Ludwigsstadter Museum zeigt die rasante Entwicklung der Technik

1 Min
Ein Elektronik-Museum bereichert die museale Landschaft im Landkreis-Norden. Unser Bild zeigt die Macher (von links) Gerhard Korn, Rolf Jakob und Karl-Heinz Ziener. Zweiter von rechts ist Stiftungsvorsitzender Gert Bayerlein mit einem Volksempfänger.Gerd Fleischmann
Ein Elektronik-Museum bereichert die museale Landschaft im Landkreis-Norden. Unser Bild zeigt die Macher (von links) Gerhard Korn, Rolf Jakob und Karl-Heinz Ziener. Zweiter von rechts ist Stiftungsvorsitzender Gert Bayerlein mit einem Volksempfänger.Gerd Fleischmann
Viel bewundert wird dieses französische Telefon aus dem Jahr 1907.Fleischmann
Viel bewundert wird dieses französische Telefon aus dem Jahr 1907.Fleischmann
 

In Ludwigsstadt wurde ein Elektronik-Museum eröffnet. Hier können auch absolute Raritäten wie ein französisches Telefon aus dem Jahr 1907 bewundert werden.

Noch interessanter und attraktiver geworden ist die museale Landschaft in Ludwigsstadt durch die Eröffnung eines Elektronik-Museums und durch die Ewald-Müller-Stube in der Lauensteiner Straße 45a in unmittelbarer Nähe des Schiefermuseums. Getragen werden diese beiden Neuheiten durch die Hermann-Söllner-Stiftung. Damit erfährt das Stadtjubiläum eine weitere Bereicherung. Am Sonntag, 2. Juni, können diese musealen Einrichtungen von 11 bis 18 Uhr bei einem "Tag der offenen Tür" besichtigt werden.

Zur Eröffnung und Vorstellung ertönten aus einer Musikbox von 1969 heimatliche Klänge. Bürgermeister Timo Ehrhardt, Stiftungsvorsitzender Gert Bayerlein sowie Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig lobten die beiden Initiativen. "Viel Herzblut ist in diese Dokumentationen investiert worden", erklärte Scheidig.

Anerkennung gab es aber auch für die Betreiber des Ludwigsstadter "Infokanal-Studios". Diese Informationsquelle besteht nunmehr seit 25 Jahren. Bayerlein kündigte außerdem an, dass man neben weiteren Aktivitäten vor allem das Wirken des Universalgelehrten Alexander von Humboldt (1796-1856), der einige Jahre im Frankenwald tätig war, im Schiefermuseum vorstellen werde.

Plattform für Technikfreaks

Die rasante technische Entwicklung in den letzten 100 Jahren, die zu zahlreichen Verbesserungen des allgemeinen Standards und zu einer höheren Lebensqualität führten, können im Elektronik-Museum nachvollzogen werden. Insbesondere der Kommunikationsbereich bietet eine interessante Plattform für Technikfreaks. Markantes Beispiel dafür ist der Volksempfänger VE 301. Dieser Radioapparat wurde im Auftrag von Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels entwickelt und wenige Monate nach der Machtergreifung Adolf Hitlers Ende Januar 1933 vorgestellt.

Markus Springer gilt als Initiator der Einrichtung mit dem Sammeln von interessanten technischen Exponaten. Zunächst diente die Grundschule Ludwigsstadt als Domizil. Mittlerweile haben Karl-Heinz Ziener (Elektrotechniker), Rolf Jakob (Zerspanungstechniker und Mechaniker) sowie Gerhard Korn (Fernsehtechniker) die Verantwortung übernommen. Unter ihrer Regie hat sich das Museum kontinuierlich weiterentwickelt. Vor allem wollen die Initiatoren die vergängliche Technik für die Nachwelt bewahren. Dazu zählen alte Geräte der Rundfunk- und Fernsehtechnik (Kofferradio, Plattenspieler, Musikschränke) sowie die beachtliche Bandbreite der Telekommunikationstechnik. Darunter sind unter anderem auch Röhrenempfänger der 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts, Überlagerungsempfänger, analoge Fernsehempfänger, Heim- und Personalcomputer mit Drucker, Plotter usw., Amateurfunkgeräte, Spielautomaten, Stechuhren, Musikboxen, alte Telefone sowie Fernschreiber (Telex).

Suche nach weiteren Raritäten

Und nach wie vor sind die drei Experten auf der Suche nach weiteren Raritäten und ganz hungrig auf weitere Erfolgserlebnisse. Und wenn sie dann fündig werden, ist die Freude umso größer.