Loewe zieht sechs Monate nach der Firmenübernahme eine erste positive Bilanz und hat viele Pläne für das Areal.
Sechs Monate nach dem Neustart der Traditionsmarke Loewe zieht das Unternehmen eine positive Bilanz: Trotz der Schwierigkeiten angesichts der aktuellen Corona-Situation blickt das Unternehmen auf ein profitables erstes Halbjahr zurück und schreibt seit dem ersten Tag des Neustarts schwarze Zahlen. Das teilte Loewe am Freitagnachmittag mit.
Entgegen der ursprünglichen Planung, die bis zum Jahresende rund 50 neue Stellen vorsah, beschäftigt Loewe bereits heute mehr als 100 Mitarbeiter an seinem Stammsitz. Neben Vertrieb, Service, Marketing und Entwicklung zählt dazu auch das Personal in der Produktion. Diese konnte wie geplant im März anlaufen und fertigt derzeit auf einer automatisierten Straße und in einer Handmanufaktur die Geräte mit OLED-Panels.
Die Geschäftsführung arbeite daran, die Fertigungskapazitäten weiter auszubauen, so dass bis Ende 2020 jährlich rund 100 000 Fernsehgeräte in Kronach vom Band laufen sollen, heißt es in der Mitteilung.
Die Finanzierung erfolge dabei vollständig aus eigenen Ressourcen: Bis heute habe Gesellschafter und Geschäftsführer Aslan Khabliev mehr als 30 Millionen Euro seines Privatvermögens in die Marke Loewe und den Standort sowie in die Mitarbeiter in Kronach investiert. Dabei verzichte er auf Bankkredite und staatliche Hilfen.
Um sich für die Zukunft aufzustellen, denkt Khabliev nun an den Rückkauf des Loewe-Geländes und weitere umfangreiche Investitionen in das Areal. Vor sechs Jahren musste das seinerzeit kriselnde Vorgängerunternehmen die Fläche und die Gebäude an die Stadt Kronach verkaufen, um kurzfristig an liquide Mittel zu gelangen. Heute stehe der fränkische TV- und Audio-Hersteller positiv da und plant im Falle einer Einigung mit der Stadt Kronach nicht nur den Rückkauf des Areals, sondern auch weitere Investitionen auf dem Gelände.
Das sind die Pläne
Neben umfangreichen Sanierungsmaßnahmen plant Khabliev die Ansiedlung eines großen Technologieparks und die Investition in neue Gebäudekomplexe mit Büro- und Konferenzräumen sowie Fertigungsstätten. Beinhalten könnte das Areal dann auch ein Business-Hotel für Geschäftsreisende und Flächen für eine Erweiterung des Universitätscampus beziehungsweise Anschluss an den Lucas-Cranach-Campus der örtlichen Hochschule. Seine angedachten Pläne für das Gelände umfassen weitere Investitionen von bis zu 20 Millionen Euro über einen Zeitraum von vier Jahren. Weitere Details präsentiert Khabliev der Stadt Kronach bei einem Treffen am Mittwoch. Dabei soll es auch um die Bedingungen für einen Rückkauf des Loewe-Geländes gehen.red