Der Fränkische Tag hatte zu einer knapp acht Kilometer langen Wanderung bei Wallenfels eingeladen. Dank des Frankenwaldvereins Wallenfels stand dabei nicht nur die Bewegung im Mittelpunkt.
Angenehme Temperaturen, eine blühende Natur, tolle Aussichten, nette Gespräche, viel Wissenswertes und nicht zuletzt eine gemütliche Einkehr - all das erlebten am Sonntag 45 Wanderer. Eingeladen hatte der Fränkische Tag zur Wanderung auf dem Dörnach-Steig bei Wallenfels, der vom Wanderparkplatz Leutnitztal in Wallenfels über Forstloh, Dörnach, das Ausflugslokal "Herrgottswinkel" und zurück nach Wallenfels führte.
Obmann Jürgen Schlee führte mit seinem Team vom Frankenwaldverein Wallenfels professionell, informativ und zugleich unterhaltsam die Wanderer an. Und diese waren nicht nur aus dem Landkreis Kronach, sondern auch aus den Landkreisen Höchstadt/Aisch, Bamberg, Zeil oder auch Lichtenfels nach Wallenfels gekommen, um einen kurzweiligen Nachmittag zu verbringen.
Für Jürgen Schlee stand bereits vor der Wanderung fest: "Ihr werdet mit einem Mehrwert nach Hause gehen." Und er sollte Recht behalten.
"Man kennt halb Europa, nur die Schönheiten in der Nähe sind einem fremd", betonte Hannelore Fischer, als die Einkehr am "Herrgottswinkel" fast erreicht war. Ihre Tochter Corinna Wagner war mit ihren zehn Jahren die jüngste Teilnehmerin. Anfangs habe sie keine Lust gehabt mitzuwandern. Aber: "Es hat sich gelohnt." Dem Mädchen gefielen die vielen Informationen über die historische Hammerschneidmühle ebenso wie die über den Wald und die Forstwirtschaft. Das empfand auch Petra Schindhelm so, die mit ihrem Lebensgefährten und dessen Eltern teilnahm. Währenddessen genoss Klaus Brummer am Ortsausgang von Dörnach die Aussicht und nutzte die Gelegenheit zu einer kurzen Pause: "Ich bin fix und foxi, aber es macht Spaß."
Zu erfahren gab es in der Tat sehr viel: So berichteten Mühlvogt Josef Köstner und der Schneidmüller Jochen Umlauf von der historischen Mühle aus dem Jahre 1605, die direkt an der "Wilden Rodach" liegt. Die Schneidanlage und das 5,20 Meter große Wasserrad seien bis heute nahezu unverändert. Erst zum Ende des Jahres 1988 sei der Sägebetrieb offiziell eingestellt worden. Von der Funktionstüchtigkeit der Anlage konnten sich die Wanderer bei einem Schneidvorgang überzeugen.
Informationen über den Wald
Der Naturschutzwart vom Frankenwaldverein Wallenfels, Alex Schlee, erzählte unter anderem davon, als vor Jahrzehnten der Silberberg mit Bäumen bepflanzt wurde. Die Schüler mussten nachmittags das Wasser aus der Wilden Rodach zum Berg hinaufschleppen und die jungen Baumpflanzen gießen. Er informierte zudem über den Waldumbau und die Geschichte der Fichte im Frankenwald. Kaum einem war bekannt, dass die Wälder früher allen voran aus Eichen und Buchen bestanden. Doch diese wurden im Laufe der Jahre abgeholzt, weil deren hoher Brennwert ein wichtiger Aspekt bei der Befeuerung der Öfen der heimischen Glasindustrie war. Erst danach wurde schwerpunktmäßig die schnell wachsende Fichte angepflanzt.
In den Ausführungen von Ludwig Wunder, ebenfalls vom Frankenwaldverein Wallenfels, wurde deutlich, dass die Funktion eines Wegewartes sehr zeitaufwendig ist. Bei jeder Kreuzung von Wanderwegen im Bereich Wallenfels seien Hinweisschilder mit entsprechenden Notrufnummern aufgestellt. Öfter fahre er die Strecken ab und kontrolliere, ob auch alle Hinweisschilder noch am Platz seien, erklärte er. Sein Job bringe es auch mit sich, dass er ab und zu Hinweisschilder reparieren beziehungsweise diese vom Baumwuchs befreien müsse.