Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann gab am Samstag die offizielle Freigabe für die dreispurig ausgebaute B 85 zwischen Förtschendorf und Steinbach am Wald - zehn Jahre nach der Machbarkeitsstudie.
Ein Schritt für eine bessere Verkehrsanbindung in der Rennsteig-Region ist geschafft. Mit der Fertigstellung des dreispurigen Ausbaus wurde ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit und für die wachsenden Bedürfnisse des Schwerlastverkehrs geleistet. Auch die Sicherheit der Radfahrer wurde seitens des Freistaates mit in den Mittelpunkt des Ausbaus der B 85 gestellt. Mit dieser Maßnahme wurde nun eine Lücke zum neuen Rennsteig- und zum Mainradweg geschlossen. Rund zwölf Millionen Euro wurden seitens des Bundes investiert. Auch der Landkreis Kronach hat sich an der Maßnahme finanziell beteiligt und für den Umbau der Einmündung in die Kreisstraße 18 mehr als 800.000 Euro in die Hand genommen. Dieser Kostenanteil wurde vom Freistaat Bayern mit Mitteln aus dem Härtefonds in Höhe von 625.000 Euro gefördert.
Für Klaus Löffler war es ein Freudentag.
Er war es, der - obwohl so mancher im Vorfeld dem Vorhaben keine Chancen einräumte - mit Hartnäckigkeit das Projekt vorantrieb. Zehn Jahre ist es her, als die Machbarkeitsstudie im Gemeinderat in Steinbach vorgestellt wurde. Der Steinbacher Bürgermeister verfasste viele Briefe, führte oftmals Gespräche mit Behörden, mit Vertretern des Bundes, des Freistaates Bayern, mit der Regierung von Oberfranken, um sein Ziel zu erreichen.
Zeitplan eingehalten Seinem Verhandlungsgeschick ist auch zu verdanken, dass bei den mitunter nicht einfachen Grundstücksverhandlungen letztendlich sich jeder Eigentümer bereit erklärte, sein Grundstück für den dreispurigen Ausbau zur Verfügung zu stellen.
Ihr Einverständnis war letztendlich der Grundstein für dieses Projekt.
Wichtige Mitstreiter hatte Löffler unter anderem mit Landrat Oswald, MdB Hans Michelbach und dem Regierungspräsidenten, Wilhelm Wenning. Galt es doch, die Finanzierung zu sichern. Löffler bedankte sich bei den Grundstückseigentümern, bei allen Partnern, wie dem Staatlichen Bauamt, dem Forst, dem Wasserwirtschaftsamt, der Straßenbauverwaltung und den bauausführenden Firmen Rädlinger und Stolz für die Zusammenarbeit. Denn nur dadurch war es möglich, dass der Zeitplan eingehalten werden konnten.
Innenminister Joachim Herrmann wies darauf hin, dass die B 85 für die Wirtschaftsräume im Frankenwald und in der Rennsteig-Region eine herausragende Bedeutung habe. Die Straße sei insbesondere für die Industrie und deren Zulieferbetriebe als leistungsfähige Straßenanbindung elementar.
Ausbau in zwei Abschnitten Er sprach davon, dass im Staatsstraßenhaushalt in diesem Jahr 250 Millionen Euro eingestellt sind. "Das ist der höchste Etat, den wir jemals in Bayern hatten!". Rund 470 Millionen würden den Kommunen für Straßenunterhalt und Ausbau von Straßen zur Verfügung gestellt. Auch im Landkreis Kronach werde 2015 gebaut.
"Ich bin froh, dass wir heute zusammen sind!", war auch Landrat Oswald bewegt. Er bezeichnete den Ausbau der dritten Spur als eine Gemeinschaftsleistung. In der Rennsteig-Region sei eine große Wirtschaftskraft vorhanden und diese benötige Lebenswege. Die Straße sei aber auch wichtig für die Pendler und für die Touristen, die in diese Region kommen. Mit Blick auf dem Einmündungsbereich der KC 18 meinte Marr, dass 2015 auch der Abschnitt zwischen Hirschfeld und Windheim in Angriff genommen werden soll.
Zuvor stellte Baudirektor Uwe Zeuschel fest, dass ohne die Beharrlichkeit des Bürgermeisters die Maßnahme nicht zustande gekommen wäre.
Der Ausbau der B 85 erfolgte in zwei Abschnitten. Im April 2011 fiel der Startschuss für den ersten Teil von der ehemaligen Waldeslust bis zur Einmündung der KC 18. Im Frühjahr 2013 konnte der zweite Abschnitt begonnen werden. Die Baumaßnahme war aufgrund der Topographie mit ganz besonderen Herausforderungen verbunden. So mussten rund 30.000 Quadratmeter Stahlnetz und 7.000 Felsnägel verarbeitet werden, um die teilweise brüchigen Felswände aus Grauwacke und Schiefer zu sichern. Eine Felssicherung in diesem Umfang, so Herrmann, ist selbst in den Alpen eine Seltenheit.