Der in Kronach gepflückte Hopfen wurde am Samstag in den Sud gegeben. Im Moment gärt das Bier. Sein Name steht schon fest, in wenigen Wochen soll man es auch trinken können.
Er hat sich das alles ein bisschen einfacher vorgestellt, gibt Thomas Kaiser zu. Er meint das Bierbrauen mit Kronacher Hopfen. Denn auch das Trocknen des Hopfen ist nicht ohne Arbeit verbunden, weiß der Braumeister gut zwei Wochen nach dem Hopfenzupfen. Schließlich besagt schon ein altes Sprichwort, "der Hopfen will jeden Tag seinen Herrn sehen".
Zugleich sei das Bierbrauen mit dem ersten eigenen Hopfen aber aufregend für den Braumeister. Umso mehr ist er am Montagmorgen auch stolz, dass sein Bier wohl gerät - oder besser gärt. Er hält ein Thermometer ins Gärbecken, wo sich der Gerstensaft befindet, riecht und sagt: "Der Hopfen kommt richtig raus, die Schaumdecke ist da - das passt." Ist die Schaumdecke doch ein Zeichen dafür, dass die Gärung stattfindet.
Eine Woche bleibt der Gerstensaft nun noch in dem Becken, dann wird er für drei bis vier Wochen eingelagert.
Und dann soll man das erste Bier mit Kronacher Hopfen probieren können.
Und damit das dann auch schmeckt, hat nicht nur Thomas Kaiser seinen Beitrag geleistet, sondern auch alle Hopfenzupfer, die vor gut zwei Wochen auf dem Hopfenfeld zwischen Kronach und Dörfles den Hopfen geerntet haben, sowie Bierkönigin Tina-Christin Rüger und Hopfenkönig Tino Vetter. Diese beiden haben den getrockneten Hopfen nämlich am Samstag eigenhändig in den Sud beziehungsweise den Läuterbottich gegeben.
Unverkennbares Aroma In den Läuterbottich deshalb, weil dort der Biersud abgeseiht wird und der Gerstensaft durch den Hopfen, der sich darin befindet, noch einmal ein ganz eigenes Aroma bekommt. "Das macht man nicht bei jedem Bier, das wäre Verschwendung", erklärt Braumeister Thomas Kaiser die Besonderheit am Kronacher Goldhopfen.
Denn so soll das erste Bier, das mit Kronacher Hopfen gebraut wurde, dann heißen. Wie der Kronacher Goldhopfen schmecken wird? Thomas Kaiser fährt mit dem Thermometer durch den Gerstensaft: "Es wird ein helles Bier mit einem goldenen Schimmer. Würzig und mit dem unverkennbaren Aroma des Kronacher Hopfen", ist sich der Braumeister sicher.