Das turbulente Stück "Im Schrank ist der Teufel los" war bereits der 25. Dreiakter, den die Theatergruppe Wolfersgrün auf die Bühne brachte.
Beim Theater in Wolfersgrün drehte sich alles um einen von außen scheinbar ganz normalen Schrank, der es aber in sich hatte. Das Rätsel um die Hexerei des guten Stückes in der Wohnstube eines Wirts war zwar schnell gelüftet, aber mit der Aufklärung darüber sollte es bis zum Ende des Lustspiels dauern; schließlich wollte der Wirt Werner Pielmeier (Holger Brehm) der Familie und den Bekannten die Freude nicht verderben.
Der Wirt machte als eingebildeter Kranker mit seinem Nachbarn Robert Rossmann (Rüdiger Walter) einiges gesundheitlich durch und brachte sowohl seine Frau Karin (Kerstin Braunersreuther) als auch seinen Vater Richard (Franz Spindler) schier zur Verzweiflung.
"Des prügel Mannsbild is a richtiger Waschlappen. Mei arma Schwiegertochter hät a wos bessers verdient als mein Gunga", meinte der Vater.
Der Sohn sah es natürlich aus einem anderen Blickwinkel, denn schließlich sei sein Nachbar Robert der einzige, der seine Beschwerden ernst nehme und mit ihm leide. Sein Vater und seine Frau gönnten ihm nicht einmal das Kranksein.
Die Kopfschmerzen werden beim Wirt und seinem Nachbarn Robert noch schlimmer, als dieser erfährt, dass die Tante Emma Haller (Marianne Hannweber) seiner Frau Birgit (Silke Merbach) für sechs Wochen zu Besuch kommt. Regelmäßige Besuche statten den beiden eingebildeten Kranken auch die Stammgäste Harald (Harald Gremer), Charly (Alexander Löffler) und Gustav (Lukas Brehm) ab.
Pause im Schrank Die Magd Elli (Diana Schütz) macht ihre Pausen regelmäßig mit einer Flasche Bier im Schrank.
Als sie dort wieder einmal verschwindet und man sie bei der anschließende Suche nicht findet, kommen erste Zweifel am alten Holzschrank auf. Auch Handwerker Jochen (Klaus Drechsel) kann zunächst nichts Auffälliges feststellen. Als dann noch sein Vater Richard winkend im Schrank steht, drehen der hypochondrisch veranlagte Wirt und sein bereitwillig mitleidender Freund Robert fast durch.
Literweise Kamillentee und kalte Umschläge sollen die beiden, die es mittlerweile auch im Magen und in den Ohren haben, wieder kurieren. Aber genau das Gegenteil ist zunächst der Fall; sowohl beim Wirt als auch bei seinem Nachbarn artet das Kranksein in Stress aus. Sie können sich auf die verschiedenen Krankheiten kaum mehr konzentrieren. Während die Frau des Wirts ihr "Schnurzelbärchen" bestens pflegt, gibt Bedienung Silke (Janine Brehm) den Stammgästen eine Runde Schnaps aus, damit Pielmeier wieder gesund wird.
Durchlässiges Möbelstück Im personendurchlässigen Schrank mit Hintertür zum Flur geht es derweil munter zu; einige gehen, andere kommen völlig überraschend wieder zurück. Schier zur Verzweiflung bringt den Wirt auch die Magd Elli, die immer einen guten Durst mitbringt. "Die Magd is nuch amol mei Untergang", meint er, als sie wieder mit der Bierflasche aus dem Schrank steigt.
"Ich bin nett so krank, dass ich im Wirtshaus gepflegt werden muss", sagt die Nachbarin Birgit - sie war aber trotzdem regelmäßig dort. Der Wirt wird letztendlich von seinen Scheinkrankheiten geheilt, als seine Schwiegermutter Christa singend im Schrank steht. Kurz darauf ruft jedoch die Magd Elli um Hilfe, damit Pielmeier, den ein Hexenschuss niedergestreckt hatte, wieder auf die Füße gestellt werden kann.
Das Lustspiel in drei Akten von Andrea Döring "Im Schrank ist der Teufel los" war bereits der 25. Dreiakter der Theatergruppe Wolfersgrün. Seit 30 Jahren wird im Gasthaus "Bergschloss" in Wolfersgrün zusammen mit den Frankenwaldfreunden Theater gespielt. Die fünf Vorstellungen, welche unter der Regie von Udo Braunersreuther und Wolfgang Eidloth standen, waren ausverkauft.