Kronacher Kindergarten hat jetzt eine Lernwerkstatt

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Foto: Heike Schülein
Foto: Heike Schülein
Im Rosenberg-Kindergarten ist die Freude über die neue Lernwerkstatt groß. Das Bild zeigt das Kindergarten-Team mit Sponsoren, Helfern sowie Ehrengästen. Foto: Heike Schülein
Im Rosenberg-Kindergarten ist die Freude über die neue Lernwerkstatt groß. Das Bild zeigt das Kindergarten-Team mit Sponsoren, Helfern sowie Ehrengästen. Foto: Heike Schülein
 
Max entfacht einen Wirbelsturm in der Flasche. Foto: Heike Schülein
Max entfacht einen Wirbelsturm in der Flasche.  Foto: Heike Schülein
 
Max Schmidt hat einen Schaltkreis gebaut. Foto: Heike Schülein
Max Schmidt hat einen Schaltkreis gebaut. Foto: Heike Schülein
 
Max Schmidt bei einem Versuch in der Forscher-Ecke. Wenn er auf die Flasche - wie hier mit einem Stift - Druck ausübt, sinkt ein "Wasserteufel" zu Boden. Foto: Heike Schülein
Max Schmidt bei einem Versuch in der Forscher-Ecke. Wenn er auf die Flasche - wie hier mit einem Stift - Druck ausübt, sinkt ein "Wasserteufel" zu Boden. Foto: Heike Schülein
 
Linnéa und Nele (von links) entspannen in der Meditations-Ecke. Fotos: Heike Schülein
Linnéa und Nele (von links) entspannen in der Meditations-Ecke.  Fotos: Heike Schülein
 

Die neue Lernwerkstatt im Rosenberg-Kindergarten in Kronach wurde eingeweiht. Möglich machte dies der Förderverein der Einrichtung, der das Projekt mitfinanziert und Spendengelder gesammelt hat.

Vor Max steht eine raffinierte Flaschenkonstruktion. Auf einer Glasflasche steht kopfüber eine zweite. Ihre Flaschenöffnungen sind mit einem Verbindungsteil befestigt. Die Konstruktion gleich einer Sanduhr. In der unteren Flasche befindet sich rot eingefärbtes Wasser. Der Fünfjährige dreht die Flaschen um. Langsam beginnt das Wasser, aus der oberen Flasche hinab in die untere zu laufen. Mit Schwung schwenkt Max die Flaschen im Kreis um ihre Längsachsen. Der Ziegelerdener entfacht damit einen wahren Tornado. In Sekundenschnelle wirbelt der Hurrikan durch die Flasche, bis wieder Windstille eintritt.

Max befindet sich gerade in der Forscher-Ecke der neuen Lernwerkstatt des katholischen Rosenberg-Kindergartens. Im sehr freundlich und einladend gestalteten Raum können die "großen" Rosenbergler jetzt ihren Forscherdrang noch mehr ausleben. Spielerisch werden die Kinder an verschiedene Lern- und Erfahrungsbereiche herangeführt. "Das Angebot richtet sich speziell an unsere Vorschulkinder. Gerade das letzte ist ein ganz besonderes Kindergarten-Jahr. Die ,Großen‘ sind sehr aufnahmefähig und wollen viel lernen. Wir haben ja aber auch jüngere Kinder in den Gruppen. Es ist nicht einfach, allen Kindern in jedem Alter gerecht zu werden", weiß Kindergarten-Leiterin Birgit Kestel. In der Lernwerkstatt könnten die Kinder nun alleine arbeiten sowie konzentriert und in Ruhe forschen. Das Material wird bereits vorbereitet angeboten, so dass sie selbstständig damit umgehen können - ganz im Sinne von "learning by doing".


Die Kinder freuen sich drauf

"Wir geben lediglich eine Einführung und machen alle Stationen einmal mit den Kindern durch, danach brauchen uns die Kinder nicht mehr", ist sie sich sicher. Die Versuche und Ergebnisse werden in Lerntagebüchern der Kinder festgehalten. Sie könne sich vorstellen, das Angebot vielleicht später einmal auf jüngere Kinder zu erweitern. Die Kinder seien schon voller Vorfreude auf das neue Angebot. "In dem Raum wird viel passieren. Da wird gelernt, erfahren, ausprobiert und erforscht", ist sich Kestel sicher.

Und was gibt es da nicht alles zu entdecken? Aus dem ehemals nahezu ungenutzten Raum ist eine richtige Lern-Oase geworden. Er ist als Lernort gedacht, in dem die Kinder Dinge entdecken und erforschen können. Neben der Forscher-Ecke gibt es beispielsweise eine Sprachecke, in der verschiedene Buchstaben und Wörter kennen gelernt werden können. In der Mathematik-Ecke gilt es beispielsweise Zahlenreihen zu vervollständigen. In der Büro-Ecke finden sich Materialien wie Stifte, Scheren oder Zirkel, aber auch Briefmarken. In der Konstruktions-Ecke kann man unter anderem Würfel zusammenbauen, während man in der Kosmos-Ecke die ganze Welt entdecken kann - mittels einer Weltkarte, Landesfahnen oder eines beleuchteten Globus'.

In der Forscher-Ecke können die Kinder auch Schaltkreise bauen. Als besonderes Highlight gibt es noch die Meditations-Ecke mit Kuschelkissen, einer Wassersäule mit bunt aufsteigenden Blubberbläschen und vielen bunten "Perlen" und "Edelsteinen", aus denen man wunderschöne Mandalas legen kann. "Wir sind dem Förderverein sehr dankbar, dass unseren Kindern dieses Angebot ermöglicht wurde", meinte die Kindergarten-Leiterin bei der offiziellen Einweihung. Größte Anerkennung zollte sie dem Förderverein mit Vorsitzendem Johannes Hausmann. Der Vorsitzende werde nicht müde, für den Förderverein und für Spenden zu werben.


Kosten betragen 5000 Euro

Hausmann blickte auf die Gründung des Fördervereins zurück, zu dem man sich bereits Ende 2011 Gedanken gemacht habe. "Kinderbetreuung ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und von großer Bedeutung", würdigte er. Gestartet sei man mit 19 Mitgliedern. Derzeit gehören dem Verein 60 Mitglieder an.

Die entstandenen Kosten für Material und Handwerker belaufen sich auf 5000 Euro. Finanziert wurden diese zu 90 Prozent von Sponsoren und Gönnern. Dabei habe man bereits neue Projekte - wie die Umgestaltung des Gangs im Untergeschoss oder die Optimierung einer großflächigen Unterstellmöglichkeit im Gartenbereich im Auge. Die Glückwünsche der Stadt Kronach übermittelte Dritter Bürgermeister Hans Simon (SPD). Die Einweihung nahm Kaplan Sven Raube vor. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von den Kindern mit Liedbeiträgen.