"Kronacher Weihnacht" für drei Jahre an Verein vergeben

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Die "Kronacher Weihnacht" ist bis 2017 vergeben. Foto: Archiv/Hendrik Steffens
Die "Kronacher Weihnacht" ist bis 2017 vergeben. Foto: Archiv/Hendrik Steffens

Nach einer ausgiebigen Diskussion finden die Ratsmitglieder und Kronach er leben einen Konsens. Die "Kronacher Weihnacht" wird für vorerst drei Jahre vom Verein ausgerichtet. Diskutiert wurde vor allem über die Bezuschussung und die Obere Stadt.

Der Verein Kro nacherleben hat den Zuschlag bekommen. Für drei Jahre wird ihm die Ausrichtung des Weihnachtsmarktes in der Kreisstadt zugeschrieben. Zwischendurch drohte die Vereinbarung mit der Stadt kurzzeitig zu kippen. Ein möglicher Malus sollte nach Ansicht mancher Ratsmitglieder ein Anreiz sein, den Melchior-Otto-Platz ins Programm aufzunehmen. Vereinsvorsitzender Paul Schnell konnte diese Argumentation nicht nachvollziehen.

Nichts (Vorschlag FW), zehn Prozent (Bürgermeister), 1000 (CSU) oder 2500 Euro (SPD) der jährlichen städtischen Unterstützung sollten davon abhängig gemacht werden, ob der Verein seine Vorstellung verwirklicht, die Obere Stadt wieder ans Markttreiben anzuschließen. Dieses Wunschziel hatte Schnell bei der Konzeptvorstellung genannt, die im Gremium allseits Zustimmung fand.


Unwägbarkeiten bei Planung

Dass der Wunsch - angesichts verschiedener organisatorischer Unwägbarkeiten für diesen Bereich - für einen neuen Veranstalter plötzlich zur Pflicht werden sollte, hinterfragte er: "Warum wollen Sie uns einen Malus geben? Geben Sie uns doch einen Bonus!" Schließlich sei der 10 000-Euro-Zuschuss der Stadt im ersten Jahr (danach 7500 bzw. 5000 Euro) eigentlich nur eine Gegenrechnung. Damit werde nämlich die Ausgabe gedeckt, die der Hüttenaufbau durch den städtischen Bauhof koste. Wenn es um das Herrichten der etwa 20 Jahre alten
Hütten gehe, müsse der Verein in Vorleistung gehen.

Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) regte nach einem Hin und Her über den Sinn und Zweck eines negativen "Anreizes" und dessen Höhe an, sich auf zehn Prozent des Jahreszuschusses zu einigen. Nach einer kurzen Beratung folgte der Verein diesem Vorschlag mit knirschenden Zähnen. Schnell erklärte: "Der Melchior-Otto-Platz liegt nicht in unserer Hand, wir müssen uns aber trotzdem um alles kümmern. Mit einem Verzicht anzufangen, ist schwierig. Wir möchten das Vorhaben jetzt aber nicht daran scheitern lassen."

Insgesamt erntete das Konzept von Kronacherleben breite Zustimmung. Vor allem die gewünschte Anbindung der Oberen Stadt ans Marktgeschehen wurde mit viel Lob quittiert. Letztlich wurde der Vergabebeschluss gegen drei Stimmen (Witton, Degen-Madaus, Zwosta) gefasst.


Kronach er leben und sein Konzept

Kronacherleben wurde am 9. Januar 2015 gegründet, um Kronach in seiner Funktion als Kreisstadt zu fördern. Vorsitzender ist Paul Schnell.

Der Verein will - nach dem Rückzug der Aktionsgemeinschaft aus der Weihnachtsmarkt-Organisation - mit dem "ursprünglichen Entwicklungsteam des Weihnachtsmarktes 2012" die Veranstaltung fortsetzen.

Um die "Kronacher Weihnacht" in der Erfolgsspur zu halten, soll das Konzept weiterentwickelt werden, das laut der Vereinsverantwortlichen gut angenommen worden sei. "Wichtigster Punkte ist die dringend notwendige Sanierung der Hütten", heißt es in der Planung des Vereins. Soweit es das Startbudget zulasse, sollen die Hütten ausgebessert und wetterfest gemacht werden.

Als Standorte für das weihnachtliche Treiben werden der Marienplatz (34 Hütten), Teile des Stadtgrabens (Alm) und die Kühnlenzpassage genannt. Die Ebene zwischen Stadtgraben und Melchior-Otto-Platz (Märchenausstellung, zwei Hütten) soll reaktiviert werden. Der Melchior-Otto-Platz wird ebenfalls eingeplant (zehn Hütten, Kinderkarussell). Voraussetzung ist natürlich eine entsprechende Nachfrage durch Fieranten. Die Bühne soll wieder im Zentrum des Marienplatzes installiert werden.

Straßensperrungen wären laut Plan nicht nötig. Nach Geschäftsschluss soll der Bereich Marienplatz an den Freitagen und Samstagen dennoch zur Sicherheit der Besucher gesperrt werden (Umleitung über Obere Stadt).

Der Marktbetrieb ist an den vier Adventswochenenden vorgesehen. Folgende Kernöffnungszeiten sind erwünscht: freitags, samstags und sonntags jeweils von 14 bis 22 Uhr (für alle Fieranten).