Michael Bohl achtet auf Umwelt und energetische Effizienz, deshalb heizt er mit groben Holzspänen. Beim Bau seiner neuen Heizung hat er die Klimaschutzberatung der Energieagentur Oberfranken in Anspruch genommen. Kostenlos.
Als Schreinermeister hat Michael Bohl täglich mit Holz zu tun. Auch zum Heizen nutzt er es seit Jahren: Früher in Form von Scheiten, heute im Hackschnitzel-Format. Bei der Umsetzung seines neuen Heizsystems für mehrere 10.000 Euro wurde Bohl von Jürgen Ramming beraten. Der versteht nicht nur viel von Technik, sondern kennt auch Vergünstigungen in Form von Förderprogrammen, die vor allem für Hausbesitzer interessant sind.
Energetische Sanierung lohnt sich
Ramming ist Klimaschutz-Berater der Energieagentur Oberfranken. Er glaubt, bei den meisten Leuten herrsche derzeit die Meinung vor, dass sich die Nutzung erneuerbarer Energien kaum rentiere. "Aber das ist schlicht falsch. Sowohl in finanzieller als auch in ökologischer Hinsicht", sagt der gelernte Zimmermann, Bautechniker und Baubiologe. Deshalb sucht er das Gespräch mit der Presse.
Er möchte das Beratungsangebot der Energieagentur bekannter machen: "Energiesparen geht grundsätzlich jeden an. Vor allem Hauseigentümer."
Wie viel Heizenergie spare ich mit neuen Fenstern? Lohnt sich ein Solarkollektor? Was ist mit Photovoltaik? Das sind Fragen, bei denen Ramming persönlich beraten kann. Nicht nur telefonisch, sondern auch vor Ort, wo er die individuellen Gegebenheiten einbeziehen kann. Und das kostenlos.
Schreinermeister Michael Bohl hat einige zehntausend Euro in die Hand genommen, um seine neue Heizanlage zu bauen, die vier Gebäude mit der Energie aus verbrannten Hackschnitzeln versorgt. Zuvor stand schon eine Photovoltaik-Anlage auf der Liste. "Bei solchen Investitionen ist wichtig zu wissen, welche Fördermöglichkeiten es gibt", sagt der Unternehmer.
Klimaschutzberater Ramming kennt mögliche Förderungen - die leicht fünf bis zehn Prozent der Kosten decken können - und günstige Finanzierungsmodelle. Vor allem weiß er, zu welchem Zeitpunkt staatliche Mittel zu beantragen sind. "Es kommt vor, dass Hauseigentümer sanieren und nachträglich ein Förderprogramm nutzen wollen, das schon im voraus hätte beantragt werden müssen", weiß der Experte.
Keine Energie entweichen lassen
Aktuell planen Ramming und Bohl einen komplexen Umbau des Bohlschen Elternhauses durch: Unter anderem muss das leckende Dach neu gedeckt und gedämmt werden. Vor Ort sichtet der Experte gemeinsam mit seinem Kunden Grundrisse, man spricht über Materialen und ob von innen oder außen gedämmt werden soll.
Ramming wünscht sich, dass künftig mehr Bürger seine Hilfe in Anspruch nehmen - und sich lösen von der Vorstellung, dass erneuerbare Energien keine sinnvolle Alternative zu Öl oder Gas seien oder dass ein kostenloses Beratungsangebot nichts taugen könne.
Hinter der Arbeit der Energieagentur Oberfranken steht die Motivation, die Energiewende voranzutreiben. "Wer von fossilen Brennstoffen abhängig ist, ist von starken Preisschwankungen abhängig", gibt Agentursprecher Markus Ruckdeschel zu bedenken. Und wer - wegen schlechter Dämmung - Energie ungenutzt entweichen lasse, schade gleichzeitig dem eigenen Portmonee und der globalen Umwelt.
Das Beratungsangebot
Ursprung
Die Energieagentur Oberfranken wurde 1998 auf Initiative der Landkreise als unabhängige Beratungseinrichtung gegründet.
Service Für die Bürger in den Kreisen Kulmbach, Kronach und Bayreuth gibt es seit 2010 kostenlose Energiesparberatung - telefonisch oder vor Ort. Finanziert wird sie aus Mitteln der drei Landkreise.
Kontakt Unter der Rufnummer 09221 / 82 39 18 berät Jürgen Ramming zum Energiesparen, zur energetischen Sanierung von Häusern oder zum Einsatz erneuerbarer Energie.
hst