Die Anpassung der Bestattungs- und Grabgebühren führt zu einer Kostendeckung von 85 Prozent. Auch der schlechte Friedhofszugang in Fischbach war Thema.
Der Werkausschuss der Stadt Kronach beschloss in seiner Sitzung am Montag eine moderate Angleichung der Friedhofsgebühren. Es handelt sich beim Bestattungswesen um eine kostenrechnende Einrichtung. Allerdings konnte man mit der Gebührenanpassung keine 100 Prozent Kostendeckung erreichen, dies war auch so der Wunsch des Gremiums, erklärte stellvertretender Werkleiter Jochen Löffler.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein bewertete die Anpassung als ein Muss aufgrund der Haushaltskonsolidierung, und dennoch erreiche man mit einem Kostendeckungsgrad von 85 Prozent auch die Zustimmung des Kommunalen Prüfungsverbandes. Die neue Gebührenkalkulation bedeutet etwas mehr als 85 Prozent Kostendeckung.
Hier die neuen Gebühren pro Jahr (in Klammer die bisherige Höhe): Familiengrab 20,00 Euro (17,16). Kindergrab 15,00 Euro (12,39), Urnengrab 25,00 Euro (21,70), heckenumfriedetes Grab 30,00 Euro (25,74), Grüfte 75,00 Euro (61,81), Urnenwiesengrab 35,00 Euro (32,49). Bestattungsgebühren: Gebühren für Dienstleistungen bei Beerdigungen (Träger etc.) fallen künftig nicht mehr an. Diese Leistungen sind über die Gebühren Grabaushub bereits abgedeckt. Gebühr für Leichenträger/Personaleinsatz für Dienstleistungen und Beerdigungen je Träger pro Stunde 25,56 Euro. Für Dienstleistungen je Bestattung 10,00 Euro (8,81). Gebühr für die Benutzung des Leichenhauses, Aufbewahrung der Leiche 150 Euro (147,42), Aufbewahrung der Urne 50,00 Euro (36,86), Aufbewahrung der Leiche und anschließend der Urne 200,00 Euro (184,28). Gebühr für die Benutzung der Aussegnungshalle je Inanspruchnahme 230 Euro (240,92). Gebühr für die Aushebung eines Grabes, Grabaushub bei Kindern bis zu acht Jahren 437,60 (246,40), Grabaushub bei Personen über acht Jahren 497,10 Euro (344,79), Grabaushub bei einer Urne 288,85 Euro (155,58).
Der Werkausschuss befürwortete die Festsetzung neuer Gebühren, wie vorgeschlagen, und empfahl dem Stadtrat Kronach die Neufassung als Satzung zu beschließen.
Verlust schrumpft auf 38 000 Euro
Dritter Bürgermeister Markus Wich (CSU) meinte, dass bei einer Unterdeckung, die zu einem jährlichen Verlust von circa 130 000 Euro führe, dringend gehandelt werden müsse. Mit einer moderaten Anhebung liege man richtig und zugleich würden die Verluste auf circa 38 000 Euro geschmälert. Mit zu hohen Gebühren laufe man Gefahr, dass die Nutzer andere Wege suchen und Friedhöfe in anderen Gemeinden nutzen. Richtig gewesen sei die Entscheidung, auf allen städtischen Friedhöfen Urnenwiesengräber anzubieten.
Wie die anderen Räte auch, betrachtet Wolfgang Hümmer eine Gebührenanpassung als notwendig, die Kosten liefen sonst davon. Allein die Kosten für den Erdaushub seien drastisch gestiegen. Allerdings stören ihn auf Rechnungen der Stadtwerke bei Bestattungen die Verwaltungsgebühren. Man solle seitens der Stadt mal Vergleiche einholen. Dagegen wandte sich Stefan Wicklein. Man könne nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn jede Gemeinde und Stadt habe andere Strukturen in ihrem Bestattungswesen.
Bernd Liebhardt (CSU) sprach Schäden an der Treppe zum Friedhofseingang in Fischbach an. Dies konnte Bernd Korb (FW) bestätigen und sprach zusätzlich von katastrophalen Verhältnissen beim Zugangsweg zum und im Friedhof. Es sei ein Glück, dass sich noch keiner einen Fußgebrochen hat, sagte Korb und bat unbedingt um schnelles Handeln und einen Ortstermin. Jochen Löffler versicherte, die Stadtwerke werden sich der Sache annehmen.
Markus Wich regte an, für die vom Landkreis herausgegebene die Ehrenamtskarte in der Stadt Kronach Nutzungsmöglichkeiten anzubieten, wie eventuell eine Preisermäßigung für das Crana Mare. Edgar Dunst (SPD) bat , sich darum zu kümmern, dass das Kriegerehrenmal in Vogtendorf nicht von Autos zugeparkt und von Holzstapeln verdeckt wird. Wolfgang Hümmer (CSU) monierte, dass die Brücke in Vogtendorf einen traurigen Eindruck macht.
Meitner stellt sich vor
Mit Johannes Meitner stellte sich der neue kaufmännische Leiter der Stadtwerke vor. Er ist seit 1. April im Amt. Die Stadtwerke Kronach sind der Eigenbetrieb für das Wasserwerk, Abwasser, Crana Mare, das Parkdeck, den Bauhof, und das Friedhofswesen. Meitner legte den Jahresabschluss 2016 vor. Dieser schließt mit einer Bilanzsumme von 42,77 Millionen Euro aus. Der Jahresfehlbetrag beläuft sich auf circa 2,29 Millionen Euro und liegt damit um rund 300 000 Euro niedriger als im Wirtschaftsplan veranschlagt. Das ausgewiesene Bilanzergebnis von minus 181 118,72 Euro ist auf die neue Rechnung vorzutragen, heißt es im einstimmigen Beschluss in der Empfehlung an den Stadtrat. Ferner informierte Meitner über die Bilanzprüfungsergebnisse der Jahre 2013 bis 2015, dass vom Kommunalen Prüfungsverband eine ordnungsgemäße Buchführung bestätigt wurde.