Keine Kirchweih wegen der geplanten Windräder bei Hain

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Die Hainer Feuerwehr hat die Kirchweih wegen der auf dem Reinberg (im Hintergrund) geplanten Windräder abgesagt. Foto: Friedwald Schedel
Die Hainer Feuerwehr hat die Kirchweih wegen der auf dem Reinberg (im Hintergrund) geplanten Windräder abgesagt.  Foto: Friedwald Schedel

Die Hainer Feuerwehr, die bisher immer die Kirchweih federführend für die Dorfgemeinschaft durchgeführt hat, beschloss bei einer Sitzung am Montagabend mehrheitlich, die Kirchweihfeier, die vom 4. bis 7. Juli vorgesehen war, heuer abzusagen.

Das bestätigte Vorsitzender Erich Reis auf Anfrage. Wegen der geplanten fünf Windkraftanlagen auf dem Hainer Reinberg ist es zu einem Riss quer durch die Dorfgemeinschaft, sogar durch Familien, gekommen.

"Auf Grund der aktuellen Diskussion über die geplanten Windräder bei Hain sieht sich der Vorstand der Feuerwehr nicht in der Lage, einen reibungslosen Ablauf der Kirchweih zu gewährleisten", zitierte Vorsitzender Reis. Vier Stunden lang habe man am Montagabend diskutiert, ob man die Kirchweihfeier doch abhalten solle. "Die Stimmung ist so schlecht, dass ein kleiner Funke reichen würde, dass das eskaliert", beschrieb Erich Reis die Lage. Seiner Meinung nach seien 80 Prozent der Hainer Bürger gegen die Windräder.

Der Kirchweihgottesdienst, der sonst im Zelt gefeiert wurde, werde im Gotteshaus mit Pfarrer, Posaunenchor und Gesangverein stattfinden.

Bürgermeister Herbert Schneider (parteilos) meinte dazu, er könne diese Entscheidung nur bedauern, müsse sie aber respektieren. Die Kirchweih werde vor allem aus christlichem Glaubensanlass heraus gefeiert. Und die weltliche Feier, die von den Hainer Bürgern immer durchgeführt worden sei, habe ihm stets ausgezeichnet gefallen. Schneider meinte, man müsse die Entscheidung respektieren, auch wenn er es lieber gesehen hätte, wenn sich Bürger bei der weltlichen Feier zusammengesetzt und miteinander geredet hätten. Dass ein Dorf wegen der Windkraftanlagen gespalten werde, fand er schade. "Heute sind es Windräder, morgen eine Straße oder ein Baugebiet. Wir haben alles getan, was nach Recht und Gesetz nötig war." Am 24. Juni komme der Plan erneut auf den Tisch - und da könne jeder das vorbringen, was noch nicht gesagt worden sei.