Die Neugestaltung der Wallenfelser Ortsmitte war Thema im Stadtrat. Das Anwesen Marktplatz 4 spielt als Treffpunkt für die Bürger eine zentrale Rolle.
Aus dem "Karzanella", dem ehemaligen Gefängnis am Marktplatz 4, soll ein Schmuckstück werden. Am Montagabend stellte René Rissland vom Nürnberger SRAP-Architektenbüro im Stadtrat seine Pläne vor.
Demnach soll der in Richtung Marktplatz verglaste Erdgeschossbereich als "Schaltraum" mit Stromanschluss für den Marktplatz dienen, ein anschließender Raum kann von Vereinen genutzt werden. Ein vom Parkbereich zugängliches öffentliches sowie auch intern erreichbares WC ergänzt das Angebot. In den beiden Obergeschossen bieten zwei Einzimmerwohnungen im Stile des jungen Wohnens eine Möglichkeit für Wohnungen von Singles an. Rissland ging zudem auf die Fassade ein. Seinen Ausführungen zufolge könnte man Holz oder Schiefer mit anbringen. Weiterhin sind Holz- beziehungsweise Schieferornamente möglich. Er sprach zudem von einer "wallenden Fassade" aus Holz.
Ihr fehle das Schlichte, meinte Tina Müller-Gei (CSU). Sie schlug eine weiße Fassade mit Holzelementen in Form von Fensterläden vor. Sven Hofmann (CSU) vertrat die Auffassung: "Schiefer passt nicht zu Wallenfels, das gehört in den Norden!" Andreas Buckreus (SPD) kann sich eine Holz-Schiefer-Konstruktion vorstellen.
Bürgermeister Jens Korn erklärte, dass Schiefer auch in Wallenfels ein gängiger Baustoff sei. Er schlug vor, dass die verschiedenen Varianten den Bürgern am 6. Dezember bei der Bürgerversammlung vorgestellt werden. "Die Bürger sollen in den Planungsprozess mit eingebunden werden!" Dem stimmte das Gremium zu.
Straßensanierungen geplant
Ohne Einwände wurde die Maßnahmenliste für die Sanierung von Ortsstraßen bewilligt. Der Bürgermeister sprach von einem hohen Investitionsstau, da seit 1996 in Wallenfels die Straßenausbaubeitragssatzung angewendet wurde. Nachdem diese abgeschafft worden sei und die Bürger keinen Beitrag mehr leisten müssen, könne man Sanierungsmaßnahmen durchführen. In Wallenfels habe man 44 Kilometer Ortsstraßen. Diese wurden in 75 Abschnitte unterteilt und benotet. Bewertet wurden die Straßen nach Rissen, Oberflächenschäden, Unebenheiten und dem Zustand der Randeinfassungen. 15 Abschnitte hatten die schlechteste Note 4.
Jens Korn schlug vor, zuerst die Zufahrt von der Kreisstraße nach Geuser, die Straße Hintere Schnaid Richtung Lorchenmühle sowie die Straße im Baugebiet "Am Fallenholz", in Angriff zu nehmen. Auch "Schlossberg" und "Höhenweg" befänden sich in einem desolaten Zustand. Hier wolle man jedoch erst den Abschluss der Sanierung des Marktplatzes abwarten.
Zu Beginn der Sitzung informierte Jens Korn, dass die Stadt für das Jahr 2018 450 000 Euro an Stabilisierungshilfen erhält. Seit dem Jahre 2013 konnte sich Wallenfels über eine Summe in Höhe von insgesamt 2,25 Millionen Euro erfreuen. Dafür sei er dankbar. "Das ist eine kraftvolle Hilfe für uns, unsere Haushaltssituation in den Griff zu bekommen."