Die FW legten es jetzt nicht darauf an, einen Rückkauf oder eine neue Trägerschaft zu forcieren, sondern alle Optionen prophylaktisch auf ihre Machbarkeit abklopfen zu lassen. "Dabei kann genauso gut herauskommen, dass ein Rückkauf utopisch ist", so Wicklein. 
Letztlich gehe es darum zweigleisig zu fahren. Einerseits müsse der Druck auf den Konzern bestehen bleiben, das "Kronacher Haus nicht stiefmütterlich zu betreiben". Ein Beispiel hierfür sei die Notaufnahme als ein Schaufenster der Klinik. Andererseits müsse man darüber nachdenken, welche Optionen gezogen werden können, wenn Verbesserungen ausbleiben. Klar sei, dass die Klinik das besagte ruhige Fahrwasser brauche. "Nichts ist schlechter als ein schlechter Ruf. Der führt in eine Abwärtsspirale", sagt Wicklein. Darum fordert er politisch zu einer sachlichen Diskussion auf. 
Frage der Wirtschaftlichkeit
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Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner sieht das ähnlich und fordert die Kommunalpolitiker allgemein dazu auf, bei so diffizilen Themen wie einem Klinikbetrieb genau hinzuschauen. "Wenn man sich als Klinik spezialisiert, kann man wirtschaftlich arbeiten", ist er überzeugt. In Kronach sei das angesichts der Rahmenbedingungen, wie der Bevölkerungsentwicklung, allenfalls in Teilen möglich. Deshalb hält er einerseits an seinem Vorschlag eines Neubaus, andererseits an einer guten Förderung dafür durch den Freistaat fest. Nur so lasse sich die Klinik auf lange Sicht erhalten. 
  
  
  
  
  
    
    
    Der Alternative einer Sanierung, die Helios ebenso wie den Neubau prüfen will, steht er aus mehreren Gründen skeptisch gegenüber. Baumgärtner meint, eine Generalsanierung sei im laufenden Betrieb schwer durchzuführen, Kronach stehe zudem in Konkurrenz zu vielen Klinikneubauten in der Nachbarschaft, die baulichen Strukturen im bestehenden Gebäude seien nicht optimal, und der Bedarf an Einzelzimmern werde steigen. 
Einen Rückkauf der Klinik durch den Landkreis hält er ebenfalls für keine gute Lösung. Dem Kreis fehle es an der notwendigen Kompetenz für einen Klinikbetrieb. Ebenso sei es eine Frage des Geldes. Und nicht zuletzt fehlt aus seiner Sicht bislang der ausschlaggebende Punkt für ein solches Vorhaben: "Es bräuchte zunächst den Verkaufswillen von Helios." 
Ein solches Signal war bisher noch nicht zu erkennen - und wird so schnell vermutlich auch nicht kommen. "Ein Verkauf der Kronacher Klinik steht für die Helios-Kliniken nicht zur Debatte", betont Pressesprecher Erik Thiel (Helios, Region Süd). Und er führt aus: "Ganz im Gegenteil: Wir haben für das Haus weiterhin Zukunftspläne und nehmen unseren Auftrag zur medizinischen Versorgung von Kronach und Umgebung sehr ernst." 
Ernst nehme der Konzern auch die Stimmen aus den politischen Kreisen, versichert er - nicht ohne ein Aber folgen zu lassen: "Wir würden uns allerdings wünschen, dass gerade in der momentanen Situation wieder mehr Ruhe in unsere Kronacher Klinik einkehren kann und Diskussionen mit Augenmaß und Realismus geführt werden."
     
Peinlich ...... peinlich ...... was unsere gewählten Volksvertreter so alles reden und von sich geben!
Noch dazu wenn diese - ausnahmslos - in der Vergangenheit nicht gerade mit Leistung geglänzt haben ..... und Erfolge mit der Lupe zu suchen sind! Man kennt sie ja ...... diese Experten!
Der Kommentar im FT am 20.12.18 (Marco Meißner) bringt es auf den Punkt! Danke!