Ein Schmuckstück soll entstehen

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Das Anwesen Marktplatz 4 soll im Erdgeschoss Platz für ein öffentliches WC und für den Stromanschluss des Marktplatz es bieten, ebenso einen Raum für die Vereine. In den Obergeschossen sind zwei kleine Wohnungen vorgesehen. Foto: Veronika Schadeck
Das Anwesen Marktplatz 4 soll im Erdgeschoss Platz für ein öffentliches WC und für den Stromanschluss des Marktplatz es bieten, ebenso einen Raum für die Vereine. In den Obergeschossen sind zwei kleine Wohnungen vorgesehen.  Foto: Veronika Schadeck

Die Neugestaltung der Wallenfelser Ortsmitte war Thema im Stadtrat. Das Anwesen Marktplatz 4 spielt als Treffpunkt für die Bürger eine zentrale Rolle.

Aus dem "Karzanella", dem ehemaligen Gefängnis am Marktplatz 4, soll ein Schmuckstück werden. Am Montagabend stellte René Rissland vom Nürnberger SRAP-Architektenbüro im Stadtrat seine Pläne vor.

Demnach soll der in Richtung Marktplatz verglaste Erdgeschossbereich als "Schaltraum" mit Stromanschluss für den Marktplatz dienen, ein anschließender Raum kann von Vereinen genutzt werden. Ein vom Parkbereich zugängliches öffentliches sowie auch intern erreichbares WC ergänzt das Angebot. In den beiden Obergeschossen bieten zwei Einzimmerwohnungen im Stile des jungen Wohnens eine Möglichkeit für Wohnungen von Singles an. Rissland ging zudem auf die Fassade ein. Seinen Ausführungen zufolge könnte man Holz oder Schiefer mit anbringen. Weiterhin sind Holz- beziehungsweise Schieferornamente möglich. Er sprach zudem von einer "wallenden Fassade" aus Holz.

Ihr fehle das Schlichte, meinte Tina Müller-Gei (CSU). Sie schlug eine weiße Fassade mit Holzelementen in Form von Fensterläden vor. Sven Hofmann (CSU) vertrat die Auffassung: "Schiefer passt nicht zu Wallenfels, das gehört in den Norden!" Andreas Buckreus (SPD) kann sich eine Holz-Schiefer-Konstruktion vorstellen.

Bürgermeister Jens Korn erklärte, dass Schiefer auch in Wallenfels ein gängiger Baustoff sei. Er schlug vor, dass die verschiedenen Varianten den Bürgern am 6. Dezember bei der Bürgerversammlung vorgestellt werden. "Die Bürger sollen in den Planungsprozess mit eingebunden werden!" Dem stimmte das Gremium zu.

Straßensanierungen geplant

Ohne Einwände wurde die Maßnahmenliste für die Sanierung von Ortsstraßen bewilligt. Der Bürgermeister sprach von einem hohen Investitionsstau, da seit 1996 in Wallenfels die Straßenausbaubeitragssatzung angewendet wurde. Nachdem diese abgeschafft worden sei und die Bürger keinen Beitrag mehr leisten müssen, könne man Sanierungsmaßnahmen durchführen. In Wallenfels habe man 44 Kilometer Ortsstraßen. Diese wurden in 75 Abschnitte unterteilt und benotet. Bewertet wurden die Straßen nach Rissen, Oberflächenschäden, Unebenheiten und dem Zustand der Randeinfassungen. 15 Abschnitte hatten die schlechteste Note 4.

Jens Korn schlug vor, zuerst die Zufahrt von der Kreisstraße nach Geuser, die Straße Hintere Schnaid Richtung Lorchenmühle sowie die Straße im Baugebiet "Am Fallenholz", in Angriff zu nehmen. Auch "Schlossberg" und "Höhenweg" befänden sich in einem desolaten Zustand. Hier wolle man jedoch erst den Abschluss der Sanierung des Marktplatzes abwarten.

Zu Beginn der Sitzung informierte Jens Korn, dass die Stadt für das Jahr 2018 450 000 Euro an Stabilisierungshilfen erhält. Seit dem Jahre 2013 konnte sich Wallenfels über eine Summe in Höhe von insgesamt 2,25 Millionen Euro erfreuen. Dafür sei er dankbar. "Das ist eine kraftvolle Hilfe für uns, unsere Haushaltssituation in den Griff zu bekommen."

Aber er habe den Verdacht, dass manche Kommunen erheblich mehr von diesen Stabilisierungshilfen profitieren, obwohl diese in der gleichen Lage wie die Wallenfelser sind. Er habe schon mehrmals im Ministerium angefragt, nach welchen Kriterien die Stabilisierungshilfen verteilt werden. Er habe jedoch keine zufriedenstellende Antwort erhalten. "Ich halte das für problematisch, denn es geht um die Verteilung von Steuergeldern. Deshalb sollte dies in einem nachvollziehbaren Verfahren passieren!"

Schulweg soll sicherer werden

Weiterhin informierte er über das neue Nahverkehrskonzept (wir berichteten am Montag). Er wies auf erste Abstimmungsgespräche zwischen der Stadt und dem Landkreis hin. Für Wallenfels werde es keine einschneidende Veränderungen geben, es könnte gar Verbesserungen beim Nahverkehr geben. Allerdings müsse die Stadt die Organisation des Schülerverkehrs für die Grundschule dem Landkreis übergeben. In der nächsten Sitzung soll ein Grundsatzbeschluss gefasst werden.

In der Bürgerfragestunde forderten Christine Müller-Hümmrich und Pierre Schmidt im Namen des Elternbeirats den Stadtrat auf, über eine Optimierung der Verkehrssicherheit für Schüler im Bereich des Bildungszentrums (BIZ) nachzudenken. Sie zeigten Gefahrenstellen auf und sprachen von einem unsicheren Kreuzungsbereich Ailastraße/Wiesenstraße, zudem sei kein kindgerechter Zugang zum BIZ-Parkplatz vorhanden, auch gebe es keine Fußwege auf diesem Areal. "Die Schulwegsicherheit ist ein wichtiges Thema", so der Bürgermeister. Nun will man sich vor Ort ein Bild machen.