Die Bürger im Kreis Kronach arrangieren sich mit den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Das ist gerade für Kinder nicht immer einfach.
Leere Straßen, verwaiste Plätze und geschlossene Geschäfte. Mit den Ausgangsbeschränkungen hat die Corona-Krise am Wochenende endgültig auch den Landkreis Kronach und den Alltag seiner Bewohner gepackt.
Selbst dort, wo wochentags noch unvernünftig reger Betrieb in der Kreisstadt herrschte, kehrte ab Samstag Ruhe ein. Die Bürger scheinen sich mit den staatlichen Vorgaben zu arrangieren. Das ist nicht immer einfach, aber eben notwendig, wie auch die Ziegelerdenerin Carina Lang meint.
Menschen hätten früher reagieren sollen
Die Mutter einer sechsjährigen Tochter stellt fest: "Wer jetzt schimpft, der hätte vielleicht letzte Woche nicht mit seinen Kindern auf den Spielplatz oder den Marienplatz gesollt." Die nun ergriffenen Maßnahmen seien auf jeden Fall vernünftig. Leicht umzusetzen seien sie freilich nicht. Schon gar nicht, wenn sie mit Kind, Hunden, Sport und den gewohnten sozialen Kontakten auf die Reihe gebracht werden müssen. Selbst kleine Alltagsfreuden wie ein Besuch in der Eisdiele seien ja nicht mehr machbar, sagt Lang. "Wir mussten praktisch alle Aktivitäten auf null runterfahren."
Für Carina Lang und ihre Familie fühlt sich die Zeit in den eigenen vier Wänden inzwischen sehr anstrengend an. "Wir sind ja schon fast eine Woche zu Hause", erzählt die Privatkunden-Bezirksleiterin bei der R+V-Versicherung von der Arbeit im Homeoffice. Da kann einem schon die Decke auf den Kopf fallen. Vor allem ihrer sechsjährigen Tochter Luana.
Für ein Kind keine einfache Situation
Nachdem die Kleine in der vergangenen Woche wenigstens noch Kontakt zu den Nachbarskindern gehabt habe, falle es ihr nun schwer, keine Spielkameraden mehr zu treffen. Auch Oma und Opa können nicht mehr einfach so besucht werden.
Deshalb gilt es für die Langs, im Rahmen des Möglichen aktiv zu bleiben. Der Spaziergang mit den Hunden, Spaß im Garten und sogar mal ein Picknick im Wald sorgten in den vergangenen Tagen für Abwechslung im Freien. "Und drinnen wird gemalt, gespielt und Hausaufgaben werden gemacht", erzählt Carina Lang. Die Versorgung mit dem Schulmaterial für die Erstklässlerin funktioniere sehr gut.
Jetzt hofft Carina Lang nur, dass die Leute vernünftig bleiben und die Beschränkungen Wirkung zeigen. Schließlich will keiner aus der Familie länger zu Hause auf heißen Kohlen sitzen als nötig.