Erfundene Corona-Kontrollen in Oberfranken: Erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage?

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In Kronach hat sich das Gerücht verbreitet, dass das Ordnungsamt verdeckt Ladeninhaber abkassiert. Nun hat die Polizei ein Ermittlungsergebnis. Foto: Bastian Sünkel
In Kronach hat sich das Gerücht verbreitet, dass das Ordnungsamt verdeckt Ladeninhaber abkassiert. Nun hat die Polizei ein Ermittlungsergebnis. Foto: Bastian Sünkel

Ende Juni hat sich das Ordnungsamt in Kronach gegen die Vorwürfe gewehrt: Es habe keine verdeckten Kontrollen in Friseursalons und Restaurants gegeben. Nun steht das Ergebnis der Polizeiermittlungen fest.

Auf Entsetzen und Wut folgt Ernüchterung: Im Internet haben Facebook-Nutzer Gerüchte verbreitet, dass in Kronach das Ordnungsamt verdeckt und trickreich ermitteln würde, um Einzelhändler, Friseursalons und Gastronomen abzukassieren.

Vor allem der Beitrag eines Mannes wurde bis zum 26. Juni mehr als 400-mal geteilt - bevor dieser gelöscht wurde. Die Wut des Verfassers und der Kommentierenden richtete sich nach der Veröffentlichung der unbewiesenen Gerüchte gegen das Ordnungsamt.

Vorwurf verdeckter Corona-Kontrollen: Ordnungsamt reagiert auf Fake News

Darauf reagierte die Behörde: Mit "Fake-News" betitelte das Rathaus auf der Facebook-Seite "Kronach - Die Lucas-Cranach-Stadt im Naturpark Frankenwald" einen Beitrag, der die Unterstellungen abstreitet. "Seitens der Stadt Kronach wurden Kontrollen in Bezug auf Coronaregeln weder durchgeführt noch irgendein Bußgeld verhängt", heißt es darin.

Die Frage, die sich die Leser, aber auch die Polizei anschließend stellten: Handelt es sich um Gerüchte oder tatsächlich um Trickbetrüger, die Friseursalons und Restaurants abkassiert haben?

"Es war die reine Gerüchteküche", erklärt der Dienstellenleiter der Polizei in Kronach, Matthias Schuhbäck. Seine Kollegen haben bei angeblich Betroffenen nachgefragt. Doch tatsächlich wurde niemand abkassiert, erklärten die Inhaber.

Verleumdung oder üble Nachrede - Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Polizei hat den Sachverhalt nun an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Diese wird entscheiden, ob gegen den oder die Verbreiter der Gerüchte Anklage wegen Verleumdung oder übler Nachrede erhoben wird, erklärt Schuhbäck.

Ähnliche Gerüchte haben sich zuvor bereits in den Landkreisen Lichtenfels und Bayreuth verbreitet.