Gesprächsbedarf gab es im Marktgemeinderat Steinwiesen zum Thema "Sanierung des Kindergartens Neufang und Schaffung von Krippenplätzen". Das Resultat einer erhofften Kostenoptimierung ist nämlich eine erhebliche Kostensteigerung.
Am 24. April 2012 wurden 30 Regelplätze und 18 Krippenplätze beschlossen. Für den Umbau, die Sanierung und den Neubau der Krippe wurde etwa eine Million Euro veranschlagt. Darauf sollte durch das Architekturbüro Schöttner eine Optimierung erfolgen, die allerdings nach hinten losging und sich nun in einer Gesamtsumme von 1,18 Millionen Euro niederschlägt. Diese Ausgabe ist für die Gemeinde im Jahr 2013 nicht zu schultern.
Vordringlich muss die Krippeneinrichtung gebaut werden, da der Zuschuss hierzu (90 Prozent) am 31. Dezember 2013 wegfällt. "Wenn es nicht anders geht, muss die Sanierung noch ein Jahr warten. Die Krippe hat Vorrang, und es gibt im Gemeindegebiet ja auch noch andere Projekte, die für 2013 anstehen", erklärte Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU).
Zusage nicht mehr verbindlich Beide Fraktionen regten eine Überarbeitung der Pläne an, um eine Kostenoptimierung zu bekommen. Durch die Änderung des Förderrechts seit 1. Januar müsste die Gemeinde die gesamten förderfähigen Kosten tragen. Eine Zusage des Trägers, in diesem Fall die katholische Kirche, bezüglich der Kosten ist nicht mehr verbindlich, sondern eher freiwillig. Die Regierung hält es für erstrebenswert, dass die Gemeinde die Bauträgerschaft übernimmt, was vom Bürgermeister und den Räten strikt abgelehnt wird. Gerhard Wunder sagte, dass noch keine Zusage der Kirche bezüglich der Kosten vorliege, allerdings die Richtlinien erst neu in Kraft getreten seien. Es sei zwar die grundsätzliche Aufgabe der Gemeinde, Krippen- und Kindergartenplätze zu schaffen, aber die Trägerschaft bleibe doch bei der Kirche.
Rudi Gareis, Vorsitzender des Kindergartenbauvereins, sagte, dass seitens der Kirchenstiftung klar sei, dass die Betriebsträgerschaft und Bauträgerschaft nicht abgegeben werde. Für ihn wäre es denkbar, die beiden Maßnahmen zu trennen, denn die Sanierung des 35 Jahre alten Kindergartens sei eine gewaltige Herausforderung. Eugen Bätz informierte darüber, dass die Gemeinde in der Vergangenheit nicht viele Defizite habe begleichen müssen; der Kindergartenverein habe viel zugeschossen. "Was dem Ortsteil Neufang zusteht, sollte ihm auch zugestanden werden. Die Gewichtung der Projekte für 2013 könnte noch einmal überdacht werden", sagte Bätz.
Rat bespricht weiteres Vorgehen Der Rat beschloss einstimmig eine Willensbekundung, die vorsieht, dass die Gemeinde die Finanzierung der Generalsanierung und der Erweiterung der Kinderkrippe des Kindergartens Neufang übernimmt unter der Voraussetzung, dass die Kirchenstiftung Neufang die Bauträgerschaft übernimmt.
Sobald die Finanzierung steht, sind die entsprechenden Vereinbarungen mit dem Träger abzuschließen und der Zuwendungsantrag ist bei der Regierung von Oberfranken einzureichen. Außerdem muss versucht werden, die Sanierungsmaßnahme zu optimieren, um die Baukosten zu senken. Bürgermeister Wunder wird zudem Gespräche mit dem Finanzministerium und der Regierung wegen des Zuschusssatzes führen. "Bis zur nächsten Sitzung muss das alles geklärt werden, um einen Beschluss zu bekommen und dann mit den Ausschreibungen usw. beginnen zu können", sagte Wunder.