Woanders hören die Ministranten spätestens im Alter von 14 Jahren auf. Nicht in Wallenfels. Dort wurde Georg Weiß für 60 "Dienstjahre" am Altar geehrt.
Meistens ist es ja so, dass ein "Ministrantenleben" spätestens mit dem Eintritt in den Beruf zu Ende geht. Es fehlt die Zeit oder man fühlt sich einfach zu alt für den Dienst am Altar. In Wallenfels ist das anders. Hier gibt es junge, ältere und noch ältere Ministranten. Zu den letztgenannten "Seniorenministranten" gehört Georg Weiß. Seit 60 Jahren ist er schon dabei. Erst als kleiner Junge und später dann als Unterstützung, wenn die jungen Ministranten fehlten.
Offiziell gibt es die Seniorenministranten seit Oktober 2000, um die jungen Minis zu entlasten oder besser gesagt, weil man einfach Freude an diesem Dienst hat. Die "Alten Ochsen" werden sie liebevoll genannt - und das klingt in Wallenfels schon fast wie eine Auszeichnung.
Viel erlebt hat Georg Weiß in all den Jahren. Er hat Pfarrer und Pater kommen und gehen sehen. Und wie ein Fels in der Brandung steht er heute noch vor dem Altar, sei es mit dem Weihrauchfass oder bei Beerdigungen mit dem Kreuz.
Auch am Jubiläumstag des Minichores ist er dabei. Zusammen mit Erich Mähringer, der seit einem Jahr als Ministrant voll Eifer dabei ist, hat er das Weihrauchfass fest in der Hand und lässt es so richtig qualmen. Sicher wird Georg Weiß auch weiterhin als Ministrant tätig sein. Denn "solange die alten Ochsen noch eine Kniebeuge hinbekommen, solange machen sie weiter", sagt Werner Stumpf, der "Minipapa" in seiner Laudatio. Ein kleines Geschenk und eine große Urkunde des Erzbistums Bamberg erhielt Georg Weiß.