare Momente des Glücks, der Ruhe und Besinnung schenkte am Ende der Feiertage einmal mehr das traditionelle Weihnachtskonzert des Musikvereins Hesselbach in der Pfarrkirche St. Ägidius Lahm. "What a Wonderful World" - wurde 1967 aufgenommen, als in den USA die Bürgerrechtsbewegung und der Vietnamkrieg den Menschen unruhige Zeiten bescherten - war dabei nur eine Station eines traumhaften Spaziergangs durch die Seelenlandschaft, die die verschiedenen Musikgruppen des Musikvereins und seine Gäste mit ihrem Publikum unternahmen. Die Hauptorganisation des zum 23. Mal abgehaltenen Konzerts lag in bewährter Art und Weise in Händen von Dirigent Georg Schönmüller.
Eine Pause in unruhigen Zeiten
Innehalten, loslassen, zurücklehnen und die herrliche Musik auf sich wirken lassen: verträumt und nostalgisch, spritzig und lebendig, so schön, so wahr und so berührend! Die schwebende Orchestermusik der Hesselbacher Musikanten mit ihren Holz- und Blechbläsern bot für jeden Geschmack etwas. Klassische Weihnachtsstücke wie "The Little Drummer Boy", "Engel haben Himmelslieder" (Gloria in excelsis deo), "Jingle Bells Rock" sowie "Let It Snow" aber beispielsweise auch das als Stundenchor für Wertungsspiele konzipierte "In aller Kürze", "Lenas Song" aus dem Film "Wie im Himmel" sowie die wunderbare Hommage an unsere Heimat "Kein schöner Land" waren zu hören.
Herzerfrischend lebendig waren einmal mehr die Auftritte der nunmehr bereits dritten Bläserklasse, einer Kooperation der Musikvereine Hesselbach, Wilhelmsthal, Steinberg und Effelter. Unter Leitung von Ralf Welsch luden die jüngsten Akteure des Abend zur rasanten Schlittenfahrt "A Sleigh Ride Fantasy", bevor sie mit dem Soundtrack "Accidentally in Love" dem Film "Shrek2" zu musikalischen Ehren verhalfen und schließlich als Zugabe das fröhliche Weihnachtslied "Feliz Navidad" erllingen ließen: eine einzige Freude, die beeindruckenden Fortschritte in der musikalischen Entwicklung der jungen Talente mitzuerleben.
Musikalische Glanzpunkte setzte wieder Marcel Schuberth an der Konzertgitarre. Der Schüler der Sing- und Musikschule Kronach - schon des Öfteren Sieger mehrerer Ebenen beim Wettbewerb "Jugend musiziert"- war bereits beim letztjährigen Weihnachtskonzert dabei und stellte erneut eine große Bereicherung dar.
Nuancenreiches Spiel
Der Hesselbacher ließ mit viel Gefühl die folkloristisch angehauchte Ballade "Mr. and Mrs. Bretschers Wedding Day" erklingen wie auch "Leise rieselt der Schnee". Mühelos entführte der junge Saitenvirtuose sein Publikum in die einzigartige Welt der Gitarrenmusik. Sein nuancenreiches Spiel - geprägt von einfühlsamer Methodik und beeindruckender Fingerfertigkeit auf hohem technischen Niveau - drang bis in die letzten Winkel des Gotteshauses, dessen hervorragende Akustik vollends die Palette der Klangschattierungen unterstrich.
Gerade die Abwechslung zwischen Traditionellem und Modernem war es, die die Gottesdienstbesucher packte. Das gemeinsam gesungene "Stille Nacht" setzte traditionell den Schlusspunkt unter das musikalische Highlight, durch das in charmanter Art und Weise Lena Eidloth geführt hatte. Einmal mehr hatte dabei das Konzert deutlich gemacht, wie glücklich sich eine Pfarrgemeinde schätzen darf, so herrliche musikalische Glaubensbekenntnisse das ganze Kirchenjahr über genießen zu dürfen. Anschließend waren alle Mitwirkenden und Gäste vom Pfarrgemeinderat zum gemütlichen Beisammensein ins Jugendheim geladen.