Vor gut einer Woche hat die Polizei Oberfranken den Mordfall von Mitwitz neu aufgerollt. Jetzt gibt es erste neue Hinweise. Nächste Woche müssen junge Männer zur DNA-Probe.
Vor 13 Jahren erschüttert eine Bluttat den Markt Mitwitz im oberfränkischen Kreis Kronach. Norbert Ottinger, Filialleiter eines Lebensmittelgeschäfts, wird in seinem Laden brutal getötet. Der Raubmord ist bis heute nicht geklärt.
Am 10. Mai gingen die Polizei Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg vor die Presse: Über zwölf Jahre nach dem Raubmord am 61-Jährigen Besitzers eines Supermarktes in Mitwitz wird der Fall neu aufgerollt.
Polizei Oberfranken vermeldet neue Hinweise im Mord von Mitwitz
Jetzt, eine Woche später, hat die Polizei Oberfranken vermeldet, dass sie neue Hinweise erhalten habe. Diese würden nun von der Ermittlungskommission abgearbeitet, sagte eine Sprecherin am Freitag gegenüber der Deutschen Presseagentur
In der kommenden Woche wollen sich die Ermittler nach Worten der Sprecherin schriftlich an junge Männer wenden, die eine DNA-Probe abgeben sollen. Kontrolliert werden sollen Männer aus der Region, die zum Tatzeitpunkt zwischen 16 und 18 Jahre alt waren, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft am vergangenen Freitag mitgeteilt.
Fall Ottinger: Familie sehnt Aufklärung herbei
"Ich bin heilfroh, dass die Sache nicht im Sand versickert. Das ist auch der Tenor in der ganzen Familie", stellt Jan Ottinger fest. Der Sohn des Opfers spricht von 13 harten Jahren, in denen die Angehörigen die grausamen Geschehnisse nie ganz aus ihren Alltag ausblenden konnten. Deshalb nehmen die Ottingers auch in Kauf, dass die Meldung von den neuen Ermittlungen in Mitwitz wieder Wellen schlägt. Die Ungewissheit sei die größere Belastung als das Gerede. "Nach diesen ganzen Jahren möchte man doch einmal abschließen", erklärt der Sohn. Das geht aber vermutlich erst, wenn der Täter überführt ist.
Polizei will den Fall mit modernen Methoden klären
Dazu sollen neue forensische Methoden, Befragungen, Hinweise aus der Bevölkerung und nicht zuletzt eventuell ein erneuter DNA-Test beitragen, wie der Leiter der Kriminalpolizei Coburg, Rainer Schmeußer, sowie Leitender Oberstaatsanwalt Bernhard Lieb bei einem Pressgespräch in Coburg mitteilen. 2007 wurde bereits ein groß angelegter DNA-Test durchgeführt. Dieser berücksichtigte allerdings nur Männer im Alter von 18 bis 45 Jahren. Nun soll der Kreis weiter gezogen werden.
Inzwischen zieht die Polizei nämlich in Betracht, dass der Täter jünger gewesen sein könnte. "Die Cold-Case-Ermittler legen daher einen Schwerpunkt auf die Abklärung der Jugendlichen und Heranwachsenden, die heute demnach Ende zwanzig, Anfang dreißig sind", stellt Schmeußer fest.
DNA-Massentests sind freiwillig, die jungen Männer MÜSSEN keine DNA-Proben abgeben. Siehe hierzu § 81 StPO.
https://dejure.org/gesetze/StPO/81h.html
....... müssen diese jungen Männer doch ...... § 81 c + h StPO ....... und diese Abgabe wird zur Pflicht!