In der Galerie im Landratsamt zeigt Erwin Böhm bis zum 23. Mai seine Energie-Bilder.
Energie aus der Ruhe, Konzentration aus Kraft und Zeugen der Selbstbeherrschung - all das sagen die Ölbilder des Künstlers Erwin Böhm (59) aus. Kreiskulturreferentin Gisela Lang eröffnete die Ausstellung der "Energie-Bilder" in der Galerie im Landratsamt, wo sich eine stattliche Zahl von interessierten Künstlern und Nichtkünstlern eingefunden hatten, unter anderem auch der Künstler Ingo Cesaro und einige Mitglieder des Kreistages.
Energie-Bilder glauben viele Menschen, müssen dynamisch sein, Aktivität und Bewegung zeigen, damit der Betrachter seine Akkus auftanken kann. Die Bilder von Erwin Böhm sind anders. Sie sind aus der Energie des Malers heraus entstanden, aus einer Kraft heraus, die er selbst als "göttliche Ruhe" bezeichnet.
"Ich mache das nicht bewusst, es geschieht einfach. Meine Gedanken und meine Gesinnung, mein Geist stellt sich in meinen Bildern dar", erklärt der Künstler.
Und für den, der das versteht, der sich da hineinversetzt, kann sich ein unerschöpflicher Strom von Energie ergießen. Deshalb sind es auch viele unterschiedliche Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Dunkle und helle Bilder Da sind einmal die Farben, es gibt dunkle Bilder, die mit ihrem schwarzen Grund irgendwie in die Tiefe sehen lassen. Und es gibt helle Bilder, die zu einem Höhenflug der Gedanken inspirieren und der Fantasie keinen Raum für Negatives lassen. Geometrische Formen, die teilweise ineinander fließen, eine Farbdominanz bei dem einen und viele Pastellfarben bei dem anderen Bild. Die Bilder sind so unterschiedlich wie auch die Stimmungen, denen der Mensch tagtäglich ausgesetzt ist. "Je nachdem, in was für einer Stimmung ich bin, so male ich, meistens nachts und höre nicht auf, bis das Bild fertig ist", sagt Erwin Böhm.
Aber warum muss das so sein? "Es kann sein, dass ich ein halbfertiges Bild morgens in einer ganz anderen Stimmung sehe und sofort anfange auszubessern, was dann nicht immer von Vorteil ist", erläutert der Maler.
Die dunkleren Bilder sind aus dem Anfang seiner Schaffensperiode der Energie-Bilder. Irgendwie wurden die Werke danach immer heller und strahlender. Dies mag an der Stimmung, den Farben und auch an den Gold- und Silbertönen liegen, die der Künstler so gerne verwendet. Die Bilder können auch käuflich erworben werden und dazu hat sich Erwin Böhm in seiner etwas "anderen Art" eine "Wohlstandsfaktorliste" ausgedacht. So kann jeder den festgelegten Preis für ein Bild nach oben oder nach unten bewegen, je nachdem, ob er sich "wohlhabend" oder "reich", "arm" oder "gerade so noch zufrieden" nennen will.
Kreativ mit Parkinson Neben Gisela Lang, hielt Liane Bauer, Malerkollegin aus Steinwiesen eine Laudatio auf den Künstler. Besonders bewunderte sie, dass Böhm bereits seit 18 Jahren an Parkinson leidet und dennoch so kreativ tätig ist. "Nicht nur diese Energie-Bilder, sondern viele andere Bilder und Arbeiten aus Holz, Metall und Steinen entstehen bei Erwin Böhm. Er ist sehr kreativ und kann aus allem, was ihm in die Hände kommt, etwas machen", bestätigte Liane Bauer. Inspiriert von dem Nürnberger Grafiker und Künstler Johannes Lang, begann er vor fünf Jahren mit den ersten Malereien. Vor zwei Jahren hat ihn der Film "die Gabe" derart inspiriert, dass er in einen regelrechten Fluss von Schaffenskraft geriet, der ihn selbst, nach 18 Jahren Parkinson völlig überraschte. Das Ergebnis kann nun bewundert werden.