Die "Jungen Tenöre" gastierten in der Pfarrkirche St. Georg in Friesen. Die drei stimmgewaltigen Sänger und ihre drei brillanten Begleitmusiker präsentierten ihrem Publikum "Festliche Abendmusik ... zum Träumen schön!"
"Diese Stimmen gehen durch Mark und Bein", meinte eine Zuhörerin nach dem Konzert der "Jungen Tenöre". Die letzten Klänge waren verklungen und hüllten die Zuhörer auf dem Weg aus der Kirche immer noch in einen besonderen Zauber. Andere wiederum konnten ihre Begeisterung kaum in Worte fassen. Gefühle brauchen auch keine großen Worte; sie sprechen vor allem aus dem Klang der Stimme - auch das war die Botschaft des wunderbaren Konzertereignisses.
Bereits zu Beginn hatte eine erwartungsvolle Stille über der vollbesetzten Pfarrkirche gelegen. Unter den Blicken der Gäste nahmen Hans Hitzeroth, Hubert Schmid und Ilja Martin Aufstellung vor dem Altarraum. Ohne blendende Scheinwerfer oder irgendwelche Requisiten, die Blicke auf sich ziehen und die Konzentration stören könnten, entführten sie die Zuhörer in eine spirituelle Klangwelt ohne zeitliche, religiöse oder sprachliche Grenzen.
Durch die schlichte Präsentation hatten die Zuhörer die Möglichkeit, ihre Herzen vollkommen für die Musik zu öffnen und sich ganz auf die beeindruckende Darbietung zu konzentrieren. Was die Sänger im Konzert boten, war überwältigend - mehr als Musik.
Schon ab den ersten Tönen, dem Halleluja aus Händels Oratorium "Messias", verstanden es die drei Ausnahmesänger, mit ihren klassisch geschulten Stimmen zu fesseln und in den Bann zu ziehen. Ob gemeinsam, im Duett oder solo: Jede einzelne Darbietung bewies, wie lebendig und ungemein frisch klassische Stücke klingen können.
Ausdruck tiefen Glaubens Durch den Ausdruck tiefen Glaubens, purer Freude, Dynamik und Rhythmus inspirierten die Lieder der "Jungen Tenöre", die über eine Million verkaufter Tonträger vorzuweisen haben, und gingen tief unter die Haut.
Sie ließen das begeisterte Publikum träumen, wobei viele den wunderschönen Stücken mit geschlossenen Augen lauschten. So manches Taschentuch kam zum Einsatz, als die Sänger solo - auf ihre ganz eigene Art und Weise - verschiedene Versionen des sakralen Ave Maria zum Besten gaben. Für wohltuende Schauer über den Rücken sorgten auch Mozarts bekanntes "Ave verum corpus" oder "Et incarnatus est" aus der Schubert-Messe, die jedem Tenor das ganze Können abverlangen. Durch die atemberaubende Kraft ihrer Stimmen - vom zarten Pianissimo bis zum die ganze Kirche füllenden Forte - schufen die Gesangskünstler eine andächtige Atmosphäre, der sich niemand entziehen konnte.
Ihre unerhörte Stimmgewalt füllte den riesigen Raum, die Stimmen schwebten bis zum Kirchendach.
So schön und beglückend kann festliche Abendmusik sein: In jedem Lied Klangfülle zum Niederknien, saubere Intonation und stilistische Sicherheit zum Schwärmen! Den Vollblutsängern war an der Hingabe ihres Gesangs deutlich anzumerken, dass ihnen gerade religiöse Titel Freude und Bestimmung zugleich sind.
Glänzend meisterten die "Jungen Tenöre" dabei den Spagat, die Stücke auf eine auf sie zugeschnittene Art unterhaltsam zu präsentierten, und dabei den Werken trotzdem gerecht zu bleiben. So ging es bei der - überwiegend mit bekannten aber auch eher unbekannten klassischen Arien und Liedern überzeugenden - "Festlichen Abendmusik" puristisch-klassisch, aber auch bisweilen poppig und jazzig zu.
Schlager und Pop-Hits Bei ihren Konzerten beginnen die "Jungen Tenöre", die seit 1997 nicht nur klassischen Stücken, sondern auch Schlagern und Pop-Hits ihre großen Stimmen schenken, zunächst meist klassisch, wobei sie in der zweiten Hälfte mit Gospelsongs starten. Dabei beweisen sie, dass es selbst bei getragener Musik nicht "todernst" zugehen muss. Vielmehr brachten die drei Sänger zwischen den Stücken mit Charme, Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie das Publikum ein ums andere Mal zum Lachen.
Musikalisch unterstützt wurden die "Jungen Tenöre" von den drei herausragenden Instrumentalisten Stefan Reiser (Saxofon, Klarinette), Karsten Klettner (Kontrabass) sowie Florian Schäfer (Keyboard), der auch für die Arrangements der Stücke verantwortlich zeichnet.