Daniela Münch aus Marienroth wurde deutsche Vizemeisterin bei der Jugend-Agility-Meisterschaft. Bei dem Wettbewerb kommt es auf Fitness und die Verständigung von Hund und Mensch an.
Sie kann es immer noch nicht fassen, dass sie deutsche Vizemeisterin bei der Jugend-Agility Meisterschaft wurde. Die Rede ist von Daniela Münch, die Anfang Dezember in der Messehalle in Kassel unter 15 Jugendlichen in ihrer Klasse den zweiten Platz errungen hatte. "Den Erfolg habe ich Liz zu verdanken", freut sich die 18-Jährige. Liz ist ihr Sheltie mit dem die junge Frau nahezu täglich unterwegs und regelmäßig beim Training ist.
Dass Hunde einen festen Platz im Familienleben der Münchs haben, wird schon an der Haustür deutlich, an der man von den drei Hunden Liz, Gill und Cash begrüßt wird.
Seit sechs Jahren nimmt die 18-Jährige mit ihrer "Liz" regelmäßig am Agility-Training bei der AG Mstery Dogs in Neustadt/Coburg teil. Während dieser Zeit durchlief sie mit "Liz" einen Hindernissparcour. Beispielsweise muss der Sheltie über einen Laufsteg, durch einen Stofftunnel laufen oder Weitsprung und Slalom üben.
Keine Hilfsmittel als die Sprache
Ein Parcour, so erzählt Daniela Münch, besteht aus 18 bis 22 Hindernissen, die in richtiger Reihenfolge bewältigt werden müssen. Bei einem Wettkampf werden diese erst unmittelbar vor Start bekanntgegeben. Die Streckenlänge liegt zwischen 100 und 200 Metern. Innerhalb einer festen Standardzeit soll der Hund den Parcour ohne Leine, Halsband oder andere Hilfsmittel und nur mithilfe der Stimme und Gestik seines Halters ohne Fehler zurücklegen.
Denkt Daniela Münch an die deutsche Meisterschaft dann schüttelt sie den Kopf. Aufgrund dessen, dass ihr Hund während des ersten Laufes ein Hindernis nicht bewältigt hatte, dachte sie: "Es ist aus!" Stolz ist ihrer Stimme zu entnehmen, wenn sie davon spricht, dass ihre "Liz" beim zweiten Lauf wider Erwarten alle Hindernisse in einem schnellen Tempo fehlerlos bewältigte.
Koordination ist wichtig
Beim Agility-Training, schwärmt Münch, wird Bewegung mit Koordination kombiniert. Zudem wird die Beziehung zwischen Hund und Frauchen gefördert. Außerdem mache das Training viel Spaß.
Die Leidenschaft für Agility hat Daniela Münch von ihrer Mutter Elke geerbt. Diese war in Kassel auch an den Start gegangen und konnte den 26. Platz unter 86 Teilnehmern in ihrer Standard-Hundeklasse belegen.
Elke Münch wurde vor zehn Jahren in einer Hundeschule auf Agility aufmerksam. Seitdem sind das Training und die Wettkämpfe fester Bestandteil im Leben der Familie Münch. In den Sommermonaten seien sie nahezu jedes zweite Wochenende deutschlandweit unterwegs, um ihren Hobby nachzukommen, erzählt Elke Münch. Es wurde ein Wohnwagen angeschafft, ein Hundezaun, damit auf Campingplätzen das Areal rund um den Wohnwagen eingezäunt werden kann. "Schließlich brauchen unsere Hunde ihren Auslauf!"
Mittlerweile hat die Familie Münch viele Gleichgesinnte auf Hundesportplätzen kennengelernt. Es sei schön, Kontakte zu knüpfen und über gemeinsame Interessen zu reden, schwärmt Elke Münch. Nicht missen möchte die Familie bei den Turnieren die hervorragende Stimmung unter den Teilnehmern. Sowohl Mutter als auch Tochter erinnern sich auch gerne an das hochklassige Agility-German-Classic-Turnier, an dem beide im November teilnahmen.
"Genügend Leckerli dabei"
Auf was kommt es an? Nun, im Vordergrund der Trainingseinheiten steht der Spaß sowohl für die Hunde als auch für die "Frauchen". Zudem bleibe man körperlich und geistig fit. Wichtig sei, dass dem Hund die Geräte und die Bewältigung von Hindernissen spielend und mit viel Geduld vermittelt werden. Der Hund soll weder über- noch unterfordert werden. Wenn die Aufgaben erfolgreich bewältigt wurden, sollten immer Applaus und Belohnung folgen, um den Ehrgeiz zu fördern. "Deshalb haben wir immer genügend Leckerli mit dabei."
Sowohl Elke als auch Daniela Münch sind überzeugt, dass ihre Hunde mit Begeisterung bei der Sache sind. Der Erfolg spornt nun Daniela Münch an, weiterhin an Meisterschaften teilzunehmen. Im Jugendbereich allerdings wird es nichts mehr, "denn da ich 18 Jahre alt geworden bin, war dies meine letzte Chance in meiner Altersklasse".