Da liegt für sie auch der Knackpunkt. Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) sei beispielsweise anfangs Feuer und Flamme für das Projekt gewesen. Mit der Zeit sei seine Euphorie jedoch abgekühlt. Vor allem nach einem Gespräch im Landratsamt hätten sie das Gefühl gehabt, dass sich der Wind dreht.
Eine behördliche Auflage nach der anderen hätten die Investoren mit großem Aufwand erfüllt. Immer wieder sei von verschiedenen Stellen das Signal gegeben worden, dass dem Projekt unter diesen Umständen kaum etwas im Weg stehen dürfte. Letztlich sei das Thema im Gemeinderat jedoch nie auf den Weg gebracht worden. Wenn das Vorhaben in irgendeiner Instanz hängen geblieben wäre, hätten die Investoren damit leben können. Dass aber nie eine Entscheidung herbeigeführt wurde, hat sie frustriert.
Viel Unterstützung erfahren
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Dennoch sind sie allen dankbar, die bis jetzt zu ihrer anfangs positiven Meinung stehen. Landtagsabgeordneter Jürgen Baumgärtner (CSU) zählen sie ebenso auf wie verschiedene Mitglieder des Marktgemeinderats. Andere Politiker hätten dagegen sehr schnell ihr Fähnchen nach dem Wind gestellt, war ihr Eindruck.
Im Steinwiesener Bereich ist das Projekt nun gestorben. Ein Alternativangebot von Gerhard Wunder, in der Rögnitz zu bauen, kommt für die Investoren nicht in Frage.
Darin, dass das "Berchla" nicht entstehen wird, sehen Brückner und Wich eine verpasste Chance, den Tourismus im Oberen Rodachtal anzukurbeln und das Augenmerk stärker auf die Region zu lenken. Beide sind davon überzeugt, dass viele von dem Projekt profitiert hätten - auch die einheimische Gastronomie. Für sie ist nicht nachvollziehbar, keine Unterstützung erhalten zu haben, zumal sie mit ihren Plänen auf viele Anforderungen reagiert haben.
Dabei sprechen Elke Brückner und Gerald Wich beispielsweise die Tatsache an, dass die Chalets in Holzbauweise und damit an die Natur angepasst geplant waren.
Ebenso sollte das Restaurant ein begrüntes Dach erhalten. Auch hiermit wollte man beispielhaft aufzeigen, dass nicht Betonbunker mit Massentourismus Ziel des Projekts waren, sondern am Ende nachhaltiger Tourismus in enger Verbindung zur Natur.
Dass das Feriendorf nicht nach Steinwiesen kommt, heißt aber nicht, dass es gänzlich vom Tisch ist. Sollten sich irgendwo passende Rahmenbedingungen finden, könnten Brückner und Wich ihre Pläne wieder aus der Schublade holen. Nur in Steinwiesen werde es angesichts der aktuellen politischen Konstellation sicher nicht der Fall sein.
BN widerspricht: Niemanden ausgeladen
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Die BN-Kreisvorsitzende Elisabeth Hoffmann wundert sich über die Kritik von Elke Brückner und Gerald Wich, sie hätte die Investoren von einer Informationsveranstaltung in Steinwiesen zum Thema "Flächenverbrauch und Feriendorf" quasi ausgeladen.
Hoffmann bestätigt, dass es im Vorfeld des Treffens ein Telefonat mit den Investoren gegeben hat. Zu dieser Zeit seien die beiden gerade im Auslandsurlaub gewesen und hätten um eine Terminverlegung gebeten. Diese sei jedoch nicht möglich gewesen. Zu einer möglichen späteren Veranstaltung hätte der BN die Investoren dann gerne hinzugeholt, versichert Hoffmann. "Dass ich jemanden hinauskomplimentiert habe, da muss ich energisch widersprechen", betont sie.
