Krimiautor liest in Kronach aus neuem Regional-Krimi

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Der fünfte Regionalkrimi von Carlo Fehn ist im Handel erschienen. Er trägt den Titel "Blutschnee". Am Mittwoch las der Autor im Kronacher Büchertreff daraus vor. Foto: Heike Schülein
Der fünfte Regionalkrimi von Carlo Fehn ist im Handel erschienen. Er trägt den Titel "Blutschnee". Am Mittwoch las der Autor im Kronacher Büchertreff daraus vor. Foto: Heike Schülein

Krimi-Autor Carlo Fehn trug im Büchertreff in Kronach Passagen aus seinem neuen Regionalkrimi "Blutschnee" vor. Er hat noch vier weitere Krimis geschrieben, in denen viel Lokalkolorit verarbeitet wird.

In Buchbach wird eine Kunsthändlerin brutal ermordet. Ihren Ehemann, Inhaber eines Fotostudios, findet man neben der Leiche schwer verletzt - "Im Landkreis Kronach wird gemeuchelt und gemordet", meinte Carlo Fehn, der mittlerweile seinen fünften Regionalkrimi auf den Markt gebracht hat. Sein neuer Krimi "Blutschnee" spielt nämlich gerade einmal acht Wochen nachdem der Kronacher Hauptkommissar Franz Pytlik in seinem vierten Fall "Der letzte Blick" einen Mordfall am Kreuzberg gelöst hatte.

Nun also schickt Carlo Fehn Pytlik und seinen Assistenten Cajo Hermann erneut auf Mördersuche. Dabei gestalten nicht nur Schnee und Eis, die den Landkreis in dem Jahrhundert-Winter fest im Griff haben, sondern auch undurchsichtige Machenschaften der Getöteten und ihres Mannes die Ermittlungen schwierig. Als plötzlich auch noch alles darauf hindeutet, dass sogar die Mafia mit involviert sein könnte, scheint der Fall für die Ermittler eine Nummer zu groß zu werden.


Der erste Regionalkrimi

"Mordsgeschäft" heißt der erste Krimi von Carlo Fehn, zugleich der erste Regionalkrimi für den Landkreis Kronach überhaupt. Er erschien im April 2010. Der überwältigende Erfolg löste bei zahlreichen Menschen den Wunsch nach mehr aus. So folgten im gleichen Jahr und seitdem immer zur Weihnachtszeit die weiteren Pytlik-Fälle "Verdammte Erinnerung", "Höllische Tage", "Der letzte Blick" und jetzt "Blutschnee". Darin beginnen - nach dem Fund der Leiche und des Schwerverletzten - für die beiden Ermittler spannende Ermittlungen mit vielen ungelösten Fragen, die es zu beantworten gilt. Auch die Alltagsnormalitäten, die einen jeden Polizisten plagen, kommen dabei nicht zu kurz.

Viele Gäste hatten sich am Mittwoch zur abendlichen Krimistunde im Büchertreff eingefunden. Carlo Fehn las vier gut ausgewählte Szenen des Krimis vor. Dieser ist wiederum mit einer guten Prise Lokalkolorit gewürzt, was die Abläufe für den Krimi-Fan vor Ort nacherlebbar macht. "Doch nur Lokalkolorit ohne eine dazugehörige gute Story würde auf Dauer nicht ausreichen", war sich der Autor sicher, der sich das Schreiben selbst beigebracht hat und intuitiv nach Gefühl schreibt. Technisch gesehen mache er sich keine Gedanken, da dies eh Geschmacksache sei. "Ich habe einen gewissen Stil und den werde ich auch nicht ändern. Sonst würde ich mich damit auch ein Stück weit verkaufen", meinte Fehn. Natürlich kommt in den Buch auch der unverwechselbare "Kroniche" Dialekt zu Ehren - aber wohl dosiert und nicht zu viel. "Zum einen gibt es im Landkreis verschiedene Dialekte, daher müsste ich ja an den jeweiligen Ermittlungsorten verschiedene Dialekte schreiben. Zum anderen ist das Lesen von zu viel Dialekt anstrengend und kann ermüdend wirken", so der gebürtige Hirschfelder, der jetzt in Kronach beheimatet ist. Ganz ohne Dialekt gehe es aber natürlich auch nicht, da es sonst - in seinen Augen -- kein richtiger Lokalkrimi sei.


Der neue Schauplatz

Der neue Schauplatz des Verbrechens ist übrigens einer Stammleserin zu verdanken, die sich einen "Mord" in Buchbach "wünschte". Also schickte Fehn kurzerhand die beiden Ermittler eben in Buchbach auf Verbrechersuche. Das Grundgerüst seines Krimis - also die grobe Handlung und den Ausgang - hatte der Autor damals bereits im Kopf.

"Blutschnee" ist seit 25. November im Handel. Wie auch seine Vorgänger wurde der Krimi vor dem Erscheinen von mehreren Personen gegengelesen und auch Fehn selbst hat ihn "fünf bis zehn Mal" vor der endgültigen Fertigstellung gelesen. Der Autor arbeitet mittlerweile mit einer Spracherkennungssoftware, was viele Vorteile habe. "Ich habe ja nur ein ,Viereinhalb-Fingersystem‘ beim Eintippen. Jetzt geht es viel schneller, was mich zusätzlich beflügelt und motiviert. Es ist ein Unterschied, ob ich vier Seiten in zwei Stunden oder in einer halben Stunde schreibe", erklärt er. Überrascht war er davon, dass dieses Mal die Zuhörerschaft jeweils zur Hälfte aus männlichen und weiblichen Krimifans bestand. "Ich glaube schon, dass mehr Frauen meine Krimis lesen. Ich schätze mal 70 Prozent Frauen und 30 Prozent Männer", vermutete Fehn.

Unter den männlichen Krimifans war auch Stadtarchivar Hermann Wich. "Meine Nichte hat mir den ersten Teil zu Weihnachten geschenkt", verrät er. Dadurch sei er auf den Geschmack gekommen und so habe er bereits auch zwei Folgebände gelesen. Genau wie viele der anderen Zuhörer, die nach der Krimistunde den nagelneuen Krimi erwarben, packte auch ihn die Leselust. Er und alle anderen können sich bereits jetzt auf weitere spannende Fälle freuen. Fortsetzungen wird es nämlich auf alle Fälle geben - vielleicht sogar gleich zwei im kommenden Jahr. So wären - laut Fehn - neben Weihnachten vielleicht Ostern oder das Freischießen gute Termine.


Der Autor und sein Buch

Carlo Fehn, geboren am 20.März 1973, aufgewachsen in Hirschfeld, Abitur am Kaspar-Zeuß-Gymnasium, Banklehre, BWL-Studium, ehemaliger Projektleiter in der Marktforschung, Autor und Redakteur, Herausgeber der Infobroschüre "Kronicher", verheiratet, eine Tochter.

"Blutschnee" gibt es im Buchhandel sowie bei Carlo Fehn im Internet unter www.kronacher-krimi.de. Dort gibt es auch weitere Informationen über die Krimis. Seine ersten vier Krimis gibt es auch als eBook, den neuen demnächst.