Naturpark Frankenwald: Frankens grüne Krone

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Vor allem für Wanderfreunde bietet der Naturpark reichlich Möglichkeiten. Foto: Lisa Kieslinger
Vor allem für Wanderfreunde bietet der Naturpark reichlich Möglichkeiten. Foto: Lisa Kieslinger

Den Europäischen Tag der Parke haben wir zum Anlass genommen, uns mal genauer mit dem Naturpark Frankenwald auseinanderzusetzen. Ein Streifzug.

Ein weiter Ausblick, ein stilles Tal und ein Schloss nach dem anderen: Auf den über 100.000 Hektar des Naturparks Frankenwald gibt es einiges zu entdecken. Der Dreiklang von gerodeten Hochflächen, großen, zusammenhängenden Wäldern und bunten Wiesentälern erstreckt sich über die Landkreise Kronach, Hof und Kulmbach. Also warum im Urlaub in die Ferne schweifen, wenn das Paradies vor der Haustür liegt? Ein Streifzug durch den Naturpark Frankenwald.


Streifzug beginnt in Kronach

Los geht es in Kronach: Die Stadtmauer, Türme und Tore sowie die Sandstein- und Fachwerkhäuser prägen das Bild der Lucas-Cranach-Stadt. Doch eines sticht den Besuchern schon von weitem ins Auge: die Festung Rosenberg. Ihre Mauern sind ein einmaliger Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Östlich der Kronacher Festungsanlage ist der Kreuzberg. Auf seinen kalkhaltigen Böden fühlen sich Gefranster, Deutscher Enzian und die Silberdistel besonders wohl. Das Besondere an dieser über Jahrhunderte geschaffenen Kulturlandschaft ist auch der Reichtum an Orchideen auf den Wiesen.

Doch die Kulturlandschaft habe sich in den vielen Jahren verändert: "Von Natur aus war der Frankenwald einst mal ein reiner Buchenwald", erzählt Dietrich Förster, Geschäftsführer des Naturparks Frankenwald. Der Mensch habe ihn massiv verändert, indem er immer mehr Fichten gepflanzt hat. Mittlerweile ist man wieder bei einem Mischwald angekommen, meint Förster. Gemeinsam mit Anja Wunder und Theresa Alex kümmert er sich um den Naturpark. Sie wollen die Bevölkerung über die Bedeutung des Naturparks für Naturschutz und Landschaftspflege aufklären und seinen Bekanntheitsgrad erhöhen. Dazu gehören attraktive Angebote für Gäste, die gemeinsam mit dem Frankenwald-Tourismus und dem Frankenwald-Verein erarbeitet werden. "Es ist wichtig, zusammenzuarbeiten, um das Produkt Frankenwald besser nach außen zu kommunizieren", meint Theresa Alex. Das Team des Naturparks hat dabei immer den nachhaltigen Tourismus im Kopf, der die Natur und die Landschaft nicht beeinflusst.


Den Naturpark näher bringen

In unserem Streifzug geht es weiter ins Obere Rodachtal. Die bekannteste touristische Attraktion in diesem Gebiet ist wohl die Floßfahrt auf der Wilden Rodach. Fünf Kilometer geht es von Schnappenhammer nach Wallenfels. Bei der Floßanlegestelle in Schnappenhammer beginnt der Lamitzpfad, der den Besuchern die Entwicklung der Kulturlandschaft des Frankenwaldes näher bringen soll. "Wir wollen den Leute zeigen, wie sich die Landschaft entwickelt hat und wie man die Natur schützen kann", erzählt Dietrich Förster.

Lehrpfade oder Infopunkte sollen die Besucher für solche Themen sensibilisieren. Auch das Naturpark-Informationszentrum im denkmalgeschützten Bahnhof in Steinwiesen verfolgt dieses Ziel. "Wir wollen den Leuten, die etwas wissen wollen, Informationen mitgeben", meint Anja Wunder. Lehrpfade, Beschilderungen und Infotafeln sollen auch in Zukunft immer weiter ausgebaut werden. "Da bekommen wir von den Besuchern am meisten Lob", sagt Förster. Das wolle man sich nicht kaputt machen.

Nach Wald und Wasser geht es für uns weiter auf die bekannten Wiesentäler bei Teuschnitz. Dort leben viele gefährdete Arten wie beispielsweise die Bärwurz oder die vielen Braunkehlchen, die in der Teuschnitzaue herumfliegen. Auch überall rund um Teuschnitz zu finden, ist die geschützte Heilpflanze Arnika. Nach einem Abstecher auf die artenreichen Wiesen des Naturparks führt unser Streifzug auf den Höhenwanderweg "Rennsteig". Er ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Europas.

Von Osten her überquert er aus Thüringen kommend das Grüne Band, führt durch Steinbach am Wald und entlang des Walderlebnispfades nach Tettau. Dort trifft man auf die Schottischen Hochlandrinder, die sich um die artenreichen Wiesen kümmern und sie pflegen. Eine beliebte Wanderroute im Frankenwald. Wandern - ein Begriff, der im Gespräch mit dem Team des Naturparks häufiger fällt. Schließlich ist das der Hauptgrund, warum so viele Touristen in die Region kommen. Vor ein paar Jahren bekam der Frankenwald das Zertifikat "Wanderbares Deutschland". "Wir sind das einzige deutsche Großschutzgebiet das ausgezeichnet wurde. Bei uns zählt der ganze Naturpark dazu. Bei anderen immer nur kleine Teile", erzählt Förster stolz.


Tourismus weiter ausbauen

Doch jetzt sei es wichtig, nicht nachzulassen und weiter an der Wanderregion Frankenwald zu arbeiten - immer in Kooperation mit dem Frankenwald-Tourismus und dem Frankenwald-Verein. Ein weiteres Ziel für die nächste Zeit ist es, die Besucher umweltfreundlich in den Frankenwald und dort von Ort zu Ort zu bringen. Dafür soll der öffentliche Nahverkehr mit den Landkreisen Hof, Kulmbach und Kronach ausgebaut und die Deutsche Bahn miteinbezogen werden. "Das ist einfach wichtig, um noch mehr Leute in den Frankenwald locken zu können", meint Förster.