Auch sieht sie ihre Stellvertreterin Christiane Geipel in keinem Zwiespalt. Geipel sei in der Angelegenheit schließlich nie als BN-Vertreterin aufgetreten, sondern immer als vom Projekt betroffene Anwohnerin des Mühlbergs und Sprecherin der Bürgerinitiative. Hoffmann geht auch auf Vorwürfe aus dem Internet ein, dass die Initiative-Mitglieder in ihrem Leben noch nichts für Steinwiesen geleistet hätten. Gerade Christiane Geipel habe - unter anderem für den Tourismus in der Marktgemeinde - schon in der Vergangenheit großes Engagement gezeigt.
"Ich verstehe aber die Enttäuschung", geht Elisabeth Hoffmann auf die Situation der Investoren ein. Aus ihrer Sicht sind die beiden möglicherweise nicht ehrlich informiert worden, "sonst hätte ihnen klar sein müssen, dass der Mühlberg nicht der richtige Standort ist". Sie drücke die Daumen, dass Elke Brückner und Gerald Wich auf der Suche nach einem anderen, besseren Platz für das Feriendorf doch noch fündig werden.
Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) wusste zum Zeitpunkt der Anfrage von inFranken.de noch nichts vom Rückzug der Investoren. Zwar habe er anfänglich hinter dem Projekt gestanden, zumal auf der Entwicklung des Tourismus ein Schwerpunkt der Gemeinde liegt, doch nach einem Schreiben der Regierung von Oberfranken sah er für das Projekt keine Zukunft mehr. So habe die Regierung empfohlen, dem Projekt nicht zuzustimmen, weil mit Blick auf Landschafts- bzw. Naturschutz sowie die bestehenden Landes- und Regionalplanungen die rechtlichen Voraussetzungen nicht gegeben seien.
Beispielgebend nannte Wunder das sogenannte Anbindungsgebot, wonach das Feriendorf an die nächste Bebauung hätte angebunden werden müssen. Da diese nicht in Nurn, sondern in Steinwiesen am Mühlberg ist, wäre dies nicht nur auf Grund des dazwischenliegenden Steilhanges, sondern auch auf Grund der privaten Grundstücksbesitzer nicht sinnvoll realisierbar gewesen. Nicht zuletzt auch deshalb ist Wunder am Ende zur Überzeugung gekommen, dass dieses Projekt an diesem Standort keine Zukunft hat: "Für mich war von Anfang an entscheidend, ob es rechtlich umsetzbar ist."
Und somit hat sich Steinwiesen sein Grab geschaufelt! Traurig, enttäuschend...
Unfassbar, wie ein paar Wenige es schaffen, eine ganze Region und Ortschaft für die Zukunft ins Abseits zu stellen. Vor allem Leute, die in Steinwiesen nie auf Veranstaltungen zu sehen sind und sich für die örtliche Gemeinschaft nie einbringen.
Und Bund Naturschutz...naja. Da unterlasse ich weitere Kommentare weil diese unschön werden. Ich sag nur Ausbau B173 KC -LIF...seit Jahrzehnten dringend überfällig - BN verhindert es wegen ein paar Fröschen...
Auf jeden Fall aus Sicht der Investoren nachvollziehbar. Wenn man von seinem Bürgermeisters bei solch einem Projekt keine Unterstützung erhält, dann hat es auch keinen Sinn sich die Mühe zu machen.
Eine klare Stellung des Bürgermeisters wäre hier auf jeden Fall deutlich wünschenswert bzw. nötig gewesen!
Das hätte diese Hetzerei von den Wenigen vielleicht auch beendet und diese wären etwas zur Vernunft gekommen. Es hätten vielleicht anständige und sachliche Diskussionen daraus entstehen können.
Hoffentlich bauen die Investoren in einer Nachbargemeinde!
Irgendwo dort, wo die Leute nicht so naiv sind und wo es Bürgermeister gibt, die sich „die Finger danach lecken“.
Und Steinwiesen sollte nach dieser Niederlage aufhören davon zu sprechen, den Tourismus zu fördern oder gar eine große Tourismusgemeinde zu sein.