"Schaute direkt zu uns": Seltene Raubkatze in Oberfranken gesichtet - Augenzeugin macht Video
- Landkreis Kronach: Autofahrerin sichtet Luchs bei Haßlach
- Augenzeugin macht Video - Raubkatze saß am Straßenrand
- "Schaute direkt zu uns": Tier offenbar ohne Angst vor Menschen
- Luchssichtungen: Landesamt für Umwelt bittet um Meldungen
In einem Waldstück bei Haßlach im Landkreis Kronach ist es zur Sichtung eines Luches gekommen. Die zufällig vorbeifahrende Autofahrerin Anna Behrschmidt und ihr Schwager hatten das Tier am Straßenrand bemerkt und den Moment auf Video festgehalten.
Landkreis Kronach: Seltene Raubkatze in Waldstück gesichtet
Die Augenzeugin fuhr laut Eigenaussage am Montag, dem 24. April 2023, gegen 19 Uhr von Lehesten in Richtung Haßlach. Kurz vor Haßlach passierte der Wagen noch ein kleines Waldstück mit einer Wiese. "Beim Vorbeifahren saß der Luchs am Waldrand. Ich hielt ungefähr zehn Meter weiter an, als ich und mein Schwager erkannten, dass es ein Luchs war", so Behrschmidt.
Angst vor den Menschen hatte der Luchs offensichtlich keine: "Er schaute direkt zu uns und lief, nachdem ich noch ein Foto machen konnte, entspannt zum anderen Waldstück. Dort setzte er sich auf ein paar Baumstämme, die gefällt worden waren. Dort saß er dann, bis später auch meine Mutter vorbeigefahren ist und ihn noch ungefähr zehn Minuten anschauen konnte."
Im vergangenen Monat veröffentlichte das Landratsamt Miltenberg nach einer möglichen Wolfssichtung eine Pressemitteilung zum Umgang mit Wildtieren. Neben dem Bewahren von Ruhe und Einhalten von Abstand verweist die Behörde dabei auf die Einhaltung der folgenden Regeln:
- Haben Sie Respekt vor dem Tier und folgen Sie ihm nicht.
- Laufen Sie nicht weg. Wenn Sie mehr Abstand möchten, ziehen Sie sich langsam zurück.
- Falls Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten.
- Wenn Ihnen das Wildtier zu nahe erscheint, machen Sie auf sich aufmerksam. Sprechen Sie laut, gestikulieren Sie oder machen Sie sich anderweitig deutlich bemerkbar.
- Füttern Sie niemals Wölfe oder andere Wildtiere - die Tiere lernen sonst sehr schnell, menschliche Anwesenheit mit Futter zu verbinden und suchen dann eventuell aktiv die Nähe von Menschen.
Luchssichtungen in Franken - Landesamt für Umwelt bittet um Meldung
Das Bayerische Landesamt für Umwelt bittet Augenzeugen darum, die Sichtung von Luchsen und anderen Großtieren auf seiner Website zu melden. Tierfreunde können Luchse allerdings nicht nur in freier Wildbahn, sondern auch im Nürnberger Zoo bewundern.
Luchse galten in Franken lange Zeit als ausgestorben. In den letzten Jahren kam es im Frankenwald jedoch immer wieder zu Sichtungen der seltenen Raubkatzen.
Vor welchen Tieren man sich in deutschen Wäldern ebenfalls in Acht nehmen sollte, verraten wir hier. Gerade der Wolf war in jüngster Vergangenheit wieder auf dem Vormarsch, doch nun will Ministerpräsident Söder diese Entwicklung wieder eindämmen. Wer beim Waldspaziergang einem Wolf über den Weg läuft, sollte vorher lieber unseren Artikel über das richtige Verhalten in dieser Situation gelesen haben.