Hierfür werde die Firma, so Uwe Zeuschel vom Bauamt, in den nächsten Tagen ein schlüssiges Konzept vorlegen. "Sobald wir das Konzept absegnen, können die Bauarbeiten im Oktober weiter gehen. Wir werden einen stabilen Straßendamm erhalten", ist Zeuschel sicher. Leonhard Weiss wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.
Die weitere zu bearbeitende Strecke, so Zeuschel, werde noch im vierten Quartal 2018 ausgeschrieben. "Die Neuausschreibung muss wegen EU-Recht so sein. Im Winter gibt es aber ein gutes Preisniveau."
Keine Aussage gibt Zeuschel zu der Frage, ob der anvisierte Abschlusstermin der Baustelle im Spätsommer 2019 eingehalten werden kann. "Ich bin kein Prophet. Das hängt von den Angeboten ab, die wir bei der Ausschreibung bekommen."
"Ein guter Tag für Zeyern"
"Ich bin froh, dass wir einen Schritt weiterkommen und dass es heuer noch weitergeht. Das ist ein guter Tag für Zeyern", sagt Marktrodachs Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD). Er hält die jetzige Lösung für einen vernünftigen Kompromiss.
Zudem findet er den Winter für Ausschreibungen gut. "Das machen wir auch oft. Einige Firmen wollen den Start ins neue Jahr sicher planen und bieten dann gute Preise an." Für das Vorgehen des Bauamts, erst die Differenzen mit Leonhard Weiss zu klären und dann weiter zu bauen, äußert Gräbner Verständnis. "Es kann immer Komplikationen beim Bauen geben."
Hans Michelbach, Abgeordneter für den Wahlkreis Coburg-Kronach, hatte zuletzt wegen des Zeitverlustes Kritik am Bauamt geäußert, zeigt sich mit dem jetzt angepeilten Kompromiss aber einverstanden. "Die Haftung steht und es soll zeitlich schnell weitergehen. Das Bauamt hat zu einer befriedigenden Lösung beigetragen." Vor allem, dass noch 2018 ausgeschrieben wird, freut Michelbach. "Zeyern wird wohl kein Berliner Flughafen."
"Kompromiss gefunden, im Oktober geht es weiter. Das ist für mich in Ordnung, alles andere interessiert mich qua meiner Funktion nicht", kommentiert der hiesige Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner (CSU).
"Exekutive führt Gesetze aus"
"Ich bin Teil der Legislative, mache Gesetze. Die Exekutive führt aus. Und ich habe großes Vertrauen in das Staatliche Bauamt." Baumgärtner betont, dass es Verzögerungen bei Bauvorhaben immer geben kann. "Es war ein großer politischer Kraftakt, dass die Umgehung überhaupt gebaut wird. Das sollte man nicht vergessen."