Entlang der Straße zwischen Gundelsdorf und Friesen zieht sich aktuell am rechten Fahrbahnrand schon ein etwa 50 Zentimeter hohes grünes Band. Eine Gruppe von Helfern ist dabei, auf der gut zwei Kilometer langen Strecke den Schutzzaun für die Amphibien aufzubauen. Etwa vier Nachmittage werden die Helfer mit dem Aufbau beschäftigt sein, berichtet Frank Maaß, der den Aufbau organisiert.
Alle zehn bis 15 Meter wird in den Boden hinter dem Zaun ein Eimer eingegraben, in dem sich die Amphibien dann sammeln. 2500 Tiere seien entlang der Strecke im vergangenen Jahr aufgelesen worden, berichtet Maaß. An Spitzentagen kämen zwischen 500 und 700 Tiere zusammen. Dass in diesem Jahr die Wanderung der Kröten sehr früh beginnt, bestätigen die Erfahrungen der Helfergruppe. So wurde etwa im vergangenen Jahr erst Ende März mit dem Zaunbau begonnen.
Nachts ist die Hölle los
Besonders viele wanderfreudige Kröten beziehungsweise Amphibien sind im Kreis Kronach in Burgstall anzutreffen, wie Förster berichtet. "Da ist dann über zwei bis drei Nächte die Hölle los", sagt der Biologe. An ein Autofahren sei in diesen Nächten angesichts der Massen an Tieren nicht zu denken.
Auch in Burgstall werden in Kürze noch Schutzzäune aufgestellt, wie Förster berichtet. Tiefenklein, Gössersdorf, Mostrach und Emmersheim sind weitere Standorte im Kreis Kronach. Ein besonders hohes Amphibien-Aufkommen gebe es auch in Lauenstein, berichtet Förster. "Da wandern die Kröten quer durchs Dorf." Das dortige Jugendwaldheim kümmere sich um die Tiere.
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Helfer gesucht
Während der Wanderzeit werden dann am frühen Morgen von Helfern die Zäune abgegangen, die Amphibien in Eimern aufgesammelt und über die Straße getragen. Freiwillige hierfür seien immer schwerer zu finden und daher jederzeit gerne willkommen.
"Die Helfer erhalten von uns eine kurze Einweisung", erklärt Förster. "Denn wir wollen auch erfassen, welche Arten es bei uns gibt." Seltene Arten gelte es natürlich erst recht zu schützen. Im Kreis Kronach zählen zu diesen etwa die sogenannten Knoblauchkröten (meist mit unregelmäßigen dunkelbraunen Inselflecken auf dem Rücken) oder die Kreuzkröten (mit trockener und warziger Hautoberfläche).
Sandgrube als Laichplatz
Auch die zahlenmäßige Entwicklung der Tiere wird bei der Rettungsaktion erfasst. Während an den meisten Standorten die Zahlen entweder rückläufig oder gleichbleibend sind, ist in Burgstall die Anzahl der Amphibien gestiegen. Als Grund hierfür nennt Förster die Umgebung in Burgstall: "Die Sandgrube hier ist der ideale Platz zum Ablaichen."