Mehr als zehn potenzielle Käufer haben ihr Interesse bekundet, den insolventen Kronacher TV-Hersteller Loewe zu erwerben. Um den Standort Kronach zu erhalten, stellen nun Bund und Freistaat finanzielle Unterstützung in Aussicht. Doch die Zeit drängt.
Folgt auf die Insolvenz der Neubeginn? Geht es nach Insolvenzverwalter Rüdiger Weiß, darf sich der insolvente Kronacher TV-Hersteller Loewe durchaus Chancen ausrechnen. Bislang hätten bereits mehr als zehn potenzielle Käufer ihr Interesse bekundet, das Unternehmen erwerben zu wollen, teilt Loewe in einer Pressemitteilung mit.
Erste Werksbesichtigungen habe es schon vorletzte Woche gegeben. Das Ziel sei es, den Verkaufsprozess so schnell wie möglich abzuschließen. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende Oktober etwas hinbekommen", sagte Weiß der Sonntagszeitung Welt am Sonntag (Wams).
Die Interessenbekundungen müssten nun aber zunächst im Detail geprüft werden. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich bei den Kaufinteressenten sowohl um deutsche als auch ausländische Unternehmen - unter anderem Staatskonzerne.
Keine Altlasten
Im Zuge des geplanten Verkaufs übernimmt der neue Investor keine Verbindlichkeiten aus der Unternehmenshistorie, heißt es in der Pressemitteilung. Weil somit Altlasten abgeschnitten würden, sei die angemeldete Insolvenz "auch eine Chance", so Weiß. Laut des Wams-Berichts schätzt der Insolvenzverwalter, dass die Gläubiger im Insolvenzverfahren Forderungen über etwa 50 bis 70 Millionen Euro anmelden werden.
Die Frage ist nur, wie eine Zukunft für Loewe aussehen könnte? Und die der zuletzt 460 Mitarbeitenden, von denen 410 freigestellt wurden (wir berichteten). In seiner Pressemitteilung erklärt das Unternehmen zwar, Vermögenswerte und den Geschäftsbetrieb an einen neuen Investor veräußern zu wollen. Gleichzeitig heißt es aber auch, der Insolvenzverwalter sei optimistisch, für "sämtliche oder ausgewählte Vermögenswerte von Loewe einen neuen Investor zu finden, der die weltweit bekannte Premiummarke im TV- und Entertainment-Bereich weiter nutzen wird". Dabei wird explizit erwähnt, dass die "Marke Loewe" - die an den Hauptgläubiger Riverrock verpfändet wurde - zu den Vermögenswerten zählt.
Ausgiebiges Gespräch
Doch der Unterschied zwischen dem bloßen Nutzen einer Marke und dem Produzieren von Elektronikgeräten in Kronach ist nun einmal mindestens so groß wie der zwischen einem alten Röhrenfernseher und einem modernen UHD-Gerät. "Ich halte es für ganz wichtig, dass die Region jetzt ihre Interessen einbringt", betont daher der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach.
Es dürfe nicht der Höchstbietende den Zuschlag erhalten, wenn es sich dabei dann um einen Investor handelt, der mit der Technologie und dem Markennamen im Gepäck dem Standort Kronach den Rücken zukehrt. Um diesen Standpunkt noch einmal zu untermauern, habe er mit dem Insolvenzverwalter vergangenen Freitag ein ausgiebiges Gespräch geführt.
Warum nimmt man nicht ehemalige Verantwortliche, die sich die Taschen voll gemacht hat in Regress?
Diese Versager gehen lachend durchs Land ...... weil der Steuerzahler (Bürger) zahlt!
Diese Nieten ...... einfach nur peinlich!