Die Wallenfelser Ausstellung erfuhr ihre zehnte Auflage. Jede der 77 Krippe hat ihren eigenen Charakter.
Unzählige Krippendarstellungen gibt es, aber eines haben sie alle gemeinsam - die heilige Familie und die Geburt Jesu in Bethlehem stehen überall im Mittelpunkt. So auch in den 77 Krippen, Krippendarstellungen und Marktständen, die im Pfarrsaal in
Wallenfels liebevoll aufgebaut sind. Nicht nur an der Größe unterscheiden sich die Krippen, sondern auch an der Anzahl der sorgfältig aufgestellten Figuren. Detailverliebt sind viele Krippenbauer und das macht das Besondere aus. Winzig kleine Vögel, Lichter oder Schäfchen. Ein plätschernder Bach, hohe Berge und einsame Berghöhlen als Unterkunft für das heilige Kind. Auch die Materialien sind sehr verschieden. Tonfiguren, Porzellan und Holz dominieren neben kunstvoll gekleideten Figuren. Die große in Scherenschnittoptik gefertigte heilige Familie der Ministranten hebt sich von den anderen schon etwas ab. Auch die nachgebaute Außenkrippe der Pfarrei in Kleinformat, die inmitten von Ständen des Weihnachtsmarktes steht, ist etwas Besonderes. Die Marktstände wurden in akribischer Kleinstarbeit von Hand gefertigt und mit den Verkaufsartikeln in Miniformat bestückt. Da ist ein Stand der legendären "Karmes-Gunda", der "Lanissa"-Christbaumschmuck, ein Engels-Paradies, Lebkuchen und Süßigkeiten und der Krippenmarkt zu finden. Eine der schönsten und ältesten Krippendarstellungen findet sich in einem "Krippenschrank". Diese Biedermeier-Krippe von 1840 ist bestückt mit Oberammergauer Figuren um 1820.
77 Krippen bedeutet viel Arbeit im Aufbau. Es bedeutet aber auch eine Vielzahl an Figuren und Gegenständen, die verbaut wurden. So findet man insgesamt 308 Schafe wieder, von den anderen Tieren und Menschen gar nicht zu reden. Da jede Krippe ein Einzelstück ist, ist auch jede Figur verschieden, jedes Schaf sieht anders aus und jedes Jesukindlein in der Krippe schaut den Besucher anders an.
Aber eines haben alle gemeinsam, das Geheimnis der heiligen Nacht verbreiten sie alle und ganz bestimmt kann sich niemand diesem Zauber entziehen. Als kleines Schmankerl ist auch eine Sonderausstellung mit sechs fahrbaren Eisenbahnen und vielen Einzelstücken zu sehen, die nicht nur die Kinder fasziniert. Da werden aus erwachsenen Männern wieder die kleinen Jungs, die sehnsüchtig am Heiligabend auf ihre langersehnte Eisenbahn warten.
Nach der offiziellen Eröffnung durch Franz Behrschmidt von den Wallenfelser-Krippenfreunden segnete Pater Jan Poja die aufgebauten Krippen und ihre Besitzer. Pater Jan ging auf die Charakteristik der Krippen als christliche Weihnachtssymbole ein. Lange vor Weihnachten stehen schon beleuchtete Christbäume auf den Plätzen und in den Supermärkten, eigentlich ist schon seit September Weihnachten und man meint, die besinnliche Adventszeit würde einfach übersprungen. Doch eines ist und bleibt davon unberührt, die Krippen werden alle am Heiligabend die Häuser und Wohnungen schmücken und zeugen von der Liebe ihrer Eigentürmer zur christlichen Kunst und vom Glauben. Die Umrahmung der feierlichen Eröffnung hatte der Ministrantenchor übernommen, der mit Liedern wie "Komm herein, nimm dir Zeit" und "Menschen auf dem Weg" auf eine ruhige besinnliche Advents- und Weihnachtszeit einstimmen wollte. Sehr berührt hat auch das Gedicht von Maik Förner "Die Weihnachtskerze".
Bürgermeister Jens Korn war in Doppelfunktion vertreten, als Aussteller und Stadtoberhaupt. Er meinte, dass die Krippen auch eine Erinnerung an die Kindheit seien und man merke, welche Bedeutung sie für die Wallenfelser Familien haben. "Man sollte Weihnachten immer mit den Augen der Kinder sehen und diese Krippen genauso", sagte Korn sichtlich bewegt bei der Vielzahl an herrlichen Krippendarstellungen. Der Dank von Franz Behrschmidt galt allen Ausstellern, den Helfern und Helferinnen, die das Pfarrheim hergerichtet haben und sich während der Ausstellung um die Krippen und die Bewirtung kümmern. Der Stadt Wallenfels für die Weihnachtsbäume und der Pfarrei für die Zurverfügungstellung der Räume.
Geschichte der Krippenausstellungen in Wallenfels
1997 wurden die ersten Krippen ausgestellt. Es wurde beschlossen, alle zwei Jahre eine Ausstellung durchzuführen. 2011 kam die große Außenkrippe beim Treppenaufgang zur Pfarrkirche hinzu. Diese wurde 2012 durch viele Spenden erweitert, sodass verschiedene Darstellungen zu sehen sind, von der Verkündigung bis zur Flucht nach Ägypten. 2015 musste die Ausstellung ausfallen, da der Pfarrsaal aufgrund der dahinter liegenden Einsturzgefährdeten Mauer gesperrt war. Deshalb findet die 10. Ausstellung nun 2016 statt.
Öffnungszeiten der KrippenausstellungDie Ausstellung befindet sich im Pfarrheim Wallenfels und ist noch zu folgenden Zeiten geöffnet:
Samstag, 10. Dezember, von 13 bis 20 Uhr
Sonntag, 11. Dezember, von 13 bis 19 Uhr
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen sich die Wallenfelser Krippenfreunde.