In Kronach soll Schluss mit überfüllten Zügen sein

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Die Schüler drängeln, um noch einen (Steh-)Platz im Zug zu erhaschen. Foto: Astrid Vetter
Die Schüler drängeln, um noch einen (Steh-)Platz im Zug zu erhaschen.  Foto: Astrid Vetter

Der Kreisausschuss befürwortete einen Antrag der CSU-Fraktion, auf die Bahn einzuwirken. Die soll dann, wenn es viele Fahrgäste gibt, mehr Wagen zur Verfügung stellen.

Den Kreisräten - und nicht nur denen - sind überfüllte Züge und Schulbusse ein Dorn im Auge. Deshalb soll auf die Bahnverantwortlichen eingewirkt werden, dass dann, wenn besonders viele Fahrgäste zur Beförderung anstehen, die Kapazitäten ausgeweitet werden.

Der Kreisausschuss unterstützte am Montag bei seiner ersten Sitzung in der neuen Wahlperiode einen entsprechenden Antrag der CSU-Fraktion. Die Bahnverantwortlichen sollen auch zu einer regelmäßigen Berichterstattung vor den Kreisräten gebeten werden. An einem so genannter "Runden Tisch" sollen einmal pro Jahr alle Herausforderungen angesprochen werden. Zu den Hauptverkehrszeiten wird mehr Sicherheitspersonal gewünscht.

Landrat Oswald Marr (SPD) versicherte, man habe in der Vergangenheit immer reagiert und mit der Bahn sowie den Busunternehmen gesprochen, wenn es Beschwerden gegeben habe.
Am Freitag solle nun ein zusätzliches Angebot gemacht werden. CSU-Fraktionsvorsitzender Bernd Liebhardt beklagte, dass die Zahl der Sitzplätze in den Zügen halbiert worden sei - bei gleich bleibenden Schülerzahlen.


Fahrkostenerstattung
Auf Anstoß von Angela Wiegand (CSU) bestätigte Landrat Marr, dass Eltern einen Anspruch auf Fahrkostenerstattung hätten, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt seien. Dies könne beispielsweise der Fall sein, wenn Tettauer Eltern ihre Kinder vom Zug in Steinbach am Wald abholten, wenn kein öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung stehe. Schon bisher habe man bei Wünschen der Eltern Entgegenkommen gezeigt.

Der Kreisausschuss sprach auf Antrag der CSU-Fraktion am Montag auch über den künftig erhöhten Bedarf an Pflegeheimplätzen. Einig war man sich, dass in Zukunft noch mehr Altenheimplätze benötigt werden und dass verstärkt auf Betreutes Wohnen gesetzt werden solle. Der Ausschuss Soziales und Gesundheit soll das Anliegen weiter vorantreiben.

Bernd Liebhardt (CSU) war sich sicher, dass das Thema Pflege die große Herausforderung werde. Dabei gebe es unterschiedliche Modelle: vom klassischen Pflegeheim bis zur intelligenten Lösung Betreutes Wohnen. "Vielleicht kriegen wir sogar ein bayernweites Modellprojekt", war er optimistisch.


So läuft die Betreuung
Ursula Weber von der Heimaufsicht des Landratsamts gab einen Überblick: In neun Pflegeheimen gebe es 787 Pflegeplätze, die fast vollständig belegt seien. In den vier psychosozialen Einrichtungen seien 128 der 148 Plätze belegt. Zehn Sozialstationen würden von Wohlfahrtsverbänden geführt, zehn Pflegedienste würden von Privatpersonen betrieben.


Ehrenamtskarte
Deren Einführung ist für Ende des Jahres anvisiert. Bis dahin sollen Firmen, die Ehrenamtsträgern Vergünstigungen gewähren, angesprochen werden. Somit werden die bayernweiten Angebote durch landkreisweite erweitert.


Planungsverband
Egon Herrmann (SPD), Kreisvorsitzender des Gemeindetags, wurde zum Stellvertreter von Landrat Oswald Marr (SPD) im Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbands Oberfranken-West bestellt.


Drehleiter
Der Zuwendungsantrag der Feuerwehr Ludwigsstadt zur Anschaffung einer gebrauchten Drehleiter (150 000 Euro) wurde bei einer Gegenstimme (Stefan Wicklein, FW) abgelehnt, weil auch schon Zuschussanträge für Drehleitern in anderen Kreisgemeinden abgelehnt worden waren. Man will jedoch schauen, wie dies andere oberfränkische Kreise handhaben. Der Kreis Lichtenfels schafft Drehleitern an und stellt sie den Gemeinden zur Verfügung. Es erhalten aber nicht alle Feuerwehren, die das wünschen, eine Drehleiter.