Tag für Tag spitzt sich die Corona-Krise weiter zu. Die Bayerische Staatsregierung appelliert an die Bürger, persönliche Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Das alles scheint für einige Kronacher mit den ersten Frühlingstagen jedoch vergessen: Bei unserem Streifzug durch die Stadt ist von Krise keine Spur.
Die Schlange am Straßenverkauf der Eisdiele wird immer länger. Wer bereits seine Kugeln Schoko oder Vanille ergattert hat, macht es sich mit seiner Leckerei auf einer Bank am Marienplatz in der Sonne gemütlich. Kinder toben herum, eine Gruppe Rentner hält ein paar Meter weiter ein launiges Schwätzchen über das Wetter. Jugendliche treffen sich, begrüßen sich mit Umarmungen.
Diese Szenen, die sich am Donnerstag so in Kronachs Innenstadt und auf dem LGS-Gelände abgespielt haben, wirken wie ein ganz gewöhnlicher Frühlingstag in der Stadt. Doch auch, wenn die hier beschriebenen Menschen den Anschein erwecken: Normal ist in diesen Tagen gar nichts.
Coronavirus in Kronach: Bedenkenlos im Katastrophenfall
Ganz Deutschland befindet sich im Krisen-Modus. Bayern hat wegen dem Corona-Virus den Katastrophenfall ausgerufen und die Bürger dazu aufgefordert, Kontakte zu anderen Menschen bis auf das absolute Minimum zu reduzieren. Wer kann, soll am besten ganz zuhause bleiben. In den ersten bayerischen Städten wurden bereits Ausgangssperren verhängt. Das alleine sollte genügen, um jedem Einzelnen den Ernst der Lage klarzumachen. Doch die Realität sieht anders aus.
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"Wenn sich viele Menschen nicht freiwillig beschränken, dann bleibt am Ende nur die bayernweite Ausgangssperre als einziges Instrumentarium, um darauf zu reagieren. Das muss jedem klar sein", droht Ministerpräsident Markus Söder am Donnerstag an.
Das scheint vielen Kronachern jedoch vollkommen egal zu sein. Weil der Spielplatz am LGS-Gelände geschlossen ist, lassen die Eltern ihre Kinder bedenkenlos auf dem Trampolin nebenan spielen. Während sich so mancher Kronacher darüber Gedanken macht, wie er dabei helfen kann, die Ansteckungsgefahr für Senioren so gering wie möglich zu halten und anbietet, für sie Einkäufe zu erledigen, hocken Vertreter der Risikogruppe dicht gedrängt auf einer Bank, lachen und legen sich gegenseitig die Hände auf die Schultern.
Jugendliche lungern im Park herum, unterhalten sich über Play-Station-Spiele, ihre weißen Sneakers und das aktuelle Lied von Ariana Grande. Sie überlegen lautstark, was heute noch so ansteht und ob sie sich mal zum nächsten Supermarkt chillen sollen. Den Unterrichtsausfall verwechseln sie ganz offensichtlich mit den Osterferien.
Keiner der Akteure scheint sich an diesem Geschehen zu stören - und der stille Beobachter verspürt bei diesem Anblick in sich allmählich den Drang, jeden Einzelnen anzusprechen und ihn direkt zu fragen, ob er den Schuss eigentlich schon gehört hat.
Allmählich komme ich mir vor wie auf der geschlossenen Station, langsam aber sicher verliert Deutschland den Verstand. Es sieht nach einer kollektiven, vollkommen hysterischen Angststörung aus, die absurde Blüten treibt.
Den Leuten wird eine Heidenangst eingejagt, die Grundrechte werden ohne jede Evidenzbasis radikal beschnitten. Ständig der erhobene Zeigefinger, mach dies, tu das nicht. Das übergriffige, allgegenwärtige und vollkommen gestörte "Bleib gesund!" und idiotische #stayathome, das jedem, der mit Menschen arbeitet als blanker Hohn vorkommt.
Da schleicht ein Reporter rum und fotografiert "Kontaktverbrecher". Das ist vollkommen gestört!
Leute, atmet mal durch und versucht, ggf. mit Hilfe eines guten Therapeuten, die Lage und eure Angst objektiv zu betrachten.
Die meisten Menschen erkennen das Paradies erst dann, wenn sie daraus vertrieben wurden ...
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wer jetzt den Ernst der Lage noch nicht erkannt hat muß einfach dazu gezwungen werden. Bitte haben Sie soviel Courage und sagen Sie es laut, wenn sich jemand nicht an die geltenden Reglen hält. Wir als verantwortungsvolle Bürger dürfen einfach solchen Tölpen und Kleingeistern nicht mehr machen lassen was Sie wollen, wir müssen denen Einhalt gebieten.
Schließlich sind wir alle mit in der Verantwortung, das den Anordnungen Folge zu leisten ist. Wollen wir allen zusammen helfen und Corona keine Chance mehr bieten sich weiter aus zubreiten. Seit fest entschlossen für Eure Gesundheit zu kämpfen.
Spielen Sie doch mal auf http://covidsim.eu/ mit dem Simulator und schauen, was ein Lockdown tut. Der schiebt die Infektionswelle nur nach vor einem her.
Unterm Strich, die Welle wird kommen, die Infektionen müssen passieren, auch nach einem sehr, sehr langen Lockdown, nur dass wir dann zusätzlich noch pleite sind. Herzlichen Glückwunsch!
Als ich diesen Artikel gelesen habe wurde ich hellhörig, nachdem ich die Fotos dazu gesehen habe kam die Ernüchterung. Auf dem einen Foto am Marienplatz sitzt ein Pärchen auf einer Bank, daneben eine einzelne Person auf einer anderen Bank, 3 Meter daneben 3 weitere Mitbürger - Gruppenbildung?? Ein weiteres Foto zeigt eine "unendlich lange" Menschenschlange vor der Eisdiele, zugegeben, man sollte den Abstand zueinander vergrößern, für mich allerdings stellt sich da eher die Frage, warum hat die Eisdiele und ähnliche Einrichtungen überhaupt geöffnet? Auf dem anderen Foto springt ein Mädchen auf dem Trampolin der LGS, alleine, weit und breit keine anderen Kinder oder Personen, außer der Mutter! Gehts noch Frau Sandra Hackenberg? Was wollen Sie, Frau Sandra Hackenberg, uns damit sagen? Das Trampolin ist infiziert und könnte das Mädchen gefährden? Sie, Frau Sandra Hackenberg, rufen die Mitmenschen dazu auf, sich nicht in der Öffentlichkeit aufzuhalten, bewegen sich aber selbst genau da um Ihren schlechten Artikel zu verfassen, sich hinter Büschen und Bäumen zu verstecken um Fotos zu machen. Das Einzige was Sie mit diesem Artikel veranlassen ist der Aufruf: "Bürger, packt eure Heugabeln und Fackeln aus und macht Jagd auf Kinder und Senioren"! Sie, Frau Sandra Hackenberg, sollten noch einmal gründlich über Ihre Berufswahl nachdenken! Das Traurigste ist, Sie bekommen dafür auch noch Geld